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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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»Hast du ihm, seit er die Höhle der Gefährten verlassen hat, irgendwann die Möglichkeit gegeben, auf die Jagd zu gehen? « Nalig schüttelte den Kopf. »Hat er denn seither irgendetwas zu Fressen bekommen? « »Ich glaube nicht«, erwiderte Nalig und fühlte sich dümmer als je zuvor in seinem Leben. »Und Kaya ist sich ganz sicher, dass du der neue Kri e ger von Eda bist? Wenn du mich fragst, war dein Königreich besser dran, als es noch keinen Beschützer hatte. « In der Hoffnung, dass sie darauf nicht wirklich eine Antwort erwartete, schwieg Nalig. »Na schön, dann wollen wir mal hoffen, dass dir das Kämpfen mehr liegt als die Tierpflege. Hast du deine Waffe dabei? « »Nein. « Einen Moment lang schien die Selbstbeherrschung in Stellas Augen zu flackern. »Und warum nicht? « »Weil ich noch keine habe. « »Ich dachte, Kaya hätte das heute Morgen mit dir erledigt. « »Schon, aber er hat sich noch nicht entschieden«, rechtfertigte sich Nalig und nickte zu seinem Falken, der gerade dabei war, Fetzen blutigen Fells auf seiner Schulter zu verteilen. Stella kniff die Augen zusammen und schien zu überlegen, ob er sich über sie lustig machte. Dann ließ sie ein freudloses, schnaubendes Lachen hören. »Ich weiß ja, dass Kaya keine Gelegenheit auslässt, mich zu demütigen. Aber das übertrifft wirklich alles. Komm wieder, wenn du etwas vorzuweisen hast, womit wir arbeiten können. « Mit diesen Worten wandte sie sich ab und verschwand zwischen den Bä u men. Als sie außer Hörweite war, stieß Nalig einen wütenden Schrei aus, der seinen Falken erschrocken auffliegen ließ und schlug mit der Faust gegen den Stamm eines Baumes am Rande der Lichtung. Der Schmerz, der in seine Hand schoss, brachte ihn wieder zur Besinnung und so machte er sich auf den Weg zum Tempel. Erstaunlich mühelos fand Nalig aus dem Wald heraus. Schon als der Tempel in Sicht kam, hörte er Jiro in der Schmiede arbeiten. Doch außer dem Schmied stand auch Greon am Amboss und hieb auf ein Stück Metall ein. Als Nalig ihn sah, straffte er die Schultern und grüßte den dunkelhaarigen Ju n gen mit einem Kopfnicken. Dann wollte er so schnell wie möglich hinauf zu seinem Zimmer. Ehe er dort angelangt war, traf er auf Arkas. »Oh, schon zurück? « , fragte dieser erstaunt. »Ich hatte dich erst zum Mittagessen erwartet. Und was um Himmels Willen ist mit deiner Hand passiert? « Nalig betrachtete seine rechte Hand. Erst jetzt fiel ihm auf, dass die Haut seiner Knöchel von der Rinde aufgerissen war und Blut von seinen Fingern tropfte. »Ich kann sie nicht ausstehen«, pres s te Nalig hervor und spürte, wie Tränen der Wut in ihm aufstiegen. Arkas wollte ihm beruhigend eine Hand auf die Schulter legen, ließ es jedoch bleiben, als er das Mäusemassaker auf Naligs Kleidung entdec k te. Stattdessen griff er sein Handgelenk und zog ihn zu einem der Zimmer. Es lag gegenüber von Naligs, war ebenso groß, gleich eing e richtet und abgesehen davon, dass es spiegelverkehrt war, nicht von seinem zu unterscheiden. Arkas reichte Nalig ein Taschentuch, das dieser um seine Knöchel wickelte und setzte sich dann mit ihm auf sein Bett. »Warum geht eigentlich alles schief, seit ich hier bin? « , fluc h te der Junge und wischte sich die Tränen aus den Augen. »Das ist doch gar nicht wahr. Das kommt dir nur so vor«, meinte Arkas mitfühlend. »Ich bin sicher, die ersten Tage sind für jeden schwierig. Das heißt, für mich vielleicht nicht, aber von mir erwartet ja auch niemand etwas. « Nino hüpfte auf Naligs Schoß und kletterte von dort auf seinen Kopf. »Kaya hätte mich ruhig vor Stella warnen können, statt mich wie einen Idioten dastehen zu lassen. « »So schlimm kann es doch nicht gewesen sein. « Nalig warf Arkas einen Blick zu, der weit grimmiger war, als er beabsichtigt hatte. »Du hast ja keine Ahnung. Diese Stella ist einfach… Was bitte gibt ihr das Recht… Ich meine, sie ist… « »Ja, sie ist die Pest«, unterbrach Arkas seinen Freund. »Aber du solltest dir das nicht so zu Herzen nehmen. Sie ist doch nur gemein zu dir, weil sie sich dann selbst besser fühlt. « »Na, das tröstet mich jetzt aber. « Arkas lac h te und unwillkürlich stahl sich auch ein Grinsen in Naligs Gesicht. »Ich will sie nie wieder sehen. « »Von diesem Traum wirst du dich wohl verabschieden müssen. Beim Geschichtsunterricht und dem gemei n samen Training wirst du wohl oder übel wieder auf sie treffen. « »Muss man denn zu diesem Unterricht? « Arkas

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