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Die Insel der Krieger

Die Insel der Krieger

Titel: Die Insel der Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christina Manz
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diese Phrase schon so oft gehört und selbst verwendet, dass ihre Bedeutung für ihn beinahe jeden Sinn verloren hatte. »Was ist denn passiert? « , fragte Zalari noch einmal mit Nachdruck und trat näher an Nalig heran. Dieser berichtete von seinem Kampf gegen Stella, seiner Kampfkunst und dem Unfall. Zalari zeigte sich eher beeindruckt als erschüttert. »Aber das ist doch großartig. Damit ist deine Ausbildung so gut wie abgeschlossen. « »Aber ich hätte Stella ernsthaft verletzen können. « »Sie hält mehr aus, als du denkst. Außerdem wollte sie es so. Sie hat g e wusst, worauf sie sich einlässt. « »Ich hätte trotzdem nicht erwartet, dass die Auswirkungen so verheerend sein können. Das kam so une r wartet, ich hatte überhaupt keine Kontrolle darüber. « »Genau aus diesem Grund bist du doch hier. Um zu lernen, was du noch nicht kannst. « Nalig schüttelte den Kopf. »Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das überhaupt lernen möchte. « Zalari packte Nalig bei der Schulter. »Eda braucht dich, Nalig. Wir brauchen dich. Du hast deine Sache gut gemacht. Mag sein, dass bei dir alles etwas schnell geht, aber du darfst dich nicht entmutigen lassen. « Nalig schwieg. »Komm rein und geh schlafen«, forderte Zalari streng und ging Nalig voraus zum Tempel zurück.
    In dieser Nacht hätte Nalig wohl vielen beunruhigenden Gedanken nachgehangen, hätte er die Gelegenheit dazu gehabt. Doch gerade als im Tempel Ruhe eingekehrt war und er sich in sein Bett gelegt hatte, trat Kaya in sein Zimmer. »Wie ich höre, hast du gelernt, mit deiner Waffe umzugehen. Wir müssen nach Eda und wenn du willst, kannst du mit uns kommen und uns helfen«, erklärte sie. Nalig brauchte nicht lange, um auf den Beinen zu sein und seine Rüstung anzulegen. Zalari stolperte kurz nach ihm auf den Gang, schien jedoch nicht ganz so wach wie er. »Was ist passiert? « , wollte Nalig von Kaya wissen, die mit Kartax vor der Tür auf die Jungen wartete. »Das weiß ich noch nicht genau. « Aro, Juray und der dritte ältere Krieger, den Nalig inzwischen als Rigo kannte, traten ebenfalls aus ihren Zimmern. Kaya ging allen voran die Treppe hinunter. Doch sie wollte nicht zum Innenhof. Vor der Tür, die ins Freie führte, bog sie rechts ab und ging einen Gang entlang, den Nalig nur betrat, wenn er auf dem Weg zum Badehaus war. Dann blieb sie unvermittelt vor einem mannshohen Spiegel st e hen. Überrascht sah Nalig, wie sie ihn von der Wand klappte, womit ein Durchgang in einen verborgenen Raum frei wurde. Der Raum war zehn mal zehn Fuß groß und vollkommen dunkel. Alle traten ein. Zalari klappte den Spiegel wieder vor den Eingang. Nun war nicht einmal mehr die Hand vor Augen zu sehen. Dann wurde es plötzlich taghell. Das Licht kam von allen Seiten gleichermaßen und es schien, als habe der Raum keine Wände. Es sah vielmehr danach aus, als b e stünden diese aus rahmenlosen Fensterscheiben, durch die sie auf ein freies Feld blickten. Zudem konnte Nalig unter seinen Füßen Gras und staubigen Boden sehen, während dort, wo die Decke hätte sein müssen, der Blick auf einen stahlblauen Himmel frei war. »Das ist der Spiegelsaal«, erklärte Zalari leise, der direkt neben Nalig stand. »Von hier aus kann man beobachten, was auf dem Festland vor sich geht. « Zalari deutete nach vorn und Nalig sah, wie sich der Blickwinkel ä n derte. Die Szenerie kippte nach oben und was zuvor unter ihnen gel e gen hatte, sahen die Krieger nun vor sich. Nalig schwindelte. Der Boden rückte in die Ferne, sodass man eine riesige, freie Fläche übe r blicken konnte. Nalig sah bewaffnete Männer wie Ameisen über die Felder ziehen. Sie hielten auf ein Dorf zu, das Nalig fremd war, dessen Bauweise ihn jedoch stark an Serefil erinnerte . Die Landschaft zog an ihnen vorbei. Erst jetzt fiel Nalig auf, dass Kaya das Bild zu lenken schien. Ihren Handbewegungen folgend drehte sich die Szenerie, rüc k te näher oder weiter weg, zog mal schneller und mal langsamer vor ü ber. Dörfer kamen in Sicht, verschwanden und machten neuen Platz. Was Kaya suchte, wurde Nalig erst klar, als er die Flammen sah. Ein weiteres Heer bewaffneter Männer tauchte auf. Auch dieses marschie r te auf ein Dorf zu und entzündete dabei Heuballen, Sträucher und Hütten, an denen es vorüber kam. Schließlich erlosch das Bild und ließ die Krieger in Dunkelheit zurück. Hinter Nalig öffnete sich der Spi e gel. Kaya trat hinaus. »Wir werden uns aufteilen müssen«, meinte sie und war schon auf

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