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Die Insel Der Tausend Quellen

Die Insel Der Tausend Quellen

Titel: Die Insel Der Tausend Quellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Lark
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er war, wurde er nicht müde, Jefe vorzuhalten, dass ein Gentleman das eben durchstehen musste. Jefe hörte jedoch kaum hin. Er wollte kein Gentleman sein. Nora konnte ihn nur mühsam davon abhalten, die Knöpfe seines Jacketts zu öffnen und die einengende Kleidung von sich zu werfen.
    Schließlich löste seine Großmutter das Problem. Adwea stand in einem neuen roten Rock, einer Spitzenbluse und mit einem sorgfältig gebundenen roten Turban auf dem Kopf neben ihrer Herrin. Sie trug ihren Freibrief in ihrem Korb mit sich und wirkte fast etwas gekränkt, weil niemand danach fragte. Jedenfalls stand sie als einzige freie Schwarze ganz vorn vor dem Palast. Das würde sie sich durch die Quengelei ihres Enkels nicht verderben lassen. Adwea beugte sich zu Jefe herab und gab ihm zwei schallende Ohrfeigen.
    »Hier. Jetzt dir heiß. Und untersteh dich, heulen. Du willst sein große Krieger? Große Krieger heult nicht!«
    Jefe schaute sie völlig verblüfft an. Dann hielt er tatsächlich den Mund.
    Doug war zu dieser Stunde nicht bei seiner Familie. Er geleitete Granny Nanny und ihre Brüder durch die Stadt, die Queen hatte ausdrücklich darum gebeten. Ihre Brüder schritten aufrecht und selbstbewusst durch die Reihen der Weißen, aber Nanny machte die geballte Macht der weißen Pflanzer wohl doch etwas Angst. Doug konnte es ihr nicht verdenken. Viele der Männer unter den Schaulustigen waren bewaffnet, sie trugen zumindest Säbel, oft auch Musketen oder Pistolen. Doug fragte sich, ob die Eskorte, die der Gouverneur seinen Besuchern stellte, auf ein mögliches Attentat vorbereitet war. Die Maroon-Krieger, die Nanny und ihren Brüdern folgten, waren es sicher nur zum Teil. Die Afrikaner unter ihnen beschränkten sich auf traditionelle Waffen, die eher der Schau dienten als echter Verteidigung. Nur einige der echten Maroons, seit Generationen an Wachsamkeit gewöhnt, blickten argwöhnisch in die Menge und hielten ihre Feuerwaffen schussbereit.
    Nanny jedenfalls schritt nun am Arm ihres eleganten jungen Anwalts durch die Reihen der Weißen, die sie einst verschleppt und versklavt hatten. Doug hatte nicht das Gefühl, sie im Zweifelsfall verteidigen zu können, aber er spürte ihre Genugtuung. An das Gerede unter seinen Nachbarn und die Folgen, die dieser Auftritt für seine Zusammenarbeit mit den anderen Pflanzern haben würde, durfte er zwar nicht denken, aber er bot Nanny gern sein Geleit. Doug empfand tiefen Respekt vor dieser kleinen, unscheinbaren Frau, die so voller Stolz und Kraft den Weg von der Sklavin über die Rächerin zum Friedensschluss gefunden hatte.
    Akwasi sah voller Verachtung zu Nanny hinüber. Er hatte sich schon vor Stunden auf dem Platz eingefunden und unter die Sklaven gemischt, die dort Absperrungen anbrachten und Tribünen zimmerten. Eine ideale Schussposition fand sich jedoch zunächst nicht, es würde sowieso nicht einfach sein, über die Köpfe der Leute hinwegzufeuern. Nachladen wäre erst recht schwierig, er musste damit rechnen, nur einen einzigen Schuss zu haben. Dabei hätte er neben dem Gouverneur gern auch Nanny erledigt. Oder Cudjoe … oder doch Fortnam? Wenn es nur Weiße traf, fiel der Verdacht unweigerlich auf die Maroons, unwahrscheinlich, dass man Nanny und die anderen einfach gehen lassen würde … Wenn Akwasi es geschickt anfing, würden die Weißen ihm zuarbeiten. Und mit ein bisschen Glück kam es gleich zu einer Art Schlacht auf dem Platz. Aber er brauchte einen sicheren Platz … am besten einen erhöhten …
    Während Akwasi noch nachdachte, füllten sich die Straßen mit Menschen – nur widerwillig machten sie Platz für die Kutschen der Pflanzer, die sich natürlich bis direkt vor ihre Plätze chauffieren ließen. Eins dieser Fuhrwerke wäre nicht schlecht …
    Akwasi hoffte, dass die Kutscher sie am Rand des Platzes aufstellen würden, wurde aber enttäuscht. Soldaten, die als Platzordner dienten, wiesen die Fahrer an, die unmittelbare Umgebung zu räumen. Aber dann erschien ein ungewöhnliches Gefährt – verblüfft beobachtete Akwasi die Ankunft einer Sänfte, getragen von vier stämmigen Sklaven. Der Mann, der mühsam ausstieg, war Hollister – und er begann sofort, die Platzordner zu beschimpfen, die seine Sklaven anweisen wollten, die Sänfte wegzubringen.
    Akwasi verstand nicht, was er sagte, konnte es sich aber denken. Der offensichtlich versehrte Mann – Akwasi grinste bei der Erinnerung an das, was ihm passiert war – wollte sein Fortbewegungsmittel in der Nähe

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