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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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ist er noch nicht gekommen. Auf Connies und unseren war er noch nicht.«
    »Aber er kann ja noch kommen«, sagte Alice.

    »Klar. Dazu muss er nicht mal die Leiter nehmen, er kann auch rüberspringen. So weit sind die Käfige nicht auseinander.«
    »Was für eine Leiter?«, fragte ich.
    » Unsere Leiter«, antwortete Alice
    »Er hat sie aus dem Haus«, erklärte Erin. »Wie alles andere auch. Seit er uns in die Käfige gesperrt hat, steigt er immer wieder hinauf und … macht Blödsinn. Glotzt uns von oben an und ärgert uns. Er hat eine Kiste mit Sachen dabei, mit denen er uns bombardiert, wenn ihm danach ist.«
    »Hauptsächlich mit Büchern«, sagte Alice.
    »Er bombardiert euch mit Büchern ?«
    »Ja«, sagte Alice. »Und das kann ganz schön schmerzhaft sein. Sogar Taschenbücher tun weh, wenn sie dich mit dem Rücken treffen.«
    »Oder mit einer Ecke «, fügte Erin hinzu. »Er will uns nichts in den Käfig werfen, womit wir uns gegen ihn wehren könnten. Ein Buch kann keinen Schaden anrichten, denkt er.«
    »Manchmal knüllt er einzelne Seiten zusammen, zündet sie an und lässt sie herunterfallen. Er nennt das Brandbomben.«
    »Normalerweise kann man ihnen ausweichen. Wesley mag es, wenn wir loskreischen.«
    »Und er sieht uns gern zu, wenn wir unter ihm herumlaufen«, erklärte Alice. »Weil wir nackt sind und so.«
    »Er hat auch schon kübelweise Wasser heruntergeschüttet.«
    »Lauter so Zeug«, bestätigte Alice.
    »Wenn wir dir einzeln aufzählen würden, was er schon alles runtergeworfen hat, wären wir morgen früh noch nicht
fertig damit«, fuhr Erin fort. »Er hatte schließlich eine Menge Zeit, um sich irgendwelchen Unsinn auszudenken.«
    »Am liebsten legt er sich flach auf die Gitterstäbe und lässt sein Ding herunterhängen. Und dann …«
    »Also Alice, das muss jetzt wirklich nicht …«
    »Ich erzähle Rupert nur, was Wesley alles macht.«
    »Das braucht er nun wirklich nicht zu wissen. Echt!«
    Ich beschloss, wieder zum Thema zurückzukehren. »Wesley ist also vorhin mit der Leiter auf Billies Käfig gestiegen?«
    »Richtig«, sagte Erin.
    »Und dann?«
    »Dann hat er die Leiter hinter sich auf den Käfig gezogen und damit eine Art Brücke hinüber zu Kimberlys Käfig gebaut. So kommt er leichter hin und her. Aber er könnte auch springen.«
    »Aber ich glaube nicht, dass er das gerne tut«, meinte Alice. »Es ist nicht grade angenehm, auf den Gitterstäben zu landen.«
    »Deshalb war er bis jetzt wohl auch noch nicht hier. Er hat Angst, sich bei der Landung wehzutun. Herumlaufen auf den Stäben kann er inzwischen aber recht gut«, erklärte Erin.
    »Rennt rum wie ein Affe«, meinte Alice.
    »Stimmt, er könnte ein Schimpanse sein.«
    »Schimpansen haben keinen Schwanz. «
    »Hör nicht auf sie, Rupert. Normalerweise ist sie nicht so.«
    »Ist schon okay«, sagte ich.
    »Siehst du?«, fragte Alice ihre Schwester. »Rupert macht das nichts aus.«
    »Er will nur höflich sein.«
    Ich sagte nichts, weil ich nicht mit in ihre kleinen Streitereien hineingezogen werden wollte. Alices ordinäre Sprache
machte mir wirklich nichts aus. Wenn jemand wie Wesley in der Nähe ist, regt man sich über solche Kleinigkeiten nicht mehr auf. Da ist es ohnehin schwer, etwas anderes als Angst zu empfinden. Trotzdem war ich von ihrem Gerede manchmal ein wenig peinlich berührt.
    Und etwas erregt auch, das muss ich zugeben, denn immerhin befand ich mich zwischen zwei splitternackten jungen Mädchen und war mit meiner zerfetzten Shorts selbst so gut wie nackt.
    Auch wenn ich die Mädchen nicht sehen konnte, wusste ich doch, wie sie aussahen. Schließlich hatte ich genügend Zeit gehabt, jeden Quadratzentimeter von Erin zu studieren, als ich sie zusammen mit Wesley und Thelma im Haus beobachtet hatte. Und Alice war ihre Zwillingsschwester. Was ich in der Dunkelheit nicht sehen konnte, lieferte mir meine Fantasie, und in dieser Hinsicht machte Alices Gerede von Schwänzen und Muschis und Ständern die Sache nur noch schlimmer - oder besser, je nachdem, wie man das sah.
    Außerdem wollte mir nicht aus dem Sinn, dass Erin angeblich »scharf« auf mich war, auch wenn sie ihrer Schwester gegenüber nicht genau dieses Wort verwendet hatte. Trotzdem war es interessant. Unglaublich. Wunderbar.
    Schade, dass ich das ausgerechnet in einer Nacht erfahren musste, in der wir uns alle in höchster Lebensgefahr befanden. Niemand konnte sagen, ob wir diese Nacht überleben würden.
    Ich versuchte, das Gespräch wieder in andere

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