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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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Komm heeeeer. «
    Die Stimme ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Zum einen war sie viel zu laut. Und zum anderen gehörte sie Connie und klang kein bisschen weniger verrückt als beim letzten Mal.
    »Oh Gott«, murmelte ich.
    Alice krabbelte bereits ans andere Ende ihres Käfigs. Offenbar hoffte sie, Connie beruhigen zu können.
    Ich erhob mich und griff auf den Knien nach Speer und Machete.
    »Was hast du vor?«, flüsterte Erin.
    »Weiß nicht. Sie irgendwie zum Schweigen bringen.«
    » Ich weiß, wo du bist, Rupie! Jetzt zieh schon deinen Schwanz aus der Braut und komm rüber zu mir. Ich warte auf dich. «
    Ich stand auf und eilte, so schnell ich konnte, zwischen den Käfigen hervor.
    » Was ist denn los mit dir, mein Junge? «
    »Sei still, Connie!«, fauchte Alice.
    » Wenn du nicht die Alte fickst, vergreifst du dich an den Kindern. «
    »Sei still!«, flehte Alice. Ihre Stimme kam von links und war nicht mehr weit vor mir. Ich lief langsamer.
    » Nur mich fickst du nicht. Wieso nicht? Bist du pervers oder was? «

    »Halt den Mund, Connie!«, fuhr ich sie an.
    »HALLO RUPERT! KOMM HER, MEIN KLEINER HOSEN-SCHEISSER!«
    Wesleys Schrei ging mir durch Mark und Bein. Ich blieb abrupt stehen und bekam einen Augenblick lang keine Luft mehr.
    »Sieht ganz so aus, als würdest du jetzt gleich gefickt«, trällerte Connie fröhlich. »Und zwar von Wesley.«
    »Bevor du irgendwelche übereilten Entscheidungen triffst, möchte ich dir sagen, dass das Leben der Mädels hier einzig und allein von dir abhängt«, rief Wesley. »Wenn du nicht tust, was ich sage, bringe ich sie alle um. Verlass dich drauf.«
    Mir war schlecht, und ich fühlte mich schwach. Mein Herz hämmerte wie wild.
    »Hörst du mich, Rupert?«, rief Wesley.
    Ich sagte nichts.
    »Gut, dann überleg dir, ob du vielleicht Billie noch was sagen willst. Ich habe mir die Mühe gemacht, sie mit Benzin zu übergießen und schätze mal, dass sie eine gute Fackel abgeben wird. Wenn du eine Sonnenbrille hast, mein kleiner Hosenscheißer, dann setz sie jetzt besser auf.«
    »Was willst du?«, rief ich.
    »Komm vor die Käfige.«
    »Okay.«
    An den Stangen von Alices Käfig entlang tastete ich mich nach vorne. »Sei vorsichtig!«, flüsterte mir Alice zu.
    Auf der anderen Seite ging Connie neben mir her. Hier, ein gutes Stück näher an Wesleys Fackel, war das Licht um einiges besser, sodass ich sie ziemlich gut sehen konnte. Augen, Mund, Brustwarzen und die Kratzer auf ihrem Körper hoben sich von ihrer hellen Haut ab. Sie sprang seitwärts
neben mir her, damit sie mich nicht aus den Augen verlor.
    »Siehst du jetzt, wohin das führt, wenn man wie ein Bekloppter in der Gegend herumvögelt, Rupie?«, geiferte sie. »Du hast mir gehört. Mir! Und du hast alles vermasselt. Mann, und wie du es vermasselt hast. Und jetzt kriegst du die Rechnung präsentiert. Wesley wird dir den Arsch aufreißen …«
    Sie war am Ende ihres Käfigs angelangt und knallte voll gegen die Gitterstäbe, die beim Aufprall leise klirrten. Connie stieß einen erstaunten Schmerzensschrei aus.
    Ich drehte mich um und sah sie wie von einer riesigen, unsichtbaren Feder getrieben vom Gitter zurückschnellen und rücklings zu Boden fallen.
    Es klang, als hätte jemand ein großes Stück Fleisch auf eine Metzgertheke geklatscht.
    Daraus schloss ich, dass der Boden des Käfigs aus Beton sein musste. Bisher war ich irgendwie davon ausgegangen, dass die Frauen auf dem nackten Erdboden hockten, aber ich hatte mir, ehrlich gesagt, auch keine richtigen Gedanken darüber gemacht.
    Beton war vermutlich besser sauber zu halten, aber wenn man hinfiel, tat es einem natürlich mehr weh.
    Connie blieb auf dem Rücken liegen und machte keine Anstalten aufzustehen.
    Ob sie wohl bewusstlos war?
    Mir war es egal, ich war nur froh, dass sie - zumindest für eine Weile - keinen Unfug mehr machen konnte.
    Sie hatte wahrlich schon genug angerichtet.
    Als sie hingefallen war, hatte ich meine Schritte verlangsamt und ein paar Sekunden lang nicht an Wesley gedacht.

    Jetzt hörte ich ihn rufen: »Da bist du ja!«
    Ich drehte mich in die Richtung, aus der seine Stimme gekommen war.
    Und dann sah ich ihn. Er stand breitbeinig auf Billies Käfig, die linke Hand in die Hüfte gestemmt, in der rechten die brennende Fackel. Im Feuerschein glänzte sein schweißnasser Körper wie die vergoldete Statue eines fett gewordenen Herkules.
    Er hatte seinen Verband verloren, vielleicht beim Sturz die Treppen hinab. Vermutlich war dabei

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