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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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sehen konnte. Als auch ich mich aufrichten wollte, boxte sie mich so gegen die Schulter, dass ich wieder umfiel.
Erst im zweiten Anlauf gelang es mir, ihren Schlag abzuwehren und wieder auf die Beine zu kommen.
    Schon besser.
    Wir fingen an, uns lauernd zu umkreisen, leicht vorgebeugt, die Hände nach vorne gestreckt wie Messerstecher, die keine Waffen haben. Connie machte einen Satz und wollte mich packen, aber ich wich mit einem raschen Sprung zur Seite aus.
    Plötzlich zog sie ihr T-Shirt aus und warf es in den Sand. »Besser so?«, fragte sie.
    Ich konnte es kaum glauben. Bisher hatte sie immer die Prüde gespielt und ihr T-Shirt nicht einmal zum Schwimmen ausgezogen. Trotzdem kam mir ihr Körper leicht gebräunt vor. Irgendwann musste sie es also abgelegt haben, nur eben nicht in meiner Gegenwart.
    Sie sah gar nicht schlecht aus.
    »Jetzt habe ich wohl Wesleys Aufmerksamkeit, meinst du nicht?«, fragte sie.
    »Wahrscheinlich schon.«
    »Wie? Nur wahrscheinlich?«
    Ihre rechte Hand schnellte vor.
    Gab mir eine Ohrfeige.
    Sie war nicht sehr fest und tat nicht so weh wie ihre Faustschläge, aber sie verletzte meine Eitelkeit. Ich war gedemütigt und fühlte mich verhöhnt, und genau das hatte Connie beabsichtigt.
    Ich hielt mir die Wange mit der Hand, sodass ihr nächster Schlag nur meine Handfläche traf.
    »Sie sind unterwegs«, sagte sie, während sie ein paar Schritte nach hinten tänzelte.
    »Wer?«
    »Deine Freundinnen. Schon vergessen? Unser Plan?«

    Ich wollte mich gerade nach ihnen umsehen, als Connie mich innehalten ließ. Urplötzlich fasste sie mit beiden Händen nach ihrem Bikinioberteil und zog es hoch, so dass ihre Brüste unten herausschlüpften. Direkt vor mir, vor meinen Augen. Unvermittelt befreit, wippten sie ein wenig. Als sie die Arme hob und das Bikinioberteil über den Kopf zog, wurden ihre Brüste so flach, dass sie beinahe verschwanden, und als sie die Arme sinken ließ, rundeten sie sich wieder zu ihrer ursprünglichen Form.
    Sie sahen so nackt aus. Kein Sonnenstrahl hatte sie gebräunt, aber der Feuerschein verlieh ihnen einen warmen, rötlichen Ton, von dem sich die Brustwarzen groß und dunkel abhoben.
    »Glaubst du, er ist jetzt genug abgelenkt?«, fragte sie.
    Ich brachte keine Antwort zustande.
    Mit einem Lachen, das ein wenig beleidigt klang, ließ sie mit der einen Hand ihr orangefarbenes Oberteil fallen und schlug mir mit der anderen klatschend ins Gesicht. Ehe ich reagieren konnte, hatte sie sich wieder ein paar Schritte zurückgezogen.
    Erneut umkreisten wir uns.
    Connie war ein schöner Anblick, wie sie leicht vorgebeugt und mit ausgestreckten Armen dastand, nackt bis auf ihr winziges, orangefarbenes Bikinihöschen. Im Schein des Feuers leuchtete ihr Haar golden, die Haut schimmerte rötlich und bei jeder ihrer tänzelnden Bewegungen wippten ihre Brüste ganz leicht.
    Von so etwas hatte ich die ganze Zeit geträumt.
    Wesley dürfte es auch ziemlich aufregend gefunden haben.
    So etwas musste einen Mann einfach ablenken, sofern er nicht blind, schwul oder tot war.

    Falls Wesley aus seinem Versteck heraus unser Lagerfeuer beobachtete, hingen seine Blicke jetzt an Connie. Ohne jeden Zweifel.
    Wieder machte Connie einen Satz auf mich zu und haute mir eine runter.
    Ich reagierte nicht darauf.
    Die Ohrfeige war nicht von schlechten Eltern, aber der Anblick, den Connie mir bot, entschädigte mich dafür.
    »Nun mach schon!«, drängte Connie und begann um mich herumzutänzeln.
    »Was?«
    »Schlag mich nieder.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ist noch zu früh.«
    »Quatsch. Sie sind schon dort.«
    »Bist du sicher?«
    »Verdammt noch mal, Rupert! Glaub mir doch einfach mal was!«
    »Ich kann dich nicht schlagen.«
    »Du sollst doch nur so tun, schon vergessen? Verdammt, es war doch dein Plan. Jetzt los! Ich spiele schon mit.«
    »Ich kann nicht …«
    »Los!«
    »Na schön.«
    Ich hob die Faust und zielte mehr oder weniger auf ihr Kinn. In diesem Augenblick stürzte sich Connie auf mich, als wolle sie mich wieder umwerfen.
    Sie rannte mir direkt in den Schlag hinein.
    Wirklich. Ich hatte nie die Absicht, sie zu treffen. Es war ein Unfall. Ganz ehrlich.
    Es war ein fürchterlicher Schlag! Einer, der ihr den Kopf zur Seite schleuderte, die Lippen zusammenquetschte
und die Wangen ganz hohl werden ließ. Ein langer, glitzernder Spuckefaden flog in Richtung Feuer. Connies Beine machten noch einen Schritt, während der Rest ihres Körpers bereits in sich zusammensackte. Als sie rücklings

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