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Die Insel - Roman

Titel: Die Insel - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon Thomas A Merk
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du mich liebst, dann zeigst du das auf eine sonderbare Art und Weise«, entgegnete ich.
    »Ach ja? Bloß weil ich nicht gleich mit dir ins Bett gehüpft bin?«

    »Das meine ich nicht!«
    »Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich überlege es mir sehr gut, mit wem ich ins Bett gehe. Bei so was bin ich wählerisch. Ich muss mir hundertprozentig sicher sein bei einem Typ … und bei dir hatte ich schon von Anfang an meine Zweifel. Bin ich froh, dass ich mich beherrscht habe! Aber vielleicht hast du ja mehr Glück bei meiner Mom … oder Kimberly. Das sieht ja ein Blinder, wie gern du die beiden vögeln würdest …«
    »Jetzt hör aber auf!«, fuhr ich sie an. »Deinem Vater ist heute früh der Schädel gespalten worden. Wie kannst du da nur so daherreden?«
    »Vielleicht, weil es langsam Zeit wird, die Wahrheit zu sagen. Warum sollen wir uns noch was vormachen, wenn wir sowieso alle umgebracht werden? Scheiß drauf. Von jetzt an sage ich, was ich denke. Kapiert?«
    »Soll das heißen, dass du es bisher nicht getan hast? Ist mir gar nicht aufgefallen. Die Wahrheit! Dass ich nicht lache! Du wirst nur immer gehässiger und gemeiner.«
    »Leck mich.«
    »Wie originell.«
     
    Das war offenbar der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte.
    Vielleicht meinte sie auch, es sei an der Zeit, unsere Show abzuziehen.
    Auf jeden Fall stürzte sie sich plötzlich wutschnaubend und mit irrem Gesichtsausdruck auf mich. Dabei machte sie sich nicht einmal die Mühe, um das Feuer herumzugehen, sondern sprang einfach darüber. Ehe ich aufstehen konnte, hatte sie mich schon rücklings in den Sand geworfen.

    Dann hockte sie auf einmal mit den Knien auf mir und schlug mir mit beiden Fäusten ins Gesicht.
    Ich riss meine Arme hoch, um die Schläge abzuwehren und stieß keuchend hervor: »Hör auf! Mist! Hey! Das tut weh!«
    Das war keine Show für Wesley mehr. Nein, sie wollte mir richtig wehtun.
    Und das gelang ihr auch ganz gut.
    Mein Problem wiederum ist, dass ich ein Mädchen nicht schlagen kann.
    Ich krieg’s einfach nicht hin.
    Wenn man nicht gerade total pervers oder ein richtiges Arschloch ist, dann tut man sich schwer, einem weiblichen Wesen wehzutun.
    Und deshalb konnte ich einfach nicht zurückschlagen, obwohl Connie mich ganz schön malträtierte. Schließlich versuchte ich mich dadurch zu schützen, dass ich sie an den Armen festhielt, woraufhin sie sich mit heftigem Gezerre zu befreien versuchte.
    »Hör auf!«, keuchte ich.
    Als sie keinerlei Anstalten machte, sich zu beruhigen, bäumte ich mich mit aller Kraft auf und warf sie ab. Wir rollten ineinander verkrallt auf dem Boden herum, bis ich sie schließlich unter mir hatte. Ich setzte mich mit gespreizten Beinen auf sie, beugte mich nach vorne und drückte ihre Arme fest in den Sand. Aber sie hörte nicht auf mit ihrem Herumgezappel. Aus Angst, dass sie mich abwerfen könnte, legte ich mich mit meinem ganzen Gewicht auf sie und fixierte ihre Arme ausgestreckt über dem Kopf. Jetzt lagen wir aneinander gepresst da, Brust an Brust, Gesicht an Gesicht.
    Connie hörte ziemlich schnell auf, sich zu wehren, und blieb laut nach Luft schnappend liegen.

    Ich lag so fest auf ihr, dass ich das Schlagen ihres Herzens spürte. Und ihre Brüste, die sich an meinen Oberkörper drückten. Und ihren Atem auf meinen Lippen.
    »Runter von mir«, knurrte sie.
    Ich dachte nicht daran.
    Sie lag zwischen meinen Beinen, und unsere Lenden pressten sich aneinander. Der Hügel zwischen ihren Beinen drückte sich gegen mich.
    »Runter, verdammt!«
    Ich war ihr noch nie so nah gewesen, in so engem körperlichem Kontakt. Er zeigte langsam Wirkung auf mich.
    »Na toll«, murmelte sie. Sie hatte es gemerkt.
    »Runter von mir, Herrgott noch mal! Wir sollen uns doch streiten! Reiß dich zusammen …«
    »Tut mir Leid.« Ich ließ ihre Handgelenke los und rappelte mich langsam auf.
    »Jetzt mach schon!«, sagte sie.
    »Was?«
    »Was wohl? Knall mir eine, schlag mich k.o.«
    »Sollten wir nicht erst aufstehen?«
    »Wie, damit ich wieder umfallen kann? Ich bin schon am Boden, also mach schon und schlag zu.«
    »Dann sieht es Wesley ja nicht.«
    »Wie du willst«, sagte sie. Ihre rechte Faust schoss nach oben und traf mich so hart an der Wange, dass ich seitlich zu Boden plumpste. Dann stand sie auf.
    »War es das, was du gewollt hast?«, fragte sie.
    »Ja«, erwiderte ich.
    Zwar spielte sie das Spiel nicht so, wie ich es erwartet hatte, aber immerhin war sie aufgestanden, sodass Wesley sie gut

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