Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
Pandana und Schilf, an Händler von den ganzen Ruhmesinseln verkauft. Pandana endete als Segel auf den lokalen Schiffen von Porth oder Xolchas, denn sowohl Flachs als auch Hanf, die für die Herstellung von Segeltuch benötigt wurden, waren auf diesen Inseln nur selten zu finden. Aber Pandana wurde auch verkauft, weil es ebenfalls Verwendung als Matratzen und gewebte Stuhlflächen und -lehnen fand (die damals in der Nabe der neueste Schrei waren). Das Schilf dagegen wurde vollständig nach Xolchas ausgeführt, wo es keinerlei Bäume gab, und dort zu Körben und Papier verarbeitet, oder es gelangte nach Breth, um dort als hochwertiges Material zum Decken von Dächern zu dienen.
    All dies hatte man mir extra erklären müssen, denn als wir in Rattéspie ankamen, lagen fast keine Schiffe im Hafen, und die Stadt erweckte den Anschein, als wäre jeder Handel abgeschafft worden. Es schien einfach keinen zu geben: Niemand kaufte etwas, niemand verkaufte etwas, nirgendwo wurde gefeilscht. Der Grund für diese Lähmung war, so erzählten Stadtbewohner uns später, dass der Schilf- und Pandana-Nachschub, der über den Trägen Kilgair gekommen war, sich in den letzten acht Monaten so sehr verringert hatte, dass so gut wie nichts übrig geblieben war. Die sumpfhirnigen Leute vom Treibsee, erklärten sie, hätten plötzlich Angst vor irgendwelchen Seeungeheuern bekommen und weigerten sich fortan, noch irgendetwas zu schneiden, das nicht in Sichtweite ihrer Dörfer wuchs. Das aber war meist von minderer Qualität und nicht wert, dass man deshalb ein Schiff den ganzen Weg von Xolchasturm nach Rattéspie fahren ließ. Die Stadtbewohner waren empört über die Bewohner des Treibsees – so empört, dass einige der besonders hitzköpfigen jungen Männer eigenständig den Trägen Kilgair hochgefahren waren, um selbst Pandana zu schneiden. Sie müssten eigentlich jeden Moment zurückkehren.
    Wir hatten sie nicht zufällig gesehen, oder? Vier waren es insgesamt. Tatsächlich waren sie bereits überfällig …
    Aber ich greife vor. Nach unserer Ankunft wurden wir zu einer kleinen Mole geführt, die ein Stück vor der Flussmündung lag, gleich außerhalb der Stadt. Noch bevor wir ganz angelegt hatten, waren alle Ghemfe verschwunden, als wären nie welche da gewesen.
    » Wohin sind sie gegangen?«, fragte ich Glut, während ich die Fangleine sicherte.
    Sie zuckte mit den Schultern und beobachtete Reyder, wie er vorsichtig den Anlegesteg betrat. » Wer weiß? Wir werden sie nicht wiedersehen, solange ich nicht wieder in Schwierigkeiten stecke. Was ich, das kann ich Euch versichern, nicht vorhabe. Solltest du herumlaufen?« Der letzte Satz war an Reyder gerichtet.
    Er schnaubte ungläubig. » Es ist ein Naturgesetz, dass du außerstande bist, dich aus Schwierigkeiten herauszuhalten.«
    » Unsinn. Wenn ich in Ruhe gelassen werde, bin ich der Inbegriff eines geistig gesunden, rationalen und seine Haut rettenden Menschen. Erst wenn ich anfange, mich mit Wahrern und Cirkasen zu umgeben, ganz zu schweigen von Menoden, scheinen die Probleme mich zu finden, ob ich das will oder nicht.« Er machte ein Geräusch, das wie ein weiteres Schnauben klang, was sie dazu brachte hinzuzufügen: » Und was ist mit deiner eigenen Risikobereitschaft? Du musst reden!«
    Er ging nicht darauf ein, sondern fragte: » Und werden die Ghemfe auch beim nächsten Mal wieder auf wunderbare Weise auftauchen, wenn du in Schwierigkeiten steckst? Einfach so?«
    » Nun, sie haben gesagt, dass ich ihnen Bescheid geben kann, indem ich dieses Ding in meiner Handfläche benutze. Ich muss nur unter Wasser daran reiben, im Meer oder in einem Fluss. Dann werden sie kommen. Wie lange das dauern wird, hängt davon ab, wie weit weg ich von den Mitgliedern ihrer Schale bin.«
    » Was ist diese Schale?«, fragte Dek.
    » Das weiß ich nicht genau«, gab Glut zu. » So was wie eine erweiterte Familie, schätze ich. Schalen-Mitglieder sind alle auf irgendeine Weise miteinander verwandt. Dek, ich möchte, dass du hierbleibst und auf unsere Boote und unsere Sachen aufpasst. Ich werde Sucher bei dir lassen. Ist das in Ordnung für dich?«
    » Es wäre besser, wenn ich ein Schwert hätte«, murrte er.
    » Nicht mit deinen gebrochenen Rippen«, sagte ich zu ihm. » Dein Messer wird vollauf genügen.«
    » Und versuche, niemanden damit zu erstechen. Wir wollen hier keinen Ärger«, fügte Glut hinzu. Sie musterte ihn kritisch. Seine beiden Augen waren blau, und die Nase hatte die Größe einer

Weitere Kostenlose Bücher