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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Morthred zurückzukehren, aus welchem Grund auch immer. Deks Aufgabe wird es sein, dafür zu sorgen, dass sie es nicht schaffen.«
    » Ihr bittet einen Jungen zu töten, einfach so? Und mehr noch, erwachsene Menschen zu töten, von denen Ihr glaubt, dass sie höllisch gefährlich sind?«
    Sie begegnete meinem Blick. » Er ist ein Wissender. Es ist seine Aufgabe. Außerdem rechnen wir nicht damit, dass irgendeiner von ihnen die Kralle lebendig erreicht. Und wenn doch, nun, Dek wird weniger gefährdet sein als die xolchanischen Soldaten, die bei ihm sein werden. Sie können durch Dunkelmagie getötet werden. Und keiner der Dunkelmagier wird ein Schwert bei sich haben. Man kann nicht mit einem Schwert schwimmen, weil es einen nach unten ziehen würde, müsst Ihr wissen. Wie auch immer, ich werde nicht von ihm verlangen, dass er sich direkt auf einen erwachsenen Mann stürzt. Kürzlich habe ich versucht, ihm einzuschärfen, dass es nicht unehrenhaft ist, einen Dunkelmagier mit einer Sprengfalle zu töten …«
    Sie musste meinen Abscheu gesehen haben, denn sie sagte: » Wenn Ihr irgendwelche Vorbehalte habt, geht und sprecht mit Ruarth, wie ich es heute getan habe.« Sie hatte aufgehört, hin und her zu gehen, und baute sich jetzt vor mir auf, die Hände in die Hüften gestemmt. Sie konnte ziemlich furchteinflößend sein, wenn sie es wollte. » Wollt Ihr das hören? Vielleicht solltet Ihr es hören, egal, wie sehr es Euch schmerzt, einfach nur, um zu verstehen, womit wir es zu tun haben. Ich habe es in plastischer Beschreibung von Ruarth erfahren. Flamme kämpft gegen ihre Umwandlung an. Die echte Flamme ist da, im Innern gefangen, und gelegentlich, ganz gelegentlich, ist der Schmerz, den sie fühlt, dort, in ihren Augen, und bittet Ruarth um Hilfe. Bisher hat der Silbteil in ihr es geschafft, dass sie das Geheimnis um Ruarth vor Morthred geheim gehalten hat, aber wie lange sie noch in der Lage sein wird, ihre Loyalität gegenüber den Dunstigen aufrechtzuerhalten, wissen wir nicht. Sie spricht nicht mehr mit ihm. Sie sieht ihn kaum noch an. Er spricht mit ihr, wann immer er kann, flüstert ihr ermutigende und liebevolle Worte ins Ohr … und sie verjagt ihn.
    Morthred verführt sie jede Nacht. Zuerst kämpft sie dagegen an, aber dann setzt sich die Dunkelmagie in ihrem Innern durch, und sie genießt es, selbst wenn er ihr absichtlich wehtut. Dann, um sicherzustellen, dass sie es nicht zu sehr genießt, gibt er sie an einen von den anderen weiter, und alle sehen zu. Sie lassen sich jede Nacht neue Arten einfallen, sie zu vergewaltigen. Eine Art Wettbewerb, um herauszufinden, wer am originellsten ist. Und wenn sie zu sehr widerspricht, wisst Ihr, was sie dann tun? Oder zumindest, was sie getan haben, als sie an Bord des Schiffes waren? Sie lassen einen der Sklaven zu ihr kommen und zwingen sie, den armen Kerl zu quälen. Oh, sie kämpft nicht allzu sehr dagegen an, müsst Ihr wissen; tatsächlich ist da ein Teil in ihr, der das genießt. Obwohl ich nicht sicher bin, wie sehr sie es in der Nacht genossen hat, als sie zum Abschneiden …«
    Ich sprang auf und hielt mir beide Ohren mit den Händen zu, als könnte ich so das Entsetzen von mir fernhalten. » Aufhören«, schrie ich. » Hört auf. Hört auf! Wie könnt Ihr es wagen, solche Dinge über sie zu sagen! Das ist niederträchtig!«
    Und dann stand ich da, starrte sie zutiefst bestürzt an. » Oh, bei der Schöpfung, Glut!« Sie sah mich an, und hinter ihrem gewaltigen Schmerz versteckten sich wieder ungeweinte Tränen. Ich zog sie in meine Arme, und wir standen da, wiegten uns gemeinsam hin und her, während wir beide weinten. Ich weinte um Flamme, um Ruarth, um Glut. Ich weinte um mich selbst, um das absolute Ende meiner in Fetzen gerissenen Unschuld.
    Einige Zeit später ließ ich sie allein, nachdem wir noch darüber gesprochen hatten, welche Rolle ich bei den Ereignissen des nächsten Tages spielen sollte. Es überraschte mich nicht, welche Aufgabe sie mir zugedacht hatten. Es konnte für jemanden mit meinen Riechfähigkeiten nur eines geben: Ich sollte über Morthred wachen und alle warnen, wenn er Verdacht schöpfte. Den ganzen Tag lang würde ich ein ehrenvolles Mitglied der persönlichen Leibwache des Turmherrn sein. Wenn der Dunkelmeister sich entschied, seine Dunkelmagie auf Xetiana und ihr Inselreich zu richten, wenn ich irgendetwas Beunruhigendes roch, war es an mir, das Zeichen zu geben.
    Es klang einfach. Aber natürlich war es das nicht: Zum Beispiel

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