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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Schwertkämpfer waren. Stattdessen blaffte der ältere Versprengte dem anderen einen Befehl zu, und Jaze drehte sich um und lief davon. Ich zögerte, um welchen der beiden Männer ich mich kümmern sollte.
    » Lauf ihm nach«, sagte Thor. » Ich erledige den hier.«
    » Und was ist mit Kel?«
    » Um den kümmere ich mich auch. Geh!«
    Ich verschwendete keine weitere Zeit. Ich steckte mein Schwert in die Scheide zurück und hastete hinter dem jüngeren Mann her, sprang über Steine und Grashügel, während wir beide auf die Rutsche zuliefen.
    Der Mann war ein Calmenter und somit in einer Landschaft aufgewachsen, die aus Bergen und steilen Bergpfaden bestand. Die Hänge der Kralle waren für ihn möglicherweise nicht die geringste Herausforderung, und ich stellte rasch fest, dass ich Mühe hatte, mit ihm auch nur Schritt zu halten. Dass ich ein Schwert auf dem Rücken trug, machte die Sache auch nicht gerade leichter. Es war groß und schwer genug, um eine echte Belastung darzustellen.
    Als einer der Leibgardisten, deren Aufgabe es war, die Wettkampfteilnehmer zum Tempel zu führen, dem Dunkelmagier den richtigen Weg weisen wollte, erwischte ihn ein Stoß Dunkelmagie, und er war auf der Stelle tot. Ich kam zu dem Schluss, dass Jaze die Wettkampfkarte angesehen haben musste; er wusste, dass er den Tempel umgehen musste, um auf dem schnellsten Wege zur Rutsche zu kommen, und genau dahin wollte er. Ich wusste, dass mehrere Männer zwischen den Felsen verborgen waren und darauf warteten, schießen zu können, aber ich wusste auch, dass ihr Befehl sich auf diejenigen richtete, die allein waren und eine rote Schärpe trugen. Der Calmenter hatte seine Schärpe abgerissen. Ich hatte keine Hilfe zu erwarten.
    Noch schlimmer war, dass ihn die Xolchaner, die an der Rutsche Dienst taten, für einen gewöhnlichen Teilnehmer hielten: Er tötete sie mit einem einzigen Stoß Dunkelmagie, bevor sie begriffen, wer er war. Als ich endlich dort ankam, war der Dunkelmagier bereits fast auf der anderen Seite. Ich hob schon mein Schwert, um das Seil zu durchtrennen, als ich begriff, dass er nicht weit genug von der Kralle weg war, um ganz sicher zu sterben. Abgesehen davon hätte ich mir selbst den Weg zum Reißzahn abgeschnitten. Eine andere Schlinge war bereits eingehängt und zur Benutzung bereit, und daher ignorierte ich die Regel, dass man die Rutsche nur nacheinander benutzen durfte. Ich trat über die Leiche eines Wettkampfordners, setzte mich in die Schlinge und stieß mich vom Startblock ab.
    Der Mechanismus war einfach: Wenn man die Eisenschnalle drückte, die die Schlinge mit dem Seil verband, wurde man langsamer. Wenn man sie nicht berührte, rutschte man so schnell nach unten, wie die natürliche Schwerkraft es zuließ. Und ich wollte so schnell rutschen, wie es für einen Menschen nur möglich war. Ich packte die Schlinge und lehnte mich so weit zurück, dass ich mich beinahe parallel zum Seil befand. Ich raste gefährlich schnell dahin und riskierte auch, ganz aus der Schlinge herauszufallen, aber ich wusste nur zu gut, dass der Dunkelmagier, wenn ich zu weit hinter ihm zurückblieb, die Möglichkeit hatte, das Seil zu zerstören – und mich mit ihm.
    Als der Dunkelmagier auf der anderen Seite ankam, tötete er die beiden Wettkampfordner und denjenigen, der auf der Reißzahnseite für die Rutsche verantwortlich war, mit einem weiteren Magiestoß. Eilig befreite er sich von der Schlinge und warf einen Blick zurück. Als er sah, dass ich auf ihn zuraste, die Füße voran und mit enormer Geschwindigkeit, brachte ihn das vollkommen aus der Fassung. Er schoss mir einen Bolzen aus Dunkelmagie entgegen und war einen Moment lang verblüfft, als er sah, dass das keinerlei Wirkung auf mich hatte. Mein Hemd wurde ein bisschen versengt, aber das war auch schon alles. Die Weißfähigkeit verströmte glücklicherweise eine Aura, die gewöhnlich genügte, um die Kleidung vor allzu großem Schaden zu bewahren.
    Als ihm endlich der Gedanke kam, dass ich eine Wissende sein musste, war es zu spät, als dass er noch viel hätte tun können. Ich raste einfach zu schnell auf ihn zu. Er machte den Versuch, die Rutsche mit Dunkelmagie zu verbrennen, verfehlte aber sein Ziel. Ich rutschte genau auf ihn zu, und er war gezwungen, sich nach hinten zu werfen, um mir auszuweichen. Ich selbst prallte gegen den Strohballen, der ganz bewusst für den Notfall dort aufgestellt worden war. Als ich mich endlich aus der Schlinge und vom Stroh befreit hatte, war

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