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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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um, verlor das Gleichgewicht und schoss in einem verzweifelten Versuch, mich zu verwirren und sich selbst die Chance zur Flucht zu verschaffen, eine Ladung Dunkelmagie auf mich ab.
    Noch während ich landete, griff ich nach hinten nach meinem Schwert. Jaze war hart auf den Rücken gefallen. Er schob sich am Boden von mir weg, hielt aber den Blick auf mich gerichtet. Voller Entsetzen versuchte er, mich in Dunkelmagie einzuhüllen, schickte mir eine Woge nach der anderen entgegen, aber ich achtete nicht weiter darauf. Dann versetzte ich ihm mit der Stiefelspitze einen kräftigen Tritt unter das Kinn. Kaum noch bei Bewusstsein, sackte er mit einem Ächzen nach hinten. Ich tötete ihn so rasch und wirksam, wie es mir möglich war, mit einem sich drehenden Stoß von unten nach oben ins Herz.
    Dann sah ich über den Dünnhals hinweg zur gegenüberliegenden Seite und zu den Zuschauern. Hatten sie begriffen, was ich getan hatte? Wenn irgendjemand in diesem Moment ein Fernrohr benutzt hatte …
    Verdammt, dachte ich, ich hoffe, jemand hat Morthred inzwischen getötet.
    Müde stützte ich mich auf mein Schwert und sah mich um. Ich würde zum Ozean hinunterklettern und nach Xolchasturm zurückschwimmen müssen. Ich atmete tief ein, um mich zu beruhigen.
    Der friedliche Augenblick war allerdings allzu flüchtig. Ich war noch dabei, sämtliche Spannung und Furcht aus mir herausströmen zu lassen, als ich voller Entsetzen von Xolchasturm aus eine Mauer aus Dunkelmagie wie eine Regenböe über das Meer heranrasen sah. Oh, verfluchter Mist, dachte ich. Oh, verdammt sei der selberhütende, friedliebende Idiot, ich werde sterben !
    Dies, das begriff ich mit messerscharfer Klarheit, ist genau das, was die Wissenden von den Dunstigen-Inseln in den letzten Augenblicken gespürt haben mussten, ehe ihr Inselreich unterging. Ein ganzer Berg von sich aufbauschendem Purpurrot, der über das Wasser jagte, und ein überwältigender Gestank, als die magische Wolke näher kam …
    Ich wusste, dass ich keine Chance hatte, dieser Macht auszuweichen. Sie mochte mir zwar nicht direkt irgendwelchen Schaden zufügen, aber ihre Kraft genügte, um den Pfeiler zu zerstören, auf dem ich stand, ihn in Staub zu verwandeln oder in den Wogen zu versenken. Ihn auf die gleiche Weise zu vernichten, wie die Dunstigen Inseln vernichtet worden waren.
    Gilfeder, dachte ich. Oh, Kelwyn. Ich wünschte, du wärst nicht gar so gut gewesen …
    Ohne den Schatten eines Zweifels wusste ich, dass ich gleich meinen letzten Atemzug tun würde.

36
    k
    Erzähler: Kelwyn
    Shavel war nicht zurückgekehrt, aber ein Dunstiger war eingetroffen. Zuerst dachte ich, es wäre Ruarth, aber als der Vogel begann, mit mir zu sprechen, begriff ich, dass es jemand anders war, ein Weibchen, wie ich schätzte, auch wenn ich nicht wusste, wieso. Sie erzählte mir, dass Shavel nicht zurückkehren würde, weil Flamme verschwunden war und er sich Sorgen machte, dass sie für den Turmherrn eine Gefahr darstellen könnte. Shavel, so schien es, ließ Xetiana nicht allein und leitete die Suche nach der verschwundenen Dunkelmagierin selbst. Es entsetzte mich zu hören, dass er Flamme als Dunkelmagierin ansah und als Bedrohung für Xetiana empfand. » Was soll das heißen, sie ist verschwunden?«, fragte ich, inzwischen der Panik nahe.
    Sie ist mit den anderen zum Haus des Turmherrn zurückgekehrt, sagte der Vogel, aber die Zofe, der Xetiana aufgetragen hatte, sie im Auge zu behalten, konnte sie nicht finden. Jetzt suchen alle die Gebäude und die ganze Oberstadt nach ihr ab .
    » Was ist mit Ruarth?«
    Er kann sie auch nicht finden. Er sucht sie.
    Illusionen, dachte ich. Sie hat Illusionen eingesetzt. Sie mögen sie als Dunkelmagierin betrachten, aber sie hat immer noch Zugang zu ihrer Silbmagie … Doch wohin sollte sie gehen, und warum ? » Ruarth ist ein Wissender«, murmelte ich. » Vielleicht findet er sie.« Er zumindest konnte durch ihre Illusionen hindurchsehen. » Was is mit den anderen? Mit Thor und Glut? Wo sind sie?«
    Aber der Dunstigen-Vogel konnte mir nicht sagen, was an den anderen Orten vor sich gegangen war.
    Unentschlossen richtete ich meine Aufmerksamkeit wieder auf Morthred, und der Dunstige flog davon.
    » Wer ist das?«, wollte Morthred von Yethrad wissen. Er deutete auf die Stelle, an der sich die Flosse und der Krümel trafen.
    » Ich weiß es nicht«, sagte Yethrad, ohne wirklich hinzusehen. » Wen meint Ihr?«
    » Die Frau, die hinter dem Mann da herrennt.«
    Yethrad

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