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Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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seine Kräfte einzusetzen. Ich hoffte, dass er recht hatte. Obwohl ich Morthred verzweifelt gern tot gesehen hätte, war ich nicht sicher, ob ich die Nerven hatte, selbst dafür zu sorgen, dass dem so war.
    Ich schnüffelte in der Luft. Ein paar weitere Teilnehmer liefen jetzt über die Klippe des Reißzahns und des Milchzahns. Morthred war immer noch wütend, vermutlich, weil seine Wachen nicht so erfolgreich waren, wie er es sich vorgestellt hatte, aber er schöpfte noch keinen Verdacht. Es würde jedoch sicherlich nicht lange dauern, ehe er sich zu wundern begann, wieso überhaupt niemand von seinen Dunkelmagiern irgendwo zu sehen war.
    Thor, dachte ich, Ihr solltet Euch besser beeilen. Ich bin nicht sicher, ob ich es schaffe.
    Nervös sah ich mich um und fing Ruarths Geruch auf. Der Dunstige, vom Wind hin und her geworfen, flog zu mir und landete auf der Aussichtsplattform, nicht weit weg von meinen Füßen. Unter dem Vorwand, mir die Schuhe zuzuschnüren, kniete ich mich hin und hantierte am Schnürsenkel herum, während ich lauschte, als der Dunstige mich über die letzten Vorkommnisse in Kenntnis setzte.
    Wo ist Flamme?, fragte er, als er geendet hatte.
    » Die Frauen sind zurück ins Haus des Herrn gegangen, um sich umzuziehen«, erwiderte ich im Flüsterton.
    Ich gehe und sehe nach ihr. Er zögerte, dann warf er einen Blick auf den Dunkelmeister. Kel, da die beiden letzten Dunkelmagier zusammenbleiben, bedeutet das, dass Thor und Glut gemeinsam gegen sie kämpfen müssen .
    Entsetzt nickte ich. Ruarth bezweifelte, dass Glut oder Thor es rechtzeitig hierherschaffen würden.
    Tu, was du tun musst, Kelwyn . Wenn ich könnte, würde ich es selbst tun … vergiss das nicht, was auch passiert. Und wirf nie einen Blick zurück. Mit dieser rätselhaften Bemerkung schwang er sich in den Himmel hinauf und war verschwunden. Erst sehr viel später sollte ich verstehen, was er gesagt hatte. Er hatte die Worte absichtlich bei mir zurückgelassen, damit sie eine Wunde heilen konnten, die noch nicht einmal zugefügt worden war.

33
    k
    Erzähler: Glut
    Thor und ich kamen zu spät, um die Dunkelmeister abzufangen, noch während sie über den Rand der Klippe kamen. Die beiden Männer überquerten bereits die Wiese, als wir sie sahen, und sofern die Streifen in den Farben der Dunkelmagie, die über ihnen spielten, irgendein Maßstab waren, befanden sie sich ganz in der Stimmung, ihre Kräfte einzusetzen. Wir tauchten automatisch ins Gras ab, ehe wir gesehen werden konnten, und ich dachte kurz, dass es schön war, mit jemandem zusammenzuarbeiten, dem man nicht sagen musste, was er zu tun hatte.
    » Die Schafe«, sagte Thor und nickte in Richtung der Herde, die auf der Weide zwischen uns und den Dunkelmagiern graste. Zusammen schlängelten wir uns weiter und krochen zu der Herde hin. Als wir uns den ersten Tieren näherten, schlossen sie sich enger zusammen, um sich zu schützen, was uns nur noch mehr Möglichkeit bot, uns zu verstecken – und das war auch gut so, denn die Tiere hatten hier das Gras kurz gefressen. Es dauerte einen Moment, bis Thor seine Armbrust aus dem Rucksack genommen und einen Bolzen eingelegt hatte. Ich warf einen kurzen Blick über die Tiere hinweg, um die Entfernung zwischen uns und den herannahenden Dunkelmagiern abzuschätzen.
    » Noch nicht«, flüsterte ich so leise, dass meine Stimme im überirdischen Windgesang des Tempels fast unterging. » Es ist windig. Du solltest warten, bis sie fast bei uns sind.«
    Thor nickte ruhig und nahm einen zusätzlichen Bolzen in die Hand. Es war unwahrscheinlich, dass er Zeit haben würde, mehr als zwei abzufeuern; es dauerte zu lange, eine Armbrust nachzuladen. Er würde entweder zwei tödliche Schüsse abgeben, oder wir würden mit unseren Schwertern kämpfen müssen.
    » Jetzt«, zischte ich.
    Er stand auf und schoss. In diesem Moment kam eine Windböe auf, und der Bolzen prallte von seinem Ziel ab. Er streifte den älteren Versprengten oben an der Schulter und zerriss sowohl Kleidung als auch etwas Haut, aber er richtete keinen schwerwiegenden Schaden an. Der jüngere der beiden, Jaze, war bereits auf den zweiten Schuss vorbereitet: Ein Magiestoß ließ den Bolzen mitten in der Luft zerplatzen. Zu diesem Zeitpunkt lief ich bereits los und scheuchte die Schafe auf. Thor raste hinter mir her.
    Wir hatten beide gedacht, dass die zwei Dunkelmagier erst einmal kämpfen und zu spät erkennen würden, dass sie es mit Wissenden zu tun hatten, die noch dazu ausgebildete

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