Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler

Titel: Die Inseln des Ruhms 02 - Der Heiler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
gesehen?«, fragte Glut interessiert.
    » Nicht viel«, erwiderte Flamme. » Erst habe ich ihre Sicht nur etwas verschwommener gemacht, dann ein paar Flammen hinzugefügt und ein oder zwei Ungeheuer. Genug, um von da wegzukommen.« Sie seufzte. » Ich habe gerade schon wieder gegen das Gesetz der Inseln verstoßen: So was würde nie als gerechtfertigte Anwendung von Magie durchgehen!«
    Das waren noch so Sprüche, die ich nicht verstand. Ich öffnete schon den Mund, um etwas zu sagen, als ich begriff, dass ich nicht die leiseste Ahnung hatte, was ich eigentlich fragen wollte. Glut warf den Hut weg, dann reichte sie mir das Schwert, damit ich es wieder in das Gehenk stecken konnte. Aus irgendeinem Grund war das sogar noch schwieriger, als es herauszunehmen: Ehe es schließlich wieder an seinem Platz war, hatte ich mich selbst damit geschnitten, Skandor mit der Spitze gepiekst – woraufhin er empört schnaubend den Kopf wandte – und das Heft gegen Gluts Kopf gestoßen.
    » Zum Teufel, Glut«, sagte Flamme gereizt. » Musstest du unbedingt mit dem Hut des Predigers spielen? Wir hätten getötet werden können, nur weil du deinen Spaß haben wolltest!«
    » Er hat mich von seinem Handlanger mit einem Knüppel schlagen lassen, Flamme, und anschließend ins Gefängnis geworfen. Glaub mir, ich hätte diesem scheinheiligen Mistkerl um ein Haar etwas ganz anderes ruiniert als nur seinen Hut.« Sie warf einen Blick zurück über die Schulter und grinste. » Hast du sein Gesicht gesehen, als wir weggeritten sind?«
    Flamme kicherte. Ich hatte das Gefühl, als wäre ich in der Gesellschaft zweier Wahnsinniger gelandet, die aus dem nächstgelegenen Bezirkskrankenhaus geflohen waren.
    Ich wartete, bis wir ein gutes Stück geritten waren und etliche Straßenecken zwischen uns und den Wachen lagen, ehe ich an Glut vorbei nach den Zügeln griff. Skandor blieb gehorsam stehen. Wir befanden uns bei einem Lagerhaus am Fluss, und das Tageslicht war schließlich trüber geworden. Jemand war gerade hier gewesen und hatte die Lampen angemacht, und jetzt leuchteten die Öllampen auf ihren Ständern. Die meisten Leute waren um diese Stunde beim Abendessen in ihren Häusern, so dass es schien, als würde uns niemand beachten – abgesehen von dem Hund, der jetzt um den Selber herumschnüffelte.
    Glut drehte sich im Sattel um. » Ist was nicht in Ordnung?«, fragte sie.
    » Steigt ab«, sagte ich. Ich konnte meine Wut kaum noch beherrschen. » Beide.«
    » Schon gut«, sagte sie. » Aber können wir nicht erst noch ein Stückchen weiterreiten? Für meinen Geschmack sind wir noch um einiges zu dicht an diesem schwärenden Büro für Religiöse Heuchelei und Rechtliche Lurgerscheiße.«
    » Runter«, sagte ich kühl. » Steigt einfach ab und lasst mich in Ruhe.«
    » Ts, ts«, sagte Flamme hinter mir. » Was ist denn plötzlich in Euch gefahren? Wir haben doch nur …«
    Glut unterbrach sie rasch.
    » Flamme, der Mann ist gerade von diesen singenden Heuchlern gezwungen worden, seine Frau zu töten. Es ist nur zu verständlich, dass er etwas gereizt ist.«
    Ich explodierte. » Ja, stimmt, das haben die mir angetan, und auch Ihr. Aber was Ihr mir angetan habt, is was völlig anderes. Habt Ihr das Hirn eines Felsenwurms, dass Ihr nich seht, was Ihr getan habt? Ich bin ein Mekaténer! Ich muss in diesem Inselreich leben, und Ihr habt mich gerade zum Flüchtling gemacht, zum Verbrecher, der an einem Gefängnisausbruch beteiligt war! Der Priester wird meinen Namen problemlos auf der Liste der Schenke finden. Und was mit Leuten geschieht, die sich in die Angelegenheiten der Fellih einmischen, habe ich gerade gesehen! Meine Frau is dahinten gestorben ! Und das nur, weil sie mit einem Fellih-Gläubigen im Bett war! Was glaubt Ihr wohl, was tun sie mit einem Mann, der jemandem geholfen hat, aus ihrem Gefängnis zu fliehen?«
    Sie saßen beide absolut reglos da. » Oh, zum Teufel«, sagte Flamme dann mit schwacher Stimme. » Es tut mir leid. Ich schätze, ich habe nicht nachgedacht. Und ich … ich wusste nichts von Eurer Frau. War sie das, die in der Zelle bei Glut war? Das wusste ich nicht.«
    Ich drehte mich um und sah sie an und starrte geradewegs auf den Schnabel eines Vogels, der auf ihrer Schulter hockte. Er sah aus wie derjenige, den ich in der Schenke gesehen hatte. Ich hatte keine Ahnung, woher er kam, oder wann er hergekommen war oder wieso. Ich hatte das Gefühl, als würde die gesamte Welt auf irrwitzige Weise zersplittern.
    Flamme legte

Weitere Kostenlose Bücher