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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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vorwerfen. Ich werde nie vergessen, was ich gesehen habe, niemals.«
    » Erinnert Ihr Euch an meine Frage? Wenn Ihr Euch von der Magie befreien könntet, würdet Ihr das tun? Und jetzt frage ich Euch: Wenn es Eure Entscheidung wäre, würdet Ihr das Ende der Magie herbeiführen– aller Magie–, nur um sicherzustellen, dass so etwas wie der Fall nie wieder passieren kann?«
    Ich spürte eine kalte Gänsehaut an meinem Rücken. Ich erinnerte mich an die Dunstigen-Familie, die in der Gosse nach Körnern gepickt hatte. Ich erinnerte mich daran, wie eines der Kinder vor dem eigenen Vater zurückgewichen war, weil es ihn in seiner menschlichen Gestalt nicht erkannt hatte. Der Verstand jenes kleinen Mädchens war von einer Angst zerfetzt worden, die zu groß war, um sie verstehen zu können.
    Ich dachte an den Reichtum in Dasricks Haus, wo man Kuchen servierte, der mit gemahlenen Saphiren verziert wurde, und was es hieß, ein Silbmagier zu sein. » Ich bin mir nicht sicher«, sagte ich stockend. » Vielleicht.« Und wunderte mich über mich selbst, noch während ich die Worte sagte. Ich konnte beinahe sehen, wie Jesenda ungläubig die Stirn runzelte. » Aber so etwas kann unmöglich bewerkstelligt werden.«
    » Man kann es versuchen«, sagte er.
    Ich war natürlich hochgradig neugierig. War er den ganzen Weg hierher zur Nabe gekommen, um mich zu bitten, ihm und Gilfeder bei dieser seltsamen Arbeit bezüglich der Silbmagie zu helfen? Aber ich unterließ es in diesem Moment, nachzufragen. Ich war jung und hungrig genug, um zuerst etwas zu essen haben zu wollen. Als wir also in der Schenke bei Tisch saßen, überließ ich ihm den größten Teil des Gesprächs. Zu meiner Überraschung stellte ich fest, dass er sowohl Charme besaß als auch einen trockenen Humor, der in vielen seiner Geschichten mitschwang. Er erzählte von seinen ersten Jahren als Schreiber, als er siebzehn oder achtzehn und sowohl naiv als auch abenteuerlustig gewesen war– eine gefährliche Mischung. Ich lachte über seine vielen Geschichten, über all die Dinge, die schiefgegangen waren, aber ich fühlte mich auch irgendwie unbehaglich. Ich hatte das Gefühl, als würde ein Teil von dem, was er sagte, ein bisschen zu genau passen, aber ich konnte nicht genau ausmachen, was es war. Mein Vater hatte angedeutet, dass dieser Mann eine gewalttätige Vergangenheit hatte, und Jesenda hatte von seiner Zuneigung zu der Schwertkämpferin Glut gesprochen. Ich wurde den Gedanken nicht los, dass da im Hintergrund seiner Augen etwas war, Dunkelheit, eine heftige Tragödie.
    Das ist lächerlich, Elarn, dachte ich. Der Mann ist ein Patriarch, um Gottes willen.
    Wir tranken noch ein Bier, als er das Gespräch schließlich auf das lenkte, weshalb er hergekommen war. » Ich möchte, dass Ihr für mich arbeitet«, sagte er. » Genau genommen für das Patriarchat.«
    » Bei Euren Studien über Silbmagie.«
    Er nickte.
    » Was soll ich dabei tun?«
    » Silbmagie wirken. Illusionen, Heilungen, all so was. Unter kontrollierten Bedingungen.«
    » Ich habe nie viel Silbmagie benutzt.«
    » Ich weiß.«
    » Mein Vater hält wahrscheinlich nicht sehr viel davon.«
    » Auch das weiß ich. Wenn Ihr zur Rückkehr bereit seid, wird der Hohepatriarch mit ihm reden.«
    » Wieso wollt Ihr die Silbmagie studieren?«
    » Wir wollen die Welt von der Dunkelmagie befreien, aber es gibt nicht allzu viele Dunkelmagier, die auch nur in Erwägung ziehen würden, uns dabei zu helfen. Wir hoffen, dass wir auch die Dunkelmagie verstehen werden, wenn wir zunächst die Silbmagie studieren.«
    » Sie sind doch sicherlich einander entgegengesetzt, oder?«
    » Sind sie das? Und selbst wenn sie das sind, wird uns das Wissen über Silbmagie sagen, was die Dunkelmagie nicht ist.«
    Das war sicher nicht alles. Es ging um mehr– musste um mehr gehen. Wenn das Patriarchat die Silbmagie verstand, verstand es auch den Wahrer-Rat, der sie beherrschte… Vielleicht war das ein Teil davon. Vielleicht ging es sogar um noch mehr.
    Das wird Jesenda bestimmt interessieren, dachte ich. Aber ich würde lieber ein Gezeitenreiter sein… Würde sie in der Lage sein, das für mich zu tun, was sie versprochen hatte? Oder war es besser, dieses Angebot anzunehmen und nach Tenkor zurückzukehren? Schließlich beschloss ich, ehrlich zu sein. » Ich wäre am liebsten ein Gezeitenreiter. Wenn Ihr meinen Vater dazu bringen könnt, dass ich wieder für die Gilde arbeite, zumindest einen Teil der Zeit, werde ich mitkommen und in der

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