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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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darauf bestehen, dass du wieder in die Gilde aufgenommen wirst. Dein Vater wird gehorchen müssen. Und dann wird mein Vater deine Karriere in den Blick nehmen, und wir werden uns weiterhin sehen können, weil du immer noch zur Nabe reiten wirst. Und eines Tages, Elarn, wirst du der gewählte Gildner sein. Und was für ein Gildner! Einer, der Hand in Hand mit dem Wahrer-Rat…«
    » Das… das klingt wunderbar.«
    » Mein Vater würde alles für mich tun.« Dann runzelte sie leicht die Stirn. » Aber du wirst dich beweisen müssen. Erfolgreich sein müssen, meine ich.«
    » Das… das wird Zeit brauchen«, sagte ich. Ich fragte mich etwas beunruhigt, wie reich nach Jesendas Meinung reich war.
    » Nun, es gibt Möglichkeiten, wie wir alles etwas beschleunigen können.« Sie musste meine Bedenken gesehen haben, denn sie lachte und sagte: » Mach nicht so ein besorgtes Gesicht, Elarn! Ich bitte dich nicht, irgendetwas Schreckliches zu tun wie deinen Erzeuger zu töten. Nein, ich glaube, der Schlüssel zu allem sind Informationen. Wissen führt zum Erfolg, wirklich. Wenn du mir sagst, was auf Tenkor vor sich geht oder was du zum Beispiel im Hafen siehst, dann kann ich diese Informationen dazu benutzen, Vaters Meinung von dir zu verbessern.«
    » Du meinst, ich soll ein Spion sein?«
    » Nein, das doch nicht, du Dummchen! Du sollst mich nur informieren, das ist alles. Damit ich die Dinge zuerst erfahre. Das ist genau das, was einem einen Vorteil verschafft. Tatsächlich wird das meiste von dem, was du mir erzählst, für mich sein und nicht für Vater.«
    » Für dich«, wiederholte ich etwas dümmlich.
    » Ja. Elarn, ich möchte eines Tages selbst jemand sein. Nicht nur Dasricks Tochter. Ich möchte einmal ein Wahrer-Rat sein. Das ist doch kein unwürdiges Ziel, oder? Es gibt nur selten Frauen als Räte, aber es sollte mehr davon geben. Vielleicht kann ich eines Tages sogar Wahrerherr werden. Willst du mir dabei helfen?« Sie rieb ihren Mund an meiner Wange und legte meine Hand auf ihre Brust.
    » Natürlich«, sagte ich und vergaß alle meine Zweifel.
    Dasricks Haus zu verlassen war sogar noch nervenraufreibender, als es zu betreten, weil ich es alleine tat. Aber ich ging auf eine federnde Weise, wie ich es zuvor nicht getan hatte. Ich hatte das Gefühl, als hätte ich gerade den Gezeitenritt meines Lebens erlebt– was in gewisser Hinsicht auch stimmte.
    Und dabei war der Tag noch nicht einmal vorüber.
    Ich ging zurück zum Haus meiner Tante, um zu baden und mich umzuziehen. Danach wollte ich gerade rausgehen, um irgendwo etwas Billiges zum Essen zu finden, als Aggeline zu mir kam und mir mitteilte, dass im Morgenzimmer ein Besucher auf mich wartete. Sie stolzierte so schnell davon, dass ich sie nicht mehr fragen konnte, um wen es sich handelte.
    Als ich wenige Augenblicke später das Zimmer betrat, lehnte Thor Reyder am Kaminsims. Er schien sich ganz wie zu Hause zu fühlen. Meine Augen wurden größer. » Syr-Patriarch?«
    » Syr-Gezeitenreiter«, sagte er. » Ich würde Euch gern zum Essen einladen.«
    Ich öffnete den Mund und schloss ihn wieder. » Es wäre mir eine Ehre«, sagte ich schließlich. » Das verwirrt mich«, wäre wohl ehrlicher gewesen, aber das sagte ich nicht. Es stimmte, er hatte gesagt, dass ich von ihm hören würde, aber ein so hochgestellter Mann wie er hätte normalerweise einen Untergebenen geschickt, statt selbst herzukommen und mich zu bitten, mit ihm essen zu gehen.
    Er rief einen Zweispänner herbei und führte mich zu einer Schenke auf der anderen Seite der Stadt, in der ich noch nie gewesen war. » Hier gibt’s das beste Essen in der ganzen Nabe«, erklärte er.
    Während der Fahrt hatten wir uns über den Fall und seine Auswirkungen ausgetauscht: wie die Dunstigen in Tenkor danach schrien, nach Hause zu gehen, jetzt, da sie gehört hatten, dass ihre Inselkette tatsächlich aus dem Ozean aufgetaucht war; was er über die Todesfälle von Dunstigen in anderen Inselreichen gehört hatte (der Blutzoll auf den Plitschen und Versprengten musste schlimm gewesen sein); wie sich die Bewegung gegen Magie überall auf den Ruhmesinseln ausbreitete. » Es ist seltsam«, sagte er zu mir, » wie spontan das alles zu geschehen scheint. Da war zum Beispiel keine Zeitspanne, in der die Idee von Tenkor zu anderen Orten hätte gelangen können. Es scheint einfach so zu sein, dass jeder irgendwie wütend wegen der schrecklichen Ereignisse ist.«
    Ich unterdrückte einen Schauder. » Das kann ich niemandem

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