Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
wir zugunsten des Wohlstands der Wahrer-Inseln arbeiten, wenn wir nicht verstehen, was im Führungsgremium vor sich geht? Wie kann ich jemals ein verantwortliches Mitglied des Rates werden, wenn ich nicht verstehe, wie unsere Inseln regiert werden? Und wie willst du ein bedeutender Gildner werden, wenn du nicht weißt, was die Politik antreibt?« Sie machte ein Silblicht an. » Komm, sehen wir uns die Papiere auf seinem Tisch an. Ich möchte wissen, was sie mit dem Burgfräulein und dieser verdammten Mischlingsfrau vorhaben. Und gib mir Bescheid, wenn du etwas darüber findest, wie weit sie mit den Ratsschiffen und dem Schwarzpulver für die Kanonen sind…«
    Schlimmstenfalls mochte das, was Jesenda und ich taten, an Verrat gegrenzt haben. Obwohl der größte Teil dessen, was wir erfuhren, banal zu sein schien und wir nie etwas davon an jemand anderen weitergaben, verstießen wir mit unserer Spioniererei ganz sicher gegen das Gesetz. Das Erstaunliche war, dass mir das vollkommen egal war. Ich war süchtig nach dem Hochgefühl, und wir erhöhten den Rauschzustand sogar noch dadurch, dass wir uns genau in den Räumen liebten, in denen wir uns überhaupt nicht hätten aufhalten dürfen. Es war Wahnsinn, aber ich war trunken davon; und wenn Jesenda die Situationen herbeiführte, dann war ich derjenige, der sich an dem, was wir taten, berauschte. In dieser besonderen Nacht liebten wir uns auf dem Tisch des Hauptverwalters im Schein unserer Silblichter.
    Als ich am Morgen mit der Ebbe zurückritt, war ich glücklicher als je zuvor.
    Ich begegnete wieder einmal zwei Schiffen, die die Rinne hinauffuhren. Beide gehörten dem Wahrer-Rat. Ich hatte aufgehört mitzuzählen, wie viele Ratsschiffe jetzt in den Werften der Nabe überholt wurden. Ihr Anblick hätte mich unsicher machen müssen, was die wachsende Stärke der Streitmacht der Wahrer-Inseln betraf, aber ich verspürte nur Stolz. Dies war unser Land, unsere Kraft, unsere Macht.
    Irgendwo unterwegs hatte ich aufgehört zu denken.
    Jesenda fand natürlich faszinierend, was ich mit Reyder und Gilfeder tat. Sie wollte ganz genau wissen, was sie herauszufinden versuchten– und wie sie es versuchten. Es war schwierig angesichts der Tatsache, dass ich ebenso im Dunkeln tappte wie sie.
    Als ich am ersten Tag zu den Räumen der Synode ging, in denen ich Reyder treffen sollte, kam mir gerade Gilfeder mit einer Medizintasche in der Hand entgegen; er war auf dem Weg nach draußen. » Oh, tut mir leid, Junge«, sagte er über die Schulter. » Is was unterwegs.« Mit dieser kryptischen Bemerkung verschwand er, und sein eigentümliches Kleidungsstück wehte sich aufbauschend hinter ihm her.
    » Kommt rein«, sagte Reyder. » Er ist unterwegs zu einer Wissenden, der er hilft, ein Baby zur Welt zu bringen.«
    » Oh.« Ich starrte Gilfeder nach, der die Treppe hinunterstürmte. » Trägt er immer dieses komische Kleidungsstück?«
    Reyder lachte. » Ja, anscheinend mag er es am liebsten. Es heißt Tagaird. Wie auch immer, setzt Euch doch, damit ich Euch erzählen kann, was wir hier tun werden.«
    Ich setzte mich und sah mich ausgiebig im Zimmer um. Auf den Regalen und Labortischen stapelten sich reihenweise Flaschen und Fläschchen in allen möglichen seltsamen Formen und Größen zusammen mit Kohlenpfannen, Zangen, Messern, Gewichten und Waagen, Filtern, Scheren, Vergrößerungsgläsern in Messingröhren und anderen Gegenständen, bei denen ich nicht sagen konnte, wozu sie dienen mochten. Eine Maschine, die aussah wie ein Butterfass mit einem Fußpedal. Die Inhalte der Flaschen konnte ich ebenfalls nicht identifizieren. Es waren Flüssigkeiten darin, Pulver, Kristalle, eingelegte Präparate, die ich nicht zuordnen konnte.
    » Das ist eine Trennmaschine«, erklärte Reyder mir, als er sah, dass mein Blick etwas länger an dem Butterfass hängen blieb. » Wenn man das Pedal bedient, dreht sich die Schüssel darin so schnell wie ein Kreisel.« Was allerdings darin getrennt werden sollte, sagte er nicht.
    Ich glaube, in diesem Moment bekam ich zum ersten Mal eine Ahnung davon, wie wichtig dieses Projekt war. Die Menge Geld, die es gekostet haben musste, all diese Dinge zusammenzukriegen, war sicherlich ein Hinweis darauf, dass die Schatzkammer der Menoden voll und ganz hinter dem stand, was Gilfeder und Reyder vorhatten. Mein Blick wanderte wieder zu Reyder.
    » Wir möchten, dass Ihr Eure Silbmacht wirkt, und während Ihr das tut, möchten wir versuchen, sie einzufangen.« Der Blick, den

Weitere Kostenlose Bücher