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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Hasen wie mir nen guten Rat geben, Elarn. Versucht, alles zu vermeiden, was Euch eine lebenslange Bürde der Schuld auferlegen könnte. Man kann lernen, mit fast allem anderen zu leben, aber die Risswunden der Schuld hinterlassen Spuren auf dem Lebensweg.«
    Seine Aufrichtigkeit brachte mich zum Zittern. » Ist es das… ist es das, was Reyder auch belastet?«, fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. » Sein Kampf gilt nich der Schuld, sondern der Dunkelmagie. Und das is ein Kampf, den er eines Tages gewinnen kann. Besonders, wenn wir ein Heilmittel finden.« Er beschattete die Augen mit einer Hand und sah auf den Ozean hinaus, dann wechselte er das Thema. » Was is das da für ein Schiff?«
    Ich folgte seinem Blick. » Das ist noch eins vom Wahrer-Rat.« Ich kniff wegen der hellen Sonne die Augen zusammen. » Sieht aus wie eines ihrer Handelsschiffe.«
    » Man hat nich den Eindruck, als würden diese Schiffe jemals wieder auslaufen«, bemerkte er. » Reyder sagt, dass sie alle ihre Schiffe mit Kanonen ausstatten. Dass sie die Decks verstärken und Stückpforten einbauen. Und natürlich ihre Soldaten entsprechend ausbilden müssen, mit alldem umzugehen.«
    Ich zitterte, ohne zu wissen, warum. » Es gibt Gerüchte«, gab ich zu. Das Thema gefiel mir nicht, wie ich merkte. Es lenkte meine Gedanken auf den Tod.
    » Jetzt frage ich mich nur«, sagte er mit leiser Stimme, » wen Dasrick für den Feind hält?«
    Ich war seit etwa zwei Wochen zurück auf Tenkor, als etwas passierte, das mir einen weiteren Hinweis auf Gilfeders Wesen gab. Ich hatte ihm gerade wieder ein bisschen Blut überlassen, das er mit einem Apparat untersuchte, den sie Vergrößerungsglas nannten– weil es sehr kleine Gegenstände größer machte–, als er sich plötzlich aufrichtete. Ein seltsamer Ausdruck lag auf seinem Gesicht.
    » Was ist?«, fragte Reyder, hörte auf zu lesen und sah auf. Er war in einen Stapel Akten und Schriftrollen vertieft gewesen, die der Bibliothek der Synode gehörten.
    » Onkel Garwin is da«, sagte Gilfeder. Seine Stimme war eine eigenartige Mischung aus Erleichterung, Erwartung und Schmerz.
    » Gut«, sagte Reyder. » Ich bin froh, dass er sich entschieden hat zu kommen. Wieso geht Ihr nicht hin und trefft ihn, Kel? Nehmt Elarn mit; er fängt schon an, sich zu langweilen.«
    Ich ging hinter Gilfeder her. Tatsächlich war ich froh, dem Raum eine Weile zu entkommen. Ich vermutete, dass Gilfeder sich irgendwie mit seinem Onkel verabredet hatte und ihn am Haupttor der Synode treffen wollte, aber als wir dort ankamen, blieb er nicht stehen, sondern ging weiter. » Wo ist er, Euer Onkel?«, fragte ich.
    » Unten im Hafen«, erwiderte er. Er klang ungewöhnlich kurz angebunden.
    » Ist er wirklich Euer Onkel?«
    » Ja, bei meinen Sünden. Garwin Gilfeder, der Arzt der Himmelsebene, ein Doktor, der kein Blut mag. Wenn Ihr schon mich für seltsam haltet, Junge, wartet nur, bis Ihr Garwin seht!«
    Er ging unbeirrt weiter, bis wir die Docks erreichten, stellte sich an den Rand eines Kais und sah aufs Meer hinaus.
    » Wo ist er?«, fragte ich und sah mich um. Ein paar Kaufleute warteten im Schatten unter der Markise eines Händlers und unterhielten sich lässig miteinander. Ein Schiff wartete in der Nabenrinne hinter der Stehenden Welle, etwa sieben Meilen weit entfernt unweit des offenen Meeres. Ich vermutete, dass die Händler warteten, bis die Gezeiten es dem Schiff ermöglichten, anzulegen.
    Gilfeder starrte weiter aufs Meer. » An Bord dieses Schiffes«, sagte er. » Wie lange wird es dauern, bis es reinkommt?«
    » Sie werden nicht versuchen, die Stehende Welle zu kreuzen. Sie warten auf die nächste Flutwelle.« Ich warf einen Blick auf die Gezeitenangaben auf dem Brett vor dem Büro des Hafenmeisters. » Müsste jeden Moment kommen. Aber es wird eine Weile dauern, ehe es anlegt. Mehr als eine Stunde. Woher wisst Ihr überhaupt, dass er an Bord ist? Oder dass es das richtige Schiff ist? Ich kann von hier aus noch nicht einmal die Flagge erkennen.«
    » Ich muss die Flagge nich sehen. Kommt, gehen wir irgendwohin, wo wir heiße Schokolade kriegen. Ich liebe das Zeug. So was gibt es auf der Himmelsebene nich.«
    Wir eilten den Weg zurück, den wir gekommen waren, zu den sich aneinanderreihenden Speiselokalen hinter dem Kai. Als wir am Büro des Hafenmeisters vorbeikamen, blieb ich kurz stehen und fragte einen der Männer nach dem Namen des wartenden Schiffes. » Das ist die Burgenland«, sagte er. » Das Postschiff von

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