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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Gesicht. Und was Dek betrifft…« Ich lachte. » Es macht ihn wirklich wahnsinnig, dass wir Illusionen brauchen, wie du dir denken kannst.«
    » Dek?«
    » Devenys. Bist du nicht drauf gekommen?«
    Er starrte mich an. » Oh, bei den Gebeinen! Wie hast du es nur geschafft, Dek in ein Kleid zu kriegen?«
    » Mit ziemlicher Mühe! Er hasst es, aber ich konnte das Risiko nicht eingehen, dass Flamme uns erkennen könnte. Es schien mir am besten zu sein, ihn zu verkleiden. Ich dachte, dass sie vielleicht auf die Idee kommt, Ausschau nach mir und einem Silbmagier zu halten, der Illusionen wirken kann– und dass sie weniger argwöhnisch werden würde, wenn nur ein Paar mit seiner Tochter auftaucht.«
    Während wir zur Schwinge zurückgingen, erzählte ich ihm die ganze Geschichte, alles, was geschehen war, seit Morthred getötet worden war und Thor und Kelwyn beschlossen hatten, nach Tenkor zu fahren, um dort ein Heilmittel zu finden.
    Was Dek und mich betraf, waren wir von Xolchas aus nicht direkt nach Brethbastei gefahren, sondern hatten den südwestlich gelegenen Hafen Kovo angesteuert. Mein Plan war, dass wir beide uns mit Illusion verbargen, und daher musste ich einen Silbmagier finden. Von einem früheren Besuch in Brethbastei wusste ich allerdings bereits, dass es dort keine Silben gab und der Basteiherr auch keine mochte; ich rechnete mir daher eine gute Chance aus, irgendwo in Breth einen Silbheiler zu finden, der verstimmt genug war, um sich an einer Täuschung zu beteiligen. Es beunruhigte mich nicht, dass es am Hof von Breth irgendwelche Wissenden geben könnte– ich wollte nur Flamme täuschen. Also fuhren wir nach Kovo, wo Dek und ich von Bord gingen, während wir das Schiff, die Sturmvogel, allein weiter nach Brethbastei schickten. Schließlich fand ich Trysis. Sie war nicht nur eine Silbheilerin, sondern sie war auch voller Hass auf die Dunkelmagie, da einige Silbfreunde von ihr umgewandelt worden waren. Gemeinsam fuhren wir auf einem Flussschiff über den Kolkfluss nach Brethbastei. Die Sturmvogel, die das ganze südliche Kap von Breth hatte umrunden müssen, war erst zwei Tage nach uns dort eingetroffen.
    Als ich mit meiner Geschichte fertig war, fragte Ruarth: » Wie bist du auf den Gedanken gekommen, hierher zu kommen? Ich meine, woher wusstest du, dass Flamme nach Morthreds Tod ausgerechnet hierher gehen würde? Ich habe die Ghemfe gebeten, dir zu sagen…«
    » Ich habe bis heute Morgen überhaupt keine Ghemfe gesehen. Nein, wir haben es einfach vermutet, als uns klar geworden ist, dass Flamme mit Morthreds Kind schwanger ist. Aber wie hast du herausgefunden, dass das Baby von Morthred ist?«
    » Du solltest besser die ganze Geschichte hören. Obwohl es keine sehr gute ist. Ich… ich bin kein richtiger Held.«
    Ich glaube nicht, dass er bei seiner Geschichte viel ausgelassen hat, abgesehen von ein paar Einzelheiten. Und es war eine entsetzliche Geschichte: die Schilderung einer Tragödie, die mich krank machte. Ruarth hielt sich für unzulänglich und feige, aber in meinen Augen zeugte das, was er durchgemacht hatte, nicht von seiner Feigheit, sondern von seinem Mut und von der außerordentlichen Tiefe seiner Liebe zu Flamme.
    Als er zu Ende erzählt hatte, sagte ich ihm das auch. » Weißt du«, fügte ich hinzu, » als ich mich einmal mit Flamme unterhalten habe… über euch beide, meine ich… ich hatte das Gefühl, dass… na ja, um es direkt zu sagen, dass sie dich mehr liebte, als ich Thor liebte. Die Tiefe dessen, was sie empfunden hat…« Ich räusperte mich. Es war mir nie leichtgefallen, von Liebe zu sprechen. » Ich weiß nicht, ob es dir irgendwie hilft, aber das, was ihr füreinander empfunden habt: Es war stark genug, dass es Schwierigkeiten überstanden hat, bei denen die meisten Menschen die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen hätten und weggelaufen wären. Ihr werdet auch das hier überstehen. Weil ihr die seid, die ihr seid, und weil ihr hattet, was ihr hattet.«
    Er zuckte auf eigenartige Weise mit den Schultern, wie ein Vogel, der sich aufplustert, aber er sagte nichts. Ich glaube nicht, dass er etwas hätte sagen können.
    Als wir schließlich die Schwinge erreichten, kratzte die Sonne bereits an den Felsspitzen. Die unteren Klippen und der Bottich lagen jedoch nach wie vor im Schatten, und die Oberfläche des Wassers wirkte in der Dämmerung bräunlich, bräunlich und ölig.
    » Sucher. Wo ist Sucher?«, fragte Ruarth plötzlich. Ich wusste, dass er zwiespältige

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