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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Straße erreichte, hatte Trysis die Wache bei der Schwingenstation bereits geweckt und ihr aufgetragen, die Schwinge von der Ader einen Stock tiefer heraufzuholen. Mit einer Keckheit, die– wie ich noch herausfinden sollte– für sie typisch war, hatte Trysis den Mann sogar gebeten, ihr zu helfen, Flamme zur Schwinge zu tragen. Sie hatte Illusion benutzt, um Flamme wie einen betrunkenen Palastdiener aussehen zu lassen. » Er ist ruckzuck aus dem Dienst geflogen, und ich soll den armen Kerl jetzt nach Hause bringen«, erzählte sie der Wache im freundlichen Plauderton, während Dek– zumindest war es das, was er mir später erzählte– sie in einer Mischung aus Entsetzen und Bewunderung mit offenem Mund anstarrte.
    Als ich schließlich auf der Straße auftauchte, konnte ich nur noch die Seile sehen, die von den Flaschenzügen nach unten liefen. Ich rannte die Stufen hinunter, nahm immer zwei auf einmal, während der Mann seine Aufmerksamkeit noch immer auf die Winde richtete. Ich hielt auch in der Ader der Piraten nicht an, sondern lief weiter. Bei der nächsten Straße sprang ich einfach auf die Schwinge auf, als sie gerade vorbeikam. Sie schwankte, blieb aber gerade. Ich richtete mich auf und versuchte, mein Herzklopfen zu besänftigen, das wie das Trommeln eines Spechts in der Brutzeit klang.
    Als wir zur ersten Umsteigestation kamen, hatte ich mich schließlich beruhigt– bis wir über uns einen Aufruhr hörten. Jemand rief, tatsächlich waren es sogar mehrere Leute. Wir gingen zur zweiten Abstiegsstation, trugen Flamme mit uns und taten so, als würde uns das alles nichts angehen. Der Soldat dort blickte allerdings nach oben und versuchte zu verstehen, was zu ihm runtergerufen wurde. Ich sah auf und bemerkte, dass auf dem Palastbalkon und auf der Straße darunter Fackeln brannten. Von Glut war nichts zu sehen.
    » Sie ist tot, oder?«, flüsterte Dek. Seine Stimme zitterte, als er versuchte, sich so etwas vorzustellen.
    » Sie ist eine Frau, die verdammt schwer zu töten ist«, sagte ich. » Sie hat die verfluchte Zähigkeit einer Seemöwe. Im Augenblick müssen wir uns auf uns selbst konzentrieren, Dek.« Ich hob die Stimme, als ich die Wache ansprach. » Kommt schon, guter Mann, wir haben keine Zeit zu verlieren.«
    Der Mann hatte ein besseres Gehör als ich. Er sagte: » Sie wollen, dass ich Euch aufhalte, Syr. Wenn Ihr die Schwinge bitte verlassen würdet…«
    » Oh, wenn Ihr möchtet.« Ich sprach freundlich mit ihm, auch wenn mein Herz wie wild hämmerte. Ich wusste jetzt, dass ich nicht mehr länger der Beobachter auf dem Fenstersims sein konnte. Ich musste handeln. Ich musste ein Mensch sein und kein Vogel.
    Ich machte eine Geste, um Dek und Trysis zu signalisieren, dass sie bleiben sollten, wo sie waren, während ich selbst aus der Schwinge stieg. Als der Mann den Kopf hob, um wieder zu den Adern über uns zu blicken, packte ich ihn von hinten und hielt ihm das Messer an die Kehle. Er kämpfte natürlich dagegen an, aber er setzte meine geringe Größe mit Schwäche gleich, was ein Fehler war. Ich hatte zwar eigentlich keine Ahnung, wie man kämpft, aber ich war ein Leben lang geflogen und hatte daher einen kräftigen Rumpf. Ich drückte ihm mit einer Hand einen Arm hinter dem Rücken hoch und hielt mit der anderen das Messer. Er stieß mit den Fingern seiner freien Hand in Richtung meiner Augen. Ich riss den Kopf zur Seite, und er schlug mir stattdessen auf die Nase. Meine Augen tränten. Er schlug auf meine Wange ein, aber ich biss ihn kräftig in den Daumen. Er brüllte. Ich erstickte seinen Schrei aus Angst, dass er einen seiner Kameraden auf uns aufmerksam machen würde. Er trat mit einer Ferse gegen mein Knie, und ich stürzte. Es gelang mir, ihn mitzuziehen. Mein Messer verpasste ihm einen oberflächlichen Schnitt am Hals, als wir zu Boden gingen, aber ich verlor es aus der Hand, als mein Ellenbogen gegen die Seilwinde stieß.
    Dek kam herbeigeeilt, um mir zu helfen, und packte zu meiner größten Freude die herumfuchtelnden Arme des Mannes. Zusammen zwangen wir ihn auf den Rücken. Während Dek seine Beine festhielt, kniete ich mich auf seine Arme und nahm ihm die Waffen ab. Der Schnitt am Hals blutete, und ich fing an zu zittern, als ich daran dachte, dass ich ihn fast aus Versehen getötet hätte.
    Ich sprach in sein Ohr und versuchte, eine bösartige Ruhe auszustrahlen. Ich war nicht annähernd so gut darin wie Glut. » Jetzt hör gut zu, du aasfressende Krähe: Du kannst am Leben

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