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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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Geklopfe nach zu urteilen. Wir verschwinden über den Balkon. Die große Schwierigkeit wird darin bestehen, Flamme mitzunehmen…«
    Sie beendete den Satz nicht. Dek kam ins Empfangszimmer gerannt. » Sie kommen die Schwinge am anderen Ende der Ader hoch!«, sagte er. Er meinte natürlich die Wahrer. » Sie versuchen, es mit Illusionen zu verbergen, und es wird dunkel, aber ich kann genug sehen, um zu erkennen, dass sie Schwerter und Piken bei sich haben. Sie sehen aus, als wollten sie jemanden angreifen!«
    » Haben sie auf der Straße unter uns Halt gemacht?«, fragte Glut.
    Dek schüttelte den Kopf. » Nein. Sie sind schnurstracks zum anderen Eingang unserer Ader unterwegs.«
    » Guter Gott«, rief Trysis aus. » Sind sie wahnsinnig? Das hier ist der Palast des Basteiherrn!«
    » Nein«, sagte Glut ruhig. » Nicht wahnsinnig. Was gäbe es für einen besseren Zeitpunkt, eine Dunkelmeisterin anzugreifen, als wenn sie gerade ein Kind zur Welt bringt? Die Wahrer sind gegenüber der Dunkelmagie genauso verletzlich wie du, und wenn sie nur einen einzigen Wissenden bei sich haben… Hier, bringen wir Flamme raus auf den Balkon. Wir müssen sie von da aus runterlassen. Nimm ihre Füße, Dek. Ruarth, binde das Seil am Balkongeländer fest. Trysis, sprich mit denen auf der anderen Seite der Tür. Halte sie auf, aber öffne auf keinen Fall die Tür.« Sie trat hinter Flamme und hob deren Schultern mit einer Leichtigkeit, als würde sie ein Kind hochheben. Ich ging auf den Balkon. Dek hatte ein gutes Seil hergestellt. Seine Knoten waren die eines Seemanns; der Junge hatte die Zeit an Bord eines Schiffes gut genutzt.
    Ich hörte nicht, was Trysis sagte, aber das Klopfen hörte auf, und sie trat zu uns auf den Balkon. Wir bastelten eine Schlinge mit überkreuzten Brustgurten, mit der wir Flamme hinunterlassen konnten. » Geh du zuerst«, sagte Glut zu mir, während sie mich abschätzend musterte. » Du musst so schwingen, dass du auf der Straße landest. Trysis, kannst du vielleicht dafür sorgen, dass er und das Seil nicht ganz so sichtbar sind?«
    Die Heilerin nickte, aber sie blickte besorgt drein. » Ich glaube aber nicht, dass ich an diesem Seil hinunterklettern kann. Für so was habe ich nicht mehr genügend Kraft in den Armen. Außerdem ist es dunkel, und es weht ein starker Wind…«
    Glut unterbrach sie. » Wir werden dich nach Ruarth hinunterlassen. Dann kommt Flamme und danach Dek. Geh schon, Ruarth.«
    Ich hatte das Gefühl, dass es nicht ganz der richtige Zeitpunkt war, um ihr mitzuteilen, dass ich inzwischen eine Abneigung gegen die Höhe hatte, also warf ich das Seil aus Laken über das Balkongeländer und kletterte auf die Balustrade. Zumindest habe ich kräftige Arme, dachte ich, und begann langsam mit dem Abstieg. Trotz meines Körpergewichts schwankte das Seil im Wind, und irgendwann drehte ich mich wie eine Möwe in einem Wirbelsturm. Ich klammerte mich fest an das Seil und schaute nicht nach unten. Trysis beugte sich oben über das Geländer und konzentrierte sich darauf, die Illusion aufrechtzuerhalten. Unglücklicherweise wurde meine Sicht durch den Nebel aus Silbmagie erschwert, und so hätte ich die Straße fast verfehlt und wäre weiter zur Piraten-Ader abgestiegen. Dann lichtete sich der Silbnebel jedoch etwas, als Trysis ihre Macht besser ausrichtete, und ich sah, dass ich neben dem Straßengeländer baumelte. Ich schwang ein Bein hinüber und sank auf den Boden. Dann lehnte ich mich an den Fels und begann, mich zu putzen– wie immer nach einem Anfall von wahnsinniger Angst. Ich hörte schlagartig auf und kam mir ziemlich lächerlich vor, als mir klar wurde, dass ich an meinem Hemd rieb.
    Das Seil verschwand nach oben. Ich holte tief Luft und blickte die Straße entlang. Die einzige Person in Sichtweite war eine einzelne Wache, die in etwa dreißig Schritt Entfernung die Schwinge bewachte. Der Mann stand an der Wand, und allem Anschein nach döste er vor sich hin. Ich ging zu der Mauernische, die mir gegenüberlag, und blies die Lampe dort aus, um Trysis die Arbeit zu erleichtern. Die Wache rührte sich nicht. Nichts deutete darauf hin, dass Wahrer in der Nähe waren.
    Eine Minute später wurde Trysis heruntergelassen. Ich half ihr auf die Straße, und wir warteten auf Flamme. » Wird sie es schaffen?«, fragte ich und versuchte, meine Besorgnis unter Kontrolle zu halten. » So etwas mit ihr zu machen, nachdem sie gerade erst ein Kind geboren hat…«
    Als die Heilerin antwortete, hörte ich

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