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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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bleiben und diese Schwinge nach unten befördern. Oder du wirst jetzt sterben, und ich tue es selbst. Also, wofür entscheidest du dich?«
    » Ich tue es«, sagte er mürrisch.
    » Gute Entscheidung.« Ich drehte ruckartig den Kopf in Deks Richtung. » Zurück in die Schwinge und ganz nach unten. Von dort aus wisst ihr, wohin ihr gehen müsst. Und jetzt los!«
    Zu meiner eigenen Überraschung gehorchte Dek ohne irgendwelche Widerworte.
    Der Mann bediente die Winde– die so wuchtig wie eine Ankerwinde und eigentlich dazu gedacht war, von zwei Personen bedient zu werden–, während ich hinter ihm stand und ihm sein eigenes Schwert in den Rücken drückte. Die Schwinge mit Dek und Trysis verschwand außer Sicht. Als sie unten angekommen war, durchtrennte ich mit der Klinge das Hauptseil, das mit der Winde verbunden war, so dass sie nicht mehr hochgezogen werden konnte. Die vier Eckseile, die durch das Gitterflechtwerk der Schwinge geführt wurden, um zu verhindern, dass sie sich wild drehte, blieben jedoch noch an Ort und Stelle; sie waren an das Gerüst aus Balken gebunden, an dem der Flaschenzug festgemacht war.
    Ich sah die Wache an. » Zieh den Mantel aus und gib ihn mir«, sagte ich zu dem Mann.
    Er starrte mich an, gehorchte aber wortlos.
    » Leg dich flach auf den Boden«, sagte ich weiter. » Dreh den Kopf weg und bedecke die Augen.« Er tat, was ich ihm befahl, obwohl es in seinem Innern vor Angst und Empörung brodelte. Ich steckte mir sein Schwert hinter den Gürtel. » Nicht hochsehen«, sagte ich. » Sonst bist du tot.« Es war nur gut, dass er gehorchte, denn es hätte mir nicht gerade weitergeholfen, wenn er gesehen hätte, wie ich angesichts dessen, was ich tat, vor Entsetzen und Ungläubigkeit zitterte.
    Ich band mir die Ärmel seines Mantels um die Taille und kletterte zur Spitze des Gerüsts hoch, wobei ich mich immer noch beharrlich weigerte, einen Blick in die Tiefe zu werfen. Gleichzeitig kämpfte ich gegen meinen Instinkt an, der mir sagte, dass ich meine Flügel öffnen und fliegen könnte. Ich streckte die Hand aus und packte eines der entfernteren Eckseile, umklammerte es und schwang mich daran unter das Gestell. Dort angekommen, schlang ich meine Beine um das Seil und hielt mich zusätzlich mit einer Hand fest, während ich den Mantel losmachte und meine Hände nacheinander in die Ärmel steckte– ohne sie allerdings ganz durchzuschieben. Jetzt, da meine Hände durch die Ärmel geschützt waren, hielt ich mich am Seil fest und begann mit dem langsamen Abstieg zur Schwingenstation tief unter mir. Als ich etwa die Hälfte des Weges hinter mir hatte, wurde ich plötzlich von Silbmagie umhüllt; ich schickte ein stummes Gebet aus, dass sie von Trysis stammte. Ich starrte die Illusion eindringlich an, die mich jetzt umgab, und kam zu dem Schluss, dass sie mich wie eine Wache in Offiziersuniform aussehen ließ.
    Als ich endlich unten ankam, waren die anderen bereits in der letzten Schwinge und warteten darauf, dass sie nach unten gelassen wurde. Die anwesenden Wachen– zwei waren es diesmal– wollten vor allem herausfinden, wie das Zugseil im Mittelteil durchtrennt worden war, und warum. Sie hatten natürlich gesehen, wie ich heruntergeklettert war, und warteten, bis ich auf dem Boden angekommen war, ehe sie mich mit Fragen bombardierten. Ich beantwortete keine davon. » Notfall!«, brüllte ich sie an. » Ich muss sofort runter zur Drecksgasse! Bewegt euch!« Noch mehr Schreie von oben, aber der Wind peitschte die Bedeutung weg. Ich sprang in die wartende Schwinge und versuchte so auszusehen, als erwartete ich, dass man mir gehorchte.
    Sie nahmen sich nicht die Zeit, lange nachzudenken, sondern packten die Griffe der Winde, und wir begannen unseren Weg nach unten. Als ich wieder zu Atem kam, sagte ich zu Trysis: » Das war gut gedacht. Ihr seid ziemlich verschlagen für eine Heilerin.«
    » Und Ihr seid bemerkenswert einfallsreich für jemanden, der noch bis vor zwei oder drei Monaten ein Dunstigen-Vogel war.«
    Ich zuckte mit den Schultern. » Dunstigen-Vögel haben mehr gewusst, als die meisten Leute glaubten.«
    Sie dachte darüber nach, dann nickte sie. » Wisst Ihr«, sagte sie dann langsam, » ich glaube, die übrigen Inseln sollten von jetzt an aufpassen, wenn sie es mit den Dunstigen Inseln zu tun haben.«
    Ich lächelte unwillkürlich. Noch eine neue Erfahrung, und eine, die ich genoss. » Wisst Ihr, ich glaube, Ihr habt recht.«
    » Das war Wahnsinn!«, sagte Dek zu mir. » Einfach

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