Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
Vom Netzwerk:
so das Seil runterzurutschen! Ich wär ja glatt erstarrt!« Dann fügte er reumütig und enttäuscht hinzu: » Aber in dem Kampf… ich habe vergessen, Dunkelmagietöter zu benutzen. Kannst du dir das vorstellen? Ich habe einfach nur auf den Kerl eingeschlagen.«
    Ich lachte. Dann wurde ich wieder ernst. » Wie geht es Flamme?«, fragte ich.
    » So gut, wie wir es erwarten können. Sie steht noch immer unter Drogen. Ich gehe davon aus, dass sie die nächsten Stunden auf keinen Fall wach wird.«
    Ich sah auf den Höllenbottich hinaus, aber ich konnte nur wenig erkennen. Lichter brannten an den Schiffsmasten und sprenkelten die schwarze Oberfläche des Bottichs mit gelblichen Punkten. Der Wind heulte immer noch, aber das Wasser der Bucht war so leblos und zäh wie Öl.
    Schließlich kamen wir sicher in der Drecksgasse an, womit unsere Sorgen allerdings noch nicht vorüber waren. Wir mussten erst noch einen Weg finden, wie wir zur Sturmvogel gelangen konnten, die noch immer mitten im Bottich vor Anker lag. Nicht nur, dass inzwischen die Nacht angebrochen war und nur wenige Leute da waren, die uns hätten helfen können, sondern es war auch schlicht unmöglich, einfach durch diese Mengen an Seetang hindurchzurudern. Wie ein Seemann es ausdrückte, der auf einem vor Anker liegenden Küstenschipper Wache hielt: » Ihr könnt genauso gut versuchen, eine Schiffsratte zu melken, wie ein Ruderboot durch diesen Haufen stinkendes Unkraut zu bewegen. Das ist so dick, wie ein Grab tief ist, sage ich. Ihr müsst zum Kolkfluss gehen und Euch einen flachen Kahn holen, wenn Ihr da rauswollt.«
    Ich dankte ihm und ging weg. » Wir werden nie vor unseren Verfolgern zum Kolkfluss kommen«, sagte ich. » Nicht, wenn wir Flamme tragen müssen. Es sind mehrere Meilen bis dahin.«
    » Also, was dann?«, fragte Dek.
    Sie sahen mich beide an und warteten darauf, dass ich sie mit einer Antwort versorgte. Das war beinahe so mühsam wie die Vorstellung, dass die Wachen hinter uns her waren. » Sehen wir uns das Wasser mal an«, sagte ich und ging mit Dek zur untersten Stufe der Treppe am Kai. Trysis blieb bei Flamme. Es war zu dunkel, um etwas erkennen zu können.
    » Warte einen Moment. Ich, äh, borge mir eben mal die Lampe über dem Krämerladen da«, sagte Dek. Er war gleich darauf wieder zurück, grinste und schwang die Laterne, als hätte er jedes Recht dazu. Er hielt sie hoch, damit sie das Wasser beleuchtete, aber in Wirklichkeit gab es gar kein Wasser. Nur eine braungrüne Oberfläche, die feucht glänzte. Ich zog einen Schuh aus und stieß mit dem nackten Fuß dagegen. Der Seetang fühlte sich glitschig an, und als ich versuchte, die Ferse hineinzudrücken, gab es kaum Wellen.
    Dek sah mir zweifelnd zu. » Sei vorsichtig, Ruarth. Wenn du durch dieses Zeug rutschst, kommst du nie wieder an die Oberfläche.«
    » Ich frage mich, ob wir wohl darüber gehen könnten.«
    Jetzt sah er mich sogar noch beunruhigter an. » Niemand hat so etwas jemals getan. Ein Diener im Palast hat mir erzählt, dass nichts den Bottich durchquert, bis der Wind und die Gezeiten kein Unkraut mehr reinbringen. Dann verrottet das Zeug und stinkt so lange, bis das Flusswasser es rausgewaschen hat, aber das wird nicht passieren, solange der Wind noch so bläst.«
    » Wenn wir hierbleiben, kriegen sie uns. Und zwar schon sehr, sehr bald.«
    Dek stupste den Seetang mit der Hand an. Er war immer noch zurückhaltend. » Da, wo ich aufgewachsen bin, hat es jede Menge Schlamm gegeben. In der Kitamu-Bucht. Wir haben ihn hin und wieder überquert. Mit einem Gleiter.«
    » Was ist das?«
    » Eine flache Holzplanke. Man sitzt darauf, steckt ein Bein in den Schlamm und stößt sich mit dem Fuß ab, um weiterzukommen. Man wird richtig schmutzig dabei, aber man kann sich von der Stelle bewegen. Wir haben auf diese Weise Muscheln gesammelt und anderes Zeug, wenn Ebbe war.«
    » Ja. Etwas Flaches, worauf wir Flamme legen können, wodurch sich ihr Gewicht verteilen würde«, sagte ich. » Und ein Seil. Geh und sieh dich um, Junge.«
    Er huschte davon, und ich widmete mich wieder Trysis, die auf dem Kai neben Flamme kniete. Sie hatte sie in den Mantel der Wache gewickelt. » Es geht ihr gut«, sagte sie, meine Frage bereits erahnend.
    Dek kehrte zurück. » Glaubst du, wir können den Händler wecken? Vor seinem Laden gibt es ein paar Kisten mit richtig großen Deckeln drauf, aber die sind festgemacht. Wenn wir so einen hätten… hast du noch Geld, Ruarth?«
    Ich nickte. » Viel

Weitere Kostenlose Bücher