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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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haben.«
    Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich konnte die Dunkelmagie an ihm riechen, als er diese Worte sprach, und ich wusste in meinem Herzen, dass es eine Zeit gegeben hatte, da hätte er solche Überlegungen nicht geäußert. Und dafür würden Glut und ich die Verantwortung übernehmen müssen. » Ich denke, es is an der Zeit, dass Ihr das Mittel gegen Magie selbst einnehmt«, sagte ich ruhig.
    » Das habe ich bereits getan«, sagte er. » Heute Morgen, nachdem ich gesehen habe, dass es Flamme schon deutlich besser geht. Der Hohepatriarch liegt im Sterben, Gilfeder. Ich wollte nie in seine Fußstapfen treten, niemals. Aber es scheint, als würde genau das passieren, und zwar schon bald. Ich glaube, es wäre keine besonders gute Idee, wenn der neue Hohepatriarch die Befleckung der Dunkelmagie in sich trägt. Im Laufe der Zeit wird die Magie in mir sich der Dosis des Weißbewusstseins ergeben, die ich genommen habe.« Er lächelte leicht. » Oder aber ich werde an der Überdosis von Weißbewusstsein sterben. Aber im Augenblick ist die Dunkelmagie noch da, und ich muss glauben, dass auch ihre Anwesenheit Gottes Wille ist. Wenn dem nicht so wäre, würde ich Euch vielleicht ermutigen zu gehen, oder vielleicht sogar mit Euch gehen, aber sie ist da. Und daher muss ich Euch als Euer geistiger Berater bitten, nicht zu gehen. Es ist nicht Gottes Wille. Lasst es sein.«
    Elarn wirbelte auf dem Absatz herum und stapfte nach draußen.
    » Behaltet ihn im Auge, Gilfeder«, sagte Reyder.
    Ich nickte und verließ ihn. Ich fand Elarn draußen; er lehnte an der Wand des Korridors und atmete tief durch. » So ist er nicht«, sagte er. » Nein, so ist er nicht.«
    » Wer?«
    » Unser Glaube«, sagte er. » Der Glaube der Menoden. Er ist wahnsinnig.«
    Ich schüttelte den Kopf. » Nein, nur hin und her gerissen. Sein Körper is von Dunkelmagie vergiftet. Das hat ihn verändert. Verrenkt.«
    » Und das ist Gottes Wille?«
    Ich zuckte mit den Schultern. » Oje, wie soll ich die Frage denn beantworten? Ich glaube ja noch nich einmal an Euren Gott!«
    Er fing an zu lachen. » Oh, wir sind alle verrückt, Syr Hochländer. Reyder weiß, dass die Dunkelmagie aus ihm spricht, dass er, wenn sie nicht da wäre, alles tun würde, um Glut zu retten. Und dann ich selbst… ich habe vor, heute Nacht die Mitternachtsflutwelle zu nehmen– wie wahnsinnig ist das?«
    » Wieso macht Ihr das?«, fragte ich. Seine Antwort interessierte mich wirklich. » Ihr seid von diesen netten Silben in der Nabe zum Narren gehalten worden. Was schuldet Ihr ihnen?«
    » Nichts. Aber was Reyder da verlangt… ich weiß, dass es falsch ist. Ich weiß, dass Menoden sich nicht derart verhalten sollten. Unsere Doktrin lehrt uns, für unsere Mitmenschen zu sorgen. Die Menschen in der Nabe, meine Tante und ihre verrückte Dienerin… niemand von ihnen verdient es zu ertrinken. Nicht einmal Jesenda.«
    » Nehmt Ihr mich mit?«, fragte ich.
    Er warf seinen Kopf in den Nacken und lachte noch mehr. » Ja! Wieso nicht? Ein Selberhirte, der kaum weiß, wie man ein Boot rudert… was könnte wahnsinniger sein als das?«
    Ich roch seine Furcht, und ihr Geruch war sehr stark.
    Wir holten uns das Boot direkt aus dem Bootsschuppen– Elarn, Marten und ich. Elarn hatte Marten gebeten, mitzukommen, um ein Ruder zu bedienen, und Marten hatte mit einer Liebenswürdigkeit darauf reagiert, die ich erstaunlich fand. Offenbar hatte er so viel Vertrauen in Elarns Urteilsvermögen, dass es ihm nichts ausmachte, während des größten Sturms seit Menschengedenken die Rinne zu befahren. » Verdammt kalt«, erklärte er mir glücklich, als wir die Tür zum Bootsschuppen aufzwangen. » Elarn hat gesagt, das Ihr nicht gut mit einem Ruder umgehen könnt– stimmt das?«
    » Ich fürchte ja. Aber ich glaube, wenn wir beide jeweils nur ein einziges Ruder haben, könnte ich es schaffen.«
    Er sah mich an, als wäre ich nebelverrückt. Was ich auch war, wie ich vermute.
    Die Kais waren verlassen, also war auch niemand da, der uns dabei beobachten konnte, wie wir das Schloss des Bootsschuppens knackten und im dunklen Innern verschwanden. Elarn machte sich nicht einmal die Mühe, seine Silbmagie zu benutzen, um unseren Diebstahl zu verbergen. » Wir nehmen das da«, sagte er und deutete auf das kleinste Boot. Es kam mir lächerlich zerbrechlich vor. Er reichte uns beiden ein Bündel ausgehöhlter Flaschenkürbisse. » Bindet euch einen dieser Schwimmer um die Taille. Wenn ihr dann irgendwann über

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