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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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ziemlich alt sein. Unsere beiden Schiffe werden sich dort wieder treffen, und in ein paar Wochen segeln wir dann weiter zur Nabe.
    Mir ist fast schwindlig bei der Vorstellung, dass ich frei sein werde von Shors kritischem Blick. Wie habe ich nur jemals daran denken können, einen solchen Mann zu heiraten?
    Noch drei Tage, und ich werde in Arutha sein. Drei Tage, und ich werde Glut treffen.
    kkk

31
    k
    Erzählerin: Glut
    Anfangs dachte ich an Ratten, wisst Ihr. Ratten, die irgendwo über mir am Holz dieses Höllenlochs von Schiffsbunker nagten. Es war ein ständiges Kritsch Kratsch Kritschschsch. Holzstaub schwebte herunter und legte sich auf meine Schultern. Die diensthabende Wache bekam von alldem nichts mit.
    Ich verhielt mich still. Man weiß nie, was man später zu seinem Vorteil nutzen kann… selbst eine Ratte.
    Dann begriff ich, dass das Scharren zu regelmäßig war und auch zu wirkungsvoll klang. Irgendjemand versuchte, ein Loch in die Decke über meinem Kopf zu machen. Es mussten Ghemfe sein. Ich lächelte: Gilfeder hatte mich nicht im Stich gelassen. Seltsam, wie der Geist funktioniert. Auch Thor hätte zu den Ghemfen gehen können; schließlich hatte Elarn vorgehabt, mit ihm zu sprechen. Aber ich wusste, dass es Kelwyn gewesen war. Das letzte Mal, als Thor mich gerettet hatte, hatte er dafür einen hohen Preis bezahlt: die Vergiftung durch Dunkelmagie. Manche Dinge weiß man tief im Innern, und am Ende sind sie es, die uns leiten sollten. Thor würde mich nie wieder retten.
    Zu dem Zeitpunkt, als ich das Kratzen und Scharren hörte, hatten wir das Nabenbecken fast erreicht. Die Fahrt durch die Nabenrinne war ziemlich rau gewesen, aber jetzt gab es feine Unterschiede in den Geräuschen des Wassers unter dem Schiffskiel und im Ächzen der Planken. Das Loch über mir wurde größer, und ich konnte die Klauen einer Ghemfe sehen, dann ihr Gesicht. Noch immer bemerkte mein Wächter nichts. Von dort, wo er saß, konnte der Mann die Decke über mir auch nicht sehen, aber sicherlich würde er es merken, wenn ich plötzlich durch sie verschwand. » Der einzige Schlüssel zu meinen Fesseln befindet sich in Jesendas Kabine«, flüsterte ich der Ghemfe zu, als ich sah, dass die Wache in die andere Richtung blickte.
    Sie zwinkerte mit den Augen und ließ einen Schlüssel durch das Loch baumeln.
    Mein Lächeln verwandelte sich in ein Grinsen, während ich den Schlüssel nahm. Schien ganz so, als würde ich Elarn Jaydon auch noch was schulden. Der Schlüssel passte, und in weniger als einer Minute waren die Fesseln geöffnet. Ich streckte meine verkrampften Muskeln und versuchte, nicht zu schreien.
    Jetzt endlich bemerkte die Wache, dass etwas nicht in Ordnung war. Der Mann kam an die Gittertür und spähte in den Bunker, versuchte herauszufinden, was ich in der Düsternis tat. Bevor er irgendwie reagieren konnte, hatte ich seine Haare gepackt und zerrte ihn mit einem Ruck zu mir, so dass er mit der Schläfe hart gegen die Stäbe knallte– ganz sicher hart genug, dass er benommen war. Er zog vergebens an meiner Hand und stöhnte, während ich ihn weiter an den Haaren festhielt und ihm die Fessel, die vorher an meinem Hals gewesen war, um seinen legte und mit den Gitterstäben verband. Er hatte nicht viel Spielraum.
    Als er zu schreien begann, packte ich seine Nase und drehte sie herum. » Still«, zischte ich. » Sonst stech ich dir die Augen aus. Kapiert?« Das brachte ihn zum Schweigen, zumindest vorübergehend.
    Ich sah hoch. Die Ghemfe– es waren mehr als nur einer– hatten es geschafft, einige Planken zu entfernen. Ich zog mich durch das Loch hoch und fand mich auf dem Frachtdeck wieder. Es war dunkel, und abgesehen von den vier Ghemfen war niemand da. Ich erkannte keinen von ihnen. Ein Ghemf packte mich am Arm und schob mich einen Niedergang zum unteren Kanonendeck entlang. Es regnete, ich konnte den Regen gegen den Schiffsrumpf trommeln hören. Etwas Licht strömte vom über uns liegenden Deck nach unten. Noch immer war niemand aufgetaucht; ganz offensichtlich waren alle beschäftigt.
    Ich lächelte die Ghemfe an. » Wo sind wir?«, fragte ich.
    » Wir segeln gerade ins Nabenbecken«, erwiderte ein Ghemf. » Aber Ihr müsst sofort weg von hier. Wenn Ihr am Ufer seid, lauft auf einen der Hügel. Wenn die Flutwelle in etwa einer Stunde kommt, wird es eine Sturmflut geben. Die Nabe wird schon bald unter Wasser stehen.«
    Ich blinzelte. Ich glaube nicht, dass ich verstanden habe, was er mir gesagt hatte, oder

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