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Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin

Titel: Die Inseln des Ruhms 3 - Die Magierin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Glenda Larke
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erinnert zu werden, was sie vergessen musste.
    Als ich sie allein ließ, damit sie sich ausruhen konnte, und das Vorzimmer betrat, unterhielten sich dort Thor und Kelwyn miteinander. Ihr Gespräch erstarb jedoch in dem Moment, als ich die Tür öffnete. » Ich werde nach Flamme sehen«, sagte Kel. Er war natürlich eifersüchtig, aber– typisch Kelwyn– er verbarg es gut und hätte nie zugelassen, dass dies seine Handlungen beeinflusste. Oder meine behinderte.
    Thor war gealtert. Es war plötzlich schwer, sich vorzustellen, dass er nur ein oder zwei Jahre älter war als ich. Während Kel in Flammes Zimmer verschwand, nahm ich Thors Hände und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
    Seine Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln. » Es tut gut, dich zu sehen, lebendig, frei und zur Abwechslung mal offensichtlich nicht in irgendeiner Klemme steckend.«
    » Glaub mir, es fühlt sich auch gut an. Ich fürchte allerdings, dass ich dein Schwert verloren habe.«
    » Nein, hast du nicht. Jesenda hat es mir zurückgegeben. Ich werde es dir ein zweites Mal schenken, wenn du mir versprichst, es nicht wieder zu verlieren.«
    Wir lächelten einander an, und es war ein ungezwungenes Lächeln, das uns unsere Freundschaft spüren ließ. » Komm«, sagte er. » Gehen wir ein bisschen im Garten herum. Immerhin scheint endlich mal wieder die Sonne.«
    Er sprach vom Garten des Hohepatriarchen, einem ummauerten Blumengarten mit einem angenehm mäandernden steinernen Weg, einem Springbrunnen und ein paar Holzbänken. » Kel hat mir gesagt, dass Crannach im Sterben liegt«, sagte ich, während wir an ein paar Jasminbäumen vorbeischlenderten.
    » Ja, ich fürchte, das stimmt. Es ist irgendeine innere Geschwulst. Und er ist störrisch. Er will keine Silbheilung annehmen; er hält sie für gottlos.«
    » Und du– hat das Heilmittel gewirkt?«
    » Ja, Gott sei dank. Mein Weißbewusstsein ist noch schärfer als sonst. Ein interessantes Gefühl. Wusstest du, dass die Leute schon Schlange stehen, um Wissende zu werden? Wir werden uns, zumindest am Anfang, ganz schön anstrengen müssen, um genug von dem Mittel zur Verfügung zu haben, so dass wir die Nachfrage erfüllen können. Und es gibt auch ganz viele Silbbegabte unter den Menoden, die sich von ihrer Silbfähigkeit befreien wollen, ganz besonders jetzt, seit sich die Neuigkeit herumgesprochen hat, dass die sieben, die gestorben sind, auf Dasricks Befehl hin ermordet wurden.«
    Ich hörte die schwache Unsicherheit in seiner Stimme, als er die letzten Worte sagte. » Irgendetwas beunruhigt dich.«
    » Nun, ja. Es ist eine Sache, die Ruhmesinseln von der Silbmagie zu befreien, aber einen Niedergang der Silbheilung zu erleben ist etwas ganz anderes. Können wir ohne solche Heilungsfähigkeiten sicher sein, dass es nicht schreckliche Epidemien geben wird, zum Beispiel? Die Inseln müssen eine Alternative zur Silbheilung finden, und es muss etwas Besseres sein als Kiemenringelwurm-Öl gegen Bauchschmerzen und zermahlene Perlen gegen Nierensteine. Ich möchte ein Hospital aufbauen, in dem die Medizin der Himmelsebene studiert wird. Aber diese beiden störrischen Selberhirten weigern sich, es hier aufzubauen. Sie bestehen darauf, zu den Dunstigen Inseln zu gehen.« Er nahm meine Hand. » Aber warum bei allen blauen Seen spreche ich jetzt darüber, wenn ich eigentlich über uns sprechen möchte? Glut…«
    Ich unterbrach ihn hastig. » Thor, ich werde meine Meinung nicht ändern.« Damals auf Gorthen-Nehrung hatte ich ihm gesagt, dass mein Mangel an Glaube und seine religiösen Überzeugungen sich nicht miteinander vertragen würden. Daran hatte sich bis heute nichts geändert. Wir passten einfach nicht zusammen. Und jetzt– jetzt war da Kelwyn.
    Er stand schweigend da. Der regengetränkte Garten um uns herum wirkte unangenehm feucht und kalt. Der vom Regen mitgenommene Jasmin verströmte keinerlei Geruch, und die Pfade waren nass und glitschig von seinen herabgefallenen Blüten. » Nein, ich schätze, ich wusste es«, sagte er schließlich. » Und vielleicht war deine Entscheidung auch von Anfang an richtig. Es ist wohl ziemlich sicher, dass ich schon bald Hohepatriarch sein werde.« Er seufzte. » Es ist nicht so, als ob ich das irgendwie gewollt hätte, aber es gibt so viele Dinge, die getan werden müssen…« Er machte eine Pause und räusperte sich, ehe er hinzufügte: » Kelwyn Gilfeder liebt dich; das weißt du, oder?«
    Ich nickte.
    » Wirst du… wirst du mit ihm mitgehen?«
    Ich

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