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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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hielt. Peet Malinowskij kam die Rampe hinuntergerannt, auf Siccine zu, und riss ihm beinahe den Arm ab, erdrückte ihn in der Umarmung. Sein wilder Bart kitzelte Teanes Wange, als er sie weniger robust umarmte, und schließlich, nach der Vorstellung, zermalmte er fast Stayps Hand. Actres eilte auf Teane zu, umarmte sie und sah aus, als brauche sie zehn Tage in einer Schönheitsfarm. Siccine begann zu verstehen, dass die Jäger erschöpft aus einer Umgebung zurückkamen, die sie bis zum Äußersten gefordert hatte. Er senkte den Kopf.
    »Wilyam! Künstler unbeschreiblicher Sparten.« Peet lachte dröhnend. »Gut, dein arrogantes Gesicht wieder zu sehen! Du Quell des Erfolges! Fontäne der Ecum! Wir haben unendlich viel zu bereden.«
    »Hier siehst du den wahren Quell unserer Erfolge.« Siccine vermied allzu dröhnende Wiedersehensfreude. »Den Meister der verdeckten Nähte, den Bruder des Zuschnitts, den Garant unseres – und ein wenig auch seines – Wohlstands.«
    Peet stank, das Schiff stank, aus allen Öffnungen drang Gestank wie ein böses Omen. Nacheinander kamen Actres, Tajiri, Spitfire und Yulsman aus dem Schiff; Pompeo Davyd war bei Gargir geblieben. Siccine ließ sich von Yulsman führen, nahm Stayp an die Hand und ließ sich bis zu den Laderäumen bringen. Scheinwerfer flammten auf. Nachdem Stayp eine Viertelstunde lang eines der riesigen, starren Felle umhergezogen, hochgekippt, in wechselnden Lichtverhältnissen angestarrt, das Haarkleid geprüft und andere, seltsame Handlungen vorgenommen hatte, ächzte er:
    »Herrlichwunderbareinzigartigsagenhaft, Siccine! Ein lebensrettender Laderaum. Wir alle werden wunderbare Dinge erschaffen, und noch unsere Urenkel werden lispeln und stottern, wenn sie von der Schönheit dieser Pelze reden. Nehmen Sie Ihre Freunde, schöne Frau, bringen Sie sie ins Hotel. Ich kümmere mich um jedes Haar der gesamten Ladung.« Er sank vor Siccine auf das linke Knie und sagte stockend:
    »Ich hab’s nicht glauben können. Jetzt weiß ich’s: Was wir veranstalten, hat dieser Planet seit der ersten Säbelzahntigerstola nicht gesehen!«
    Siccine sagte beschwörend: »Ich bin rund um die Uhr erreichbar. Sie schaffen die Felle aus dem Schiff, klar?, und heute Abend treffen wir uns alle in der Halle des Goldenen Hauses. Acht Uhr!«
    »Einverstanden. Alle.«
    »Ich sorge für trockenes Brot, schales Mineralwasser und Papierservietten«, versprach Teane lachend. Sie hakte sich bei Peet unter und zog ihn zum Gleiter.
     
    Als der Gleiter anhielt, sah sich Actres um und fragte verstört: »Was ist das für ein merkwürdiger Bau?«
    »Dies, o bärentötende Sekretärin meines Freundes Strongfort, ist die Vertretung der zehn Händler auf der Erde.«
    »Was?« Don Spitfire schrie ungläubig und sprang aus dem Gleiter. »Diese talmiglänzende Baracke?«
    »Widerlich, einfach widerlich. Von absoluter Geschmacklosigkeit!«, stellte Tajiri indigniert fest. Teane korrigierte ihn: »Von unüberbietbarer Werbewirksamkeit. Und alles für ein paar tausend Ecum.«
    »Es gehört uns, jahrelang gemietet.« Siccine betätigte das antike Schloss und rasselte mit der Kette. »Tretet näher.«
    Mit dem reparierten mechanischen Lift, einem rostigen Relikt ruhmreicher Jahre, fuhren sie ins Penthaus, wo Sessel, Dusche, Imbiss und eine große Getränkeauswahl warteten.
    »Hotelzimmer sind geordert«, sagte Siccine. »Setzt euch, knabbert an den Häppchen und – erzählt!«
    Actres, Peet, Tajiri, Spitfire und Yulsman berichteten und zeigten Ausdrucke ihrer filmischen Dokumentation. Siccine und Teane erläuterten, was sie mit wenigen Ecum und viel Einfallsreichtum erreicht hatten; der Wohlgeruch aus den Wänden unterstrich ihren Bericht. Die Stimmung war glänzend, die geleerten Flaschen mehrten sich, der seltsame Geruch der Jäger überlagerte den Dunst von wild animal I , und am Abend schienen alle Informationen ausgetauscht zu sein; die Jäger wussten von Siccines rühmenswerten Aktionen, und Siccine vermochte sich vorzustellen, wie 1150 und mehr Felle erbeutet worden waren.
    Eine Reinigungsfirma holte einen Teil der Jägerkleidung ab.
    Müde und ein wenig trunken ließen sich die Jäger und Actres in ein Hotel der sehr gehobenen Mittelklasse bringen.
    Siccine betrachtete das Chaos seiner Gastfreundschaft, zuckte mit den Schultern und ging zu Bett.
    Er war in dieser Nacht und einigen folgenden Nächten der einzige Bewohner des Goldenen Hauses; er hatte es nicht anders erwartet. Bevor er einschlief, knurrte er:

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