Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Lächeln.
»Und ich werde das Tankstellennetz der TTT aufkaufen, wenn du sie zum Offenbarungseid gezwungen hast.«
»Fabelhaft!«, meinte Siccine gallig. »Ihr werdet eure Pläne an die Wände kleiner Gefängniszellen schreiben müssen.«
»Pessimist! Vertrau auf Peet!«, schnaubte Yulsman. »Peet wird seine Sache richtig machen!«
Spitfire stand auf, ging zur Tür und erklärte verdrossen: »Ich bin müde. Solltest du jemanden für besondere Einsätze brauchen, Anson, wende dich bitte zuerst an mich.«
»Selbstverständlich«, sagte Nadoor. »Nach der Verhandlung. Umsatz !«
»Perzente!« Der einstimmige Antwortschrei ließ die Fensterscheiben klirren. Der Anwalt war zusammengezuckt und hatte die Brille fallengelassen. Er wusste noch nicht, dass der private Götze der Händler Umsatz hieß, und dass Gefahren zu ihrem Beruf gehörten.
Das Schicksal tat, was es seit Urzeiten zu tun beliebte: Es waltete blind. Die Woche verging in quälender Ungewissheit, aber Peet hatte sich noch nicht gemeldet. Auch der Anwalt war unruhig; in vier Stunden begann die Verhandlung. Terra-Keypoint-City, die Großstadt zwei Meilen vor dem Westufer, beherbergte unter anderem den Gerichtshof der Raumgarde. In riesigen Kunststoffkugeln, die antriebslos im Meer schwammen und durch biegsame Röhren miteinander verbunden waren, waren die Verwaltungseinrichtungen untergebracht. Der große Luxusgleiter der stellaren Händler landete und wurde abgefertigt, und Malinowski war noch immer nicht da.
Eine Schar Reporter stürzte sich auf die Gruppe, in deren Mitte die schöne Dunkelhäutige ging. TriâVisokameras schwirrten durch die Luft, Scheinwerfer blendeten auf, und aufgeregte Fragen prasselten wie Hagel auf die Händler nieder; sie lächelten unverbindlich und gaben nichtssagende, optimistische Antworten, bis sich die Portale des Gerichtssaales hinter ihnen schlossen. Strongfort flüsterte Anson Nadoor zu:
»Ob Peet möglicherweise etwas zugestoßen ist?«
»Möglich ist alles.« Nadoor hob die Schultern. »Die Hoffnung stirbt zuletzt.«
Sie bekamen Plätze zugewiesen, an ihrer Seite ließ sich der Anwalt mit zwei Gehilfen an einem Tisch nieder. Die Richter, die Gerichtsrobots, die Ankläger und schließlich der Vorsitzende nahmen Platz. Er klopfte mit einem archaischen Hammer auf das Pult; es hallte dumpf wie die Trommel eines Begräbnisses, dachte Don Spitfire. Der Staatsanwalt erhielt das Wort, wandte sich den Optiken der Dokumentationsabteilung zu und begann zu sprechen. Er bediente sich einer knappen und präzisen Schilderung des galaktischen Gebietes, in dem der Planet lag, schilderte den Planeten, erklärte die Jagd und bezog sich auf die Pelzmäntel und kam dann zum Wesentlichen der Anklage TTT versus L.C.i., La Chasse intrestellaire.
»Die Firma TTT entdeckte auf der Suche nach lohnenden Zielen ihrer Safariexpeditionen den Planeten Ma’Stoghams Welt. Sie suchte die Normfrequenzen ab und fand, durch das Ausbleiben eines Dauerimpulses, die Annahme bestätigt, dass dieser Planet herrenlos war. Als jedoch das Scoutschiff der TTT landen wollte, bemerkten die Männer, dass die Wirtschaftsgruppe der stellaren Freihändler dort Pelztierjagden und Safaris betrieb. Die TTT, die beträchtliche Mittel in die Suche investiert hatte, erstattete daraufhin Anzeige bei diesem hohen Gerichtshof.«
Der Anwalt hob eine Hand. Der Vorsitzende riss seine Blicke von Teanes auffallendem Schopf los und blickte den Anwalt fragend an.
»Euer Gnaden. Ich hätte einen Einwand.«
»Warten Sie bitte einen Augenblick. Ich habe die Anwesenheit der Beklagten, Zeugen und Sachverständigen festzustellen.«
Dies war eine Formalität; die Händler und alle übrigen Geladenen waren – bis auf Malinowski – vor ihrem Eintritt in den Gerichtssaal identifiziert worden. Der Anwalt wartete und sagte danach:
»Die Männer und die junge Dame sind Beschuldigte im Sinn der Anklage. Leider ist Peet Malinowski noch nicht eingetroffen. Ich bitte dies zu entschuldigen: Er beabsichtigt nicht, sich der Verantwortung zu entziehen.«
»Er wird trotzdem erscheinen müssen«, erwiderte der Vorsitzende. »Zur Sache: Laut Protokoll haben Sie, meine Herren, angegeben, dass Sie gegen keines der in der Anklage vorgebrachten Gesetzesparagraphen verstoßen haben. Sie sagten aus, dass sie korrekterweise zwei Pol-Dauersender eingerichtet haben.«
Der Anwalt betätigte einen Kontakt. Auf dem Richtertisch öffnete sich ein Fach, das einen Rechnungsbeleg enthielt, demzufolge zwei
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