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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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MillEcum auf freien Fuß gesetzt werden, sich aber nur im Goldenen Haus aufhalten und die Stadt weder verlassen noch Ferngespräche per TriâViso führen dürfen. D’accord?«
    »Einverstanden«, sagte Nadoor und legte einen unterzeichneten Scheckstreifen auf den Tisch. »Geschenkt. Hier: Die Kaution.«
    Siccine fragte mit gefährlich scheinender Milde:
    »Würden Sie, Leutnant, entsprechend vorgehen? Das übersteigt doch sicherlich nicht Ihre Kompetenz?« Cassegert nickte, betätigte das Tischtrivid, sprach einige Worte ins Mikrophon und sagte:
    »Der Anwalt bitte ins Büro des Majors.«
    Der Anwalt ging und kam etwa zehn Minuten später zurück. Er gestattete sich ein siegesgewisses Lächeln. Er sagte leise, an die neun Männer gewandt:
    »Geschafft. Nehmen Sie Ihren Freund, warten Sie einige Minuten auf Frau Vlamengoa und gehen Sie dann. Ich bin in etwa zwei Stunden im goldenen Haus – gerade jetzt wird eine Streife der Garde die Siegel entfernen.«
    Die Händler schüttelten dem Anwalt die Hand und warteten, bis der rosafarbene Robot Teane Tweet brachte. Die gesamte Gruppe ging, nicht ohne dass Peet Malinowski den Leutnant so gründlich musterte, als wolle er eine Computertomographie von ihm machen. Eine halbe Stunde später waren sie alle im goldenen Haus, das sie aufnahm, als wäre es ihre vertraute Heimat. In der staubigen, abgestandenen Atmosphäre roch es nach Wild animal. Die Händler verstauten ihr Gepäck, Teane und Siccine machten sich frisch, und kurz darauf kamen sie im großen Büro zusammen, um diese Panne und ihre Folgen zu diskutieren. Siccine fauchte:
    »Jemand hat uns einen gewaltigen Streich gespielt!«
    Einen Streich mit ernsthaftem Hintergrund. Bis zur Verhandlung waren Siccine und Teane Tweet Vlamengoa frei, aber dies konnte sich bald ändern. Zwar hatte Karasingh Gargir die vielen Beträge so verbucht, dass außer ihm die betreffenden Banken kaum ein anderer definieren konnte, zwar kannte keiner von ihnen die Gesetze oder Verordnungen, gegen die angeblich verstoßen worden war, aber die Lage war ernst. Ernst, aber nicht hoffnungslos. Noch nicht.
     
    Als der Anwalt das volle Glas mit einem einzigen Zug leerte und es unbewegten Gesichts zurückstellte, hinter seiner großformatigen Brille in die Runde grinste und eine erklärende Geste auf Siccine deutete, wurde er den Freunden schlagartig sympathisch. Er sagte in heiterer Arroganz:
    »Sie wurden die Opfer einer Kette von unglücklichen Zufälligkeiten. Diese TTT-Firma hat sich über Nadoor geärgert und versucht, den Händlern insgesamt zu schaden. Sie hat Sie des offensichtlichen Verstoßes gegen vier Paragraphen des Galaktischen Grundgesetzes bezichtigt. Dieses Gesetz, wie Sie wissen, gilt in allen drei stellaren Zonen.«
    Nadoor schob einen Buchchip in seinen Betrachter und rief die erste Seite des Grundgesetzes auf. Er grinste kampflustig und schaltete die Datei auf einen Großbildschirm.
    »Welche Paragraphen?«
    »Vier, Neunzehn, Siebenunddreißig und Zweiundneunzig«, antwortete der Anwalt lakonisch. Nadoor blätterte im Text und las vor:
     
    AUS: R. Katatympalo & J.W.Seydenblum (III.): Die finale Entropie aller Kosmogonien oder Kryptografische Versuche in vagen stellaren Bezügen . Verlag Absolute Helligkeit, Port Artemis:
    Nach offiziellen Schätzungen gibt es Milliarden erdähnliche oder terraidentischer Planeten in der Galaxis, die meisten unbewohnt, unbewohnbar, leer und ohne intelligentes Leben. Sie dürfen von jedem raumfahrenden Sternenvolk und deren Angehörigen (Privatpersonen, Machtkomplexe, Flottenkommandos und Wirtschaftsgruppen) als Besitz beansprucht werden. Für jene Welten gilt Paragraph Sieben des Geltungsbereichs und die dort definierten Einschränkungen.
     
    »Wir als Wirtschaftsgruppe haben auf Ma’Stoghams Planet nichts anderes als Nutzungsmaßnahmen getroffen«, meinte Siccine mäßig beunruhigt. »Dieser Artikel kann also schwerlich Gegenstand der Anklage sein.«
    »Nein«, erklärte der Anwalt mit berufsmäßigem Lächeln. »Aber dieser Paragraph ist Voraussetzung für jene drei Artikel, gegen die Sie verstoßen haben sollen.«
    Anson Nadoor blätterte bereits wieder und las den betreffenden Text vor.
     
    »Um Streit und Verwechslungen zwischen Gruppen oder Einzelpersonen zu vermeiden, die Besitzansprüche auf die in Paragraph Eins definierten Welten anmelden, ist eine genügend auffällige Kennzeichnung durchzuführen, und zwar während der gesamten Zeit der Besitznahme.«
     
    »Aha!« Malinowski

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