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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Ma’Stoghams Planet ...«
    »Wenn jetzt einige Schotte durchgeschlagen werden, bitte nicht aufregen«, sagte Anson Nadoor in erzwungener Sachlichkeit in die Stille der Überraschung hinein. »Es sind Steinlawinen, die in beträchtlicher Größe und Geschwindigkeit von meinem Herzen fallen. Sie erkennen, Hohes Gericht, dass die Anzeige gegenstandslos ist. Hiermit erhebe ich Gegenklage!«
    »Es kann gefährlich sein, Mister Nadoor«, sagte der Gerichtsvorsitzende mit erhobenem Zeigefinger, »andere Wesen mit eigenen Maßstäben messen zu wollen. Selbstverständlich unterziehen wir das Gerät einer genauen Überprüfung. Übrigens, Leutnant – haben Sie das nordpolare Signal aufgefangen?«
    »Jawohl, Sir!« Der Funker betätigte einige Schaltungen. »Ziemlich schwach, weil die Masse des Planeten abschirmt. Aber durchaus zu hören.«
    Aus den Lautsprechern vernahm man schwach, aber durchaus verständlich, die wenig modulierte Stimme des zweiten Polsenders, der in den drei kosmischen Basissprachen endlos die Tatsache der vorübergehenden Inbesitznahme des Planeten ausrief. Peet drängte sich zu den Piloten vor und sagte:
    »So nah, so gut. Ich kenne die Daten genau. Landen sie hier.« Er sagte, als das Tiefenradarbild des Südpoleises auf dem Ortungsschirm strahlte und sich das Gradnetz darübergelegt hatte, dem Piloten eine Reihe Koordinaten durch. Auf dem Feuer der atmosphärischen Antriebsdüsen landete die Cromwell Impala fast genau im Zentrum der Polgegend, sozusagen auf dem Drehpunkt der Planetenachse, auf Landestützen und mit Hilfe der Antischwerkraftgeneratoren leicht wie ein Schneekolibri.
    »Die Luft ist atembar, aber eisig kalt«, warnte Davyd ral Roborgh. »Wir sollten alle die beheizbaren Anzüge und die Schneebrillen benutzen.«
    Der Vorsitzende wandte sich an den Spezialisten der Firma Sheepwatcher, von der die Crying-Tom- Anlagen hergestellt wurden, und der diesen Ausflug auf Gerichtskosten sichtlich genoss. »Haben Sie Ihre Werkzeuge bereit?«
    »Unser Kundendienst ist stets perfekt, Euer Gnaden«, antwortete der Fachmann grinsend. Binnen weniger Minuten hatten sich sechs Männer in pelzverbrämte Thermoanzüge gekleidet und kältefest ausgerüstet. Signale blinkten, als die Leiterrampe den Rand der gefrierenden Pfütze unter dem Schiff berührte und sich ins Eis grub. Peet, der unsichtbar, weil nur innerlich bebte, folgte den Männern, die in einem eisigen, mittelstarken Polarwind auf die kugelförmige Konstruktion des Senders zustapften. Im glatten Eis zeichneten sich keinerlei Spuren ab, außer den Riffelmustern vergangener Stürme. Wie falsch geklonte Riesenpinguine tappten und rutschten die Besucher auf den etwa dreißig Meter hohen Antennenmast zu, stolperten über die Eisanker und hielten sich an den Spanntauen fest. Schließlich umringten die Männer den wuchtigen Dreifuß, auf dem der Sender stand. Auf dem kunststoffisolierten Metall glitzerten Eiskristalle im Licht der halben Sonnenscheibe über dem Horizont. Zwei Männer mit großen Abzeichen der Garde auf der Spezialkleidung schwärmten aus, die Köpfe gesenkt.
    »Keine Spuren?« Die Stimme des Vorsitzenden schnitt durch das Wimmern des Windes, der große Kristalle über die Fläche fegte. Er bekam minutenlang keine Antwort. Dann meldete einer der Scouts:
    »Nach unserer Erfahrung hat sich hier seit rund einem Terra-Normjahr kein lebendes Wesen aufgehalten.« Er deutete auf ein schneeverwehtes Häufchen, das ein Gerippe mit etlichen schwarzen Federn umgab. »Abgesehen von dem Vogel, der vom Sturm hierher transportiert wurde. Vor langer Zeit.«
    Der Vorsitzende drehte sich herum, nahm die Schneebrille ab und musterte Peet Malinowski, der den Blick ohne Regung seines bronzefarbenen Gesichts zurückgab.
    »Ich bin aus langer Erfahrung misstrauisch. Außerdem bin ich der entzückenden jungen Dame mit der Binde vor den Augen und dem Schwert samt Waage schuldig, alles für ein gerechtes Urteil zu unternehmen. Zufrieden?«
    »Bisher in vollem Umfang«, sagte Peet und wies auf den Sender. »Lassen wir die Spezialisten ihre Arbeit beenden.«
    Der Kundendienst-Techniker und sein Assistent hatten die Eiskruste von einem Teil der Kugel entfernt, verschiedene Schraubverschlüsse geöffnet, einen Schutzschirm angebracht, und jetzt, nachdem sie die Ecum-Ladung und das Innere des Senders kontrolliert, die Produktionsnummern und einige Siegel verglichen hatten, verschlossen sie das Gerät wieder und dichteten es luftdicht ab. Die Arbeit hatte nicht länger

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