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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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sich wieder bescheidener Wohlstand ausgebreitet – jeder Händler war einfacher Ecum -Milliardär. Und jetzt das!
    Siccine zündete eine Zigarette an und rauchte sie zu Ende. Als er sie auf dem Boden ausgedrückt hatte, streikten seine Nerven, und er schlief ein.
     
    Er wachte gleichzeitig mit dem Geräusch auf, das die Stahltür beim Öffnen erzeugte. Ein Robot, metallic-rosa lackiert, klappte seine Gesichtsblende hoch und fragte schnurrend:
    »Sie sind Wilyam Siccine, Sir?«
    Siccine rieb sich den Schlaf aus den Augen, starrte in die Sehlinsen der Maschine und tippte sich gegen die Stirn. Hinter der halben Wand wusch er Hände und Gesicht, trocknete sich ab und polierte seine weißen Schuhe. Er ignorierte den Robot und brummte irritiert:
    »Wie?«
    »Ist Ihr Name Wilyam Siccine?«
    Siccine schüttelte den Kopf und sagte entschieden: »Nein. Ich bin Leonardo da Vinci, du Ausbund langsamer Elektronen.«
    »Nach meinen Informationen befindet sich derzeit kein Häftling dieses Namens im Gefängnis der Raumgarde«, schnurrte der Robot, drehte sich in der Luft und schwebte davon. Die Stahltür glitt zu. Siccine rauchte auf nüchternen Magen die nächste Zigarette und fühlte von Zug zu Zug, wie sich seine Laune verschlechterte. Nach schätzungsweise zwanzig Minuten erschien der Robot wieder. Hinter ihm stand ein schmalgesichtiger Leutnant der Garde und sagte missmutig:
    »Stets zu Scherzen aufgelegt, die Herren Händler. Sind Sie Siccine?«
    »Auch Stabreimen gehört zu unseren Erfolgen. Ja, ich bin’s. Mit wem habe ich das ausgesuchte Vergnügen?«
    »Leutnant Cassegert«, antwortete der Subalterne. »Sie haben Besuch. Ihr Anwalt und neun nicht gerade vertrauenserweckende Personen männlichen Geschlechts.«
    Siccine überragte den Leutnant um fast zwei Köpfe. Der Gardeleutnant sah einem gut rasierten Pithecanthropus in einer schneidigen, gebügelten Uniform ähnlich und wich zwei Schritt zurück, die Hand am Kolben seiner Waffe.
    »Mister C.« Siccine grinste lässig. »Für diese Bemerkung werden sich die stellaren Freihändler gebührend zu revanchieren wissen – Sie haben uns geärgert. Bringen Sie mich in den Sprechraum.«
    Vor sich den Leutnant, hinter sich den schwebenden Robot, folgte Siccine einem selbstleuchtenden Pfeil durch den Korridor und kam vor eine massige Tür. Der Robot schaltete die Sperre frei; das Schott, das den Anprall eines Panzernashorns ausgehalten hätte, fuhr zurück. Siccine unterdrückte eine hämische Bemerkung, als er einen Raum betrat, in dem zehn Personen an einem langen Tisch saßen und aufsprangen: Der Anwalt und die neun Freunde. Nadoor sagte mit vorwurfsvollem Kopfschütteln:
    »Die lange Haft hat dich fertig gemacht, Wilyam! Sie hat dich innerlich zerbrochen. Du bist schlecht rasiert.«
    »Gar nicht rasiert«, knurrte Siccine. »Ich mach das in der Freiheit. Wie weit seid ihr, Freunde?«
    An einem Kopfende setzte sich der Leutnant, am anderen postierte sich der Robot; Siccine setzte sich seinen Freunden gegenüber. Der Anwalt zog aus einer Mappe etliche Blätter, setzte eine hochmodische Brille auf und räusperte sich, dann sagte er bedächtig:
    »Meine Herren. Mister Siccine hat mich unmittelbar vor seiner Festnahme mit der Vertretung seiner – und Ihrer – Interessen beauftragt. Ich tat in der kurzen Zeit, was ich konnte. Gegen Sie wurde von einer gewissen Firma namens TTT – Terra Travel Tourism – Anzeige erstattet. Sie fühlt sich offensichtlich durch die Fortschritte, die Mister Nadoor machte, geschäftlich bedroht, stellte Nachforschungen an und erstattete Anzeige. Ich drücke mich vorsichtig aus, wenn ich sage, dass die Anzeige eine reale Basis hat, also berechtigt zu sein scheint. Ihre Freunde, Mister Siccine, sind damit einverstanden, von mir und meiner Societät, den bekannten Linklaters , vertreten zu werden.«
    Er nahm die Brille ab, blickte in die Runde und runzelte die Brauen. Siccine zuckte mit den Schultern und knurrte:
    »Wenn Sie so gut sind, wie Sie hochgestochen reden, sind Sie unser Mann!« Er schoss einen blitzenden Blick auf den Leutnant ab und nickte. »Ich bitte Sie, auch mich zu vertreten.«
    Der Anwalt polierte die Gläser und setzte die Hornbrille wieder auf. »Ich danke. Sie werden meine Arbeitsweise bewundern können. Dieses Vergnügen wird Sie zunächst etwa fünfzehntausend Ecum kosten.«
    »Sei’s drum. Peanuts«, sagte Siccine. »Was jetzt?«
    »Ich habe erreicht, dass Sie und Ihre Sekretärin gegen eine Kaution von je vierhundert

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