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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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fernplanetarischen Nimrod-Jagden ... nur über die Organisation der stellaren Freihändler ... gleich hier, gleich heute, aber auch an allen anderen Tagen ... was Sie immer über die Große Jagd erfahren wollten ... bei La Chasse intrestellaire ... dort finden Sie es!
    Der Riesensaurier zögerte, bäumte sich auf, und blieb stehen. Die Bewegungen lockten die Aufmerksamkeit weiterer Zuschauer an. Mittlerweile waren die Kameras verschiedener Sender eingetroffen und nahmen auf, was zu sehen war. Die Menge erlebte einen neuen Teil des Schauspiels, der vor einem riesigen Glasportal begann, sich über eine geschwungene Treppe, mit rotem Velours ausgeschlagen, fortsetzte und auf einer Plattform im dritten Stockwerk endete. Dort erschien eine langbeinige Blondine, die außer einem weißen Bikini nur ein aufforderndes Lächeln und gefährlich hochhackige weiße Stiefel trug. Sie sah unnachahmlich graziös durch ein schweres elektronisches Fernglas hinüber zum Saurier, setzte das Glas ab und winkte, worauf eine zweite Schönheit erschien. Sie trug einen schwarzen Langbogen und einen schwarzen Pfeil, den sie anmutig auf die Sehne setzte, während der Saurier wieder »Maharadscha-Service!« röhrte.
    Die Models blickten nebeneinander dem Saurier entgegen, der sich angsterfüllt auf der Stelle wand. Anson Nadoor im weißen Jagdanzug, mit weißem Turban, kam aus dem Büro und erhielt den Bogen, zielte auf die Echse und feuerte den ersten Pfeil ab.
    Der Saurier brüllte: »Freunde und Zuschauer! Das Ende ist nahe. So enden alle Opfer der vorzüglichen Maharadscha-Jagden! Daran denken: Maharadscha-Service, nur in Nadoors l.c.i.- Büros zu buchen. Bester Service, schlechte Unterbringung auf Seelenverkäufer-Raumschiffen, nervenzerfetzende Abenteuer auf urtümlichen Welten, und nur zehntausend Ecum in der Touristenklasse!«
    Nadoor schoss. Der zweite Pfeil bohrte sich in den Hals des virtuellen Sauriers, der in seiner ganzen Mächtigkeit auf die Straße niederbrach. Nadoor und die Schönheiten gingen ins Büro zurück, aber zwei Schritte vor der Glastür blieb er wie angewurzelt stehen. Sein Blick flirrte; er starrte schließlich eine Frau mit langem zebroidem Haar an, die scheinbar zufällig auf sein Büro zuging. Plötzlich war es, als flamme ein kurzer, kalkweißer Lichtbogen zwischen ihm und der kleingewachsenen Frau auf.
    »Ich bin Anson«, sagte er und streckte den rechten Arm aus. »Wer sind Sie?«
    »Ebenfalls von Temco Sechs. Marabenta Zada Atef.«
    Es war Verliebtheit auf den ersten Blick. Nadoor nahm die Hand der jungen Frau, zog sie ins Büro und schüttelte den Versicherungsvertretern die Hände. Draußen löste sich der virtuelle Saurier in eine flache Hülle auf. Die teuer bezahlten Models entfernten sich durch den Hinterausgang, Nadoor versenkte seine durstigen Blicke in Marabentas Augen und flüsterte:
    »Alles andere folgt später. Du kommst mit mir, Schönste, zur Eröffnung des nächsten Büros; während des Fluge lernen wir uns kennen, schätzen und womöglich lieben. Rasch! Die Orfeo & Eurodisc und zehn Millionen Sterne warten auf uns!«
    Auch die Francis Drake wartete mit warmgelaufenen Triebwerken. Draußen ›starb‹ der Saurier, dessen schwarzvioletter Körper anschwoll und schließlich zu einem riesigen Ballon wurde, der senkrecht aufstieg und langsam, dann schneller und heftiger, vom Wind bis in eine Höhe von 500 Metern fortgetragen wurde und dort mit einem donnernden Knall platzte. Mehrere tausend Handzettel mit dreidimensionalen Abbildungen von Ma’Stoghams Planet regneten auf die Stadt nieder; jeder Zettel war einzutauschen gegen einen perfekt gemachten Prospekt, aus dem man alle Angebote dieser touristischen Novität in epischer Breite studieren konnte. Während Nadoor und Marabenta sich im dahinjagenden Gleiter kennen lernten und den ruhigen Flug zur nächsten l.c.i.-Büro-Eröffnung herbeisehnten, entspannten sich van Koontz und Maliq und ließen sich, weniger aufgeregt, zum Raumhafen bringen.
     
    An Bord der Eurodisc trafen sie zusammen; erregt, aber zufrieden. Nadoor schielte vor Glück, ebenso wie Marabenta. Für sie begann ein großes, farbiges, aber völlig unberechenbares Abenteuer; hinter ihr, auf Terra, brannten sozusagen mehrere sprichwörtliche Brücken.
    »Welch ein riesiges, geglücktes Spektakel«, sagte Anson. »Die Versicherungsleute und die Aufräum-Roboter haben hinreichend zu tun.«
    Die Polizei schloss – vorübergehend – das Safaribüro. Wer für die Schäden verantwortlich

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