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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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auf Terra, überreichte Anson Nadoor die ausgedruckten Listen. Sie deutete auf das Hologramm eines großen Passagierraumers, das lautlos und langsam durch das Büro driftete.
    »Die Huckleberry Finn fasst 500 Passagiere, Sir Anson«, sagte sie. Hier sind 166 Herren von Terra, und auf Ronrico und Kobenah kommen jeweils 167 junge Maharadschas an Bord. Das Schiff ist also voll – es ist in Ihrem Sinn, nicht wahr?«
    »So ist es. Wenn die Finn landet, steigen Peet Malinowski und ich, jeweils mit Begleitung, in voller Ausrüstung ein. Nachdem wir die Gäste auf Ronrico und Kobenah eingeladen haben, geht’s nach Ma’Stoghams Planet. Unsere beiden Außenbüros sind verständigt und bereit?«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Wohlgefällig betrachtete Nadoor die unaufdringliche Eleganz der Uniform und die schlanken Finger Xassyras. Augenscheinlich hatten er und Peet bei der Auswahl der neuen Angestellten nicht nur Glück gehabt, sondern Profis gefunden. Allerdings: Gute Profis verlangten erstklassige Bezahlung. Schmerzvoll erinnerte er sich an seine Jugendzeit. Damals hatte er, als seine Sekretärin um Gehaltserhöhung einkam, ihr einen Strauß 1000-Gulden-Kraut geschenkt – und war damit durchgekommen. Diese Zeiten waren endgültig vorbei. Leider; Xassyra fragte:
    »Die Unterkünfte auf Ma’Stoghams Welt sind bereit, Sir?«
    »Die Transportschiffe haben an zehn Punkten des Planeten je fünfzig Fertighäuser ausgeladen, und einige werden noch zu Siedlungen zusammengestellt.« Nadoor blickte auf das Display seines Multiarmbands und hob die Schultern. »Ich jedenfalls habe zehn entsprechende Meldungen. Selbst wenn noch einzelne Teile fehlen – bis wir mit all den Jägern landen, ist noch Zeit.«
    Eines der freiwilligen Arrangements sah vor, dass bestimmte Jäger ihre Unterkünfte selbst zusammenbauen sollten. Die Idee, naturverbundenes Leben, schwere Arbeit und gefahrvolles Jagen miteinander zu verbinden, hatte ebenso gut eingeschlagen. Nadoor fragte:
    »Hat sich mein Partner schon bei Ihnen gemeldet?«
    »Er wartet am Raumhafen, mit Begleitung und Gepäck, auf den Abflug am Abend.«
    »Für ungefähr fünfzig Tage verlassen wir Terra und die Zivilisation«, sagte Nadoor versonnen. »Wir müssen uns darauf verlassen, dass alle Winzigkeiten in äußerster Perfektion und ohne jede Panne beachtet werden. Überdies haben wir das Ziel, die TTT vernichtend zu schlagen.«
    »Wenn Sie sich hier umsehen, Chef«, antwortete die Leiterin des Büros und präsentierte stolz die Einrichtung des lichtdurchfluteten Raums, »werden Sie erkennen, dass wir nichts dem Zufall überlassen. Vertrauen Sie uns, Chef. Sir!«
    Das Stadtbüro der La Chasse intrestellaire funkelte. Hochfloriger Teppich, wie Savannengras, holografische Ausschnitte der Wälder, Sitzgelegenheit aus Naturstein, alte Waffen an den Wänden und, zwischen den Servicerobots, die Buchungscomputer und die modernsten Terminals, die Nadoor für Geld hatte kaufen können – all das wirkte wie eine ehrliche Einladung zum Abenteuer. Nadoor schüttelte Xassyras Hand und verabschiedete sich von ihren Mitarbeiterinnen.
    »Und nötigenfalls«, er tippte auf sein Armbandgerät, »bin ich über diese Primitivtechnik zu erreichen.«
    Er ließ sich zum goldenen Haus bringen, zog sich um, holte Marabenta ab und traf Peet Malinowski und Clarity Mestrellet-Aga, schon in modischer Safari-Kleidung, in der VIP-Lounge des Raumhafengebäudes. Keine dreihundert Meter entfernt stand die Huckleberry Finn im Schmuck ihrer neuen Lackierung.
     
    Auf schweren Rollenlagern, abseits des Startgerüsts, ruhte die Finn, ein Gigant von 150 Metern Höhe. Der zerschrammte Rumpf, von den Einschlägen vieler Mikrometeoriten gezeichnet, war neu lackiert, das Signum der l.c.i. prangte zweimal auf den runden Flanken, und die gesamte Technik war erneuert, redundant ausgeführt und intensiv getestet worden. Noch waren die Passagiere nicht an Bord gegangen, als der Gleiter mit Nadoor, Peet und den beiden jungen Frauen neben der Rampe zur Hauptschleuse anhielt. Auf dem schwarzen Spezialbelag kam ihnen ein großer, breitschultriger Terraner in untadeligen Hosen, aber in einer zerschlissenen Kapitänsjacke entgegen.
    »Käpten Gayger«, sagte Peet und schob Nadoor vor. »Das ist unser Chef. Anson Nador.«
    »Karachow Gayger«, antwortete der Kapitän, schüttelte Hände und fuhr fort: »Ich soll also zwei Jahre lang Ihre Gäste über gewaltige Entfernungen hinweg durch alle Gefahren des Alls fliegen?«
    »So ist es

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