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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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geplant. Wird es Ihnen Spaß machen?«
    Kapitän Gayger starrte Clarity, die große Frau mit dem blaugoldenen Haar an und sagte: »Wahrscheinlich schon. Aber es berührt mich merkwürdig, dass Sie sich ausgerechnet das älteste Schiff unseres Flugparks ausgesucht haben.«
    Peet begann schallend zu lachen. Nadoor hielt die Hand Marabentas und antwortete in unschuldigem Tonfall: »Das ist ein weiterer Bestandteil eines übergreifenden Zwei-Jahresplans. Wir vermitteln schon am Raumhafen das harte, männliche Abenteuer, das die Jäger auf Ma’Stoghams Planet erwartet.«
    »Überdies ist Ihre Finn in technisch einwandfreiem Zustand. Von DeDoombacier überholt und gecheckt! Ich hoffe, das trifft auch auf unsere Kabinen zu; alles funktioniert, aber wir brauchen keinen Luxus.«
    »Ich bringe Sie hinauf«, sagte der Kapitän und wedelte mit seinen riesigen Pranken. »Das Schiff ist in erstklassigem Zustand. Kommen Sie.«
    Als ihr Lift zu den Quartieren der Offiziere unterwegs war, hielt der erste Gleiterbus mit etwa dreißig Passagieren und ihrem Handgepäck neben der Rampe. Clarity Mestrellet-Aga, Karasingh Gargirs Privatsekretärin mit den großen, grauen Augen, hatte sich entschieden, einen Arbeitsurlaub an Malinowskis Seite zu genießen; der Gefahren der Jagd und durch Peets Annäherungsversuche war sie sich bewusst.
     
    Seit drei Tagen schufteten auf Ma’Stoghams Planet fünfzig verweichlichte Stadtmenschen und verwöhnte Söhne reicher Eltern unter der Anleitung eines unnachgiebigen Vorarbeiters mit bloßen Oberkörpern unter der stechenden Sonne des Frühsommers. Halbrobotische Geräte trieben dröhnend Gräben in den Untergrund. Die Fertighäuser lagen, flüchtig gestapelt, außerhalb der Markierungen der künftigen Siedlung. Die Doppelröhren für Wasserversorgung und Kanalisation schlängelten sich durch die Gräben; überall wurde an den Abzweigungen gearbeitet. Die Muskelschmerzen der Jäger waren inzwischen erträglich geworden. Ein Lastengleiter mit Ausleger bugsierte einen Hauskörper herbei, senkte ihn halb ab, und als Wasser, Abwasser und Energieversorgung angeschlossen waren, sank die grellgelbe Schachtel auf die steinernen Lager. Schwere, einfache Holzrammen hämmerten das Erdreich fest; feuchter Humus, angereichert mit Dünger und Gräsersamen wurde zwischen die Häuser und die Fundamente geschaufelt und geglättet. Drei Tage später standen fünfundzwanzig doppelstöckige Häuser in einem offenen Kreis um den alten Baum der Anlage herum. Einen Steinwurf abseits sah man die Iglus der Wasserver- und -entsorgung, des Kühlraums, einer Ecum-Stromversorgung und der Kläranlage. Die erste Siedlung war fertig, als nacheinander die fünfzig Jäger einzogen und die Wonnen heißer Duschen, kalter Getränke und ruhigen Nachtschlafs wieder entdeckten. Peet, der zunächst einen auffallend gekennzeichneten Wohngleiter bezogen hatte, glich die Eintragungen in den Listen mit den Teilnehmern ab und war zufrieden.
    Sommer auf dem Planeten des Endpliozäns. In unendlicher Prozession zogen weiße große Wolken über einen stahlblauen Himmel. Schon während der Ankunft hatten die Jäger die Tierherden gesehen, die nahe dem Lager vorbeizogen. Am nächsten Tag bauten die Männer einen Waschplatz, stellten einen Schutzzaun auf, zogen die Drähte und testeten die Scheinwerfer, setzten die Spezialunterkünfte für die Gleiter zusammen und holten die Maschinen aus dem Schiff. In der Hitze begann das erste neue Grün im Jägerdörfchen zu sprießen. Peet hatte mit zwei erfahrenen Jägern einen Vorzeit-Büffel erlegt, aufgebrochen und das Fleisch im Kühliglu gut abhängen lassen; andere Männer sorgten für Holz und räumten das Areal innerhalb des Zaunes auf. Peet stieß zu den Jagdleitern im Schatten des Baumes, sah sich um und sagte:
    »Alle Jäger und Jagdleiter sind innerhalb der Umzäunung?«
    »Sicher, Chef.« Das Lagerfeuer und die Roste schienen bereit zu sein. »Fangen wir morgen mit den Jagden an?«
    »Morgen früh weckt uns ein Fanfarenstoß.« Peet hatte jede Einzelheit kontrolliert; Clarity Mestrellet hatte die übrige Logistik fest im Griff und den Bedarf der ersten 500 Jäger bis zum letzten Expeditionsfeuerzeug gesichert. »Wir waschen uns im Freien, dann gemeinsames Frühstück hier im Schatten unter dem Baum. Dann brechen wir in zwölf Gleitern auf.«
    »Heute Abend das Lagerfeuer mit Grillen und Bier?«
    »Richtig. In zweieinhalb Stunden.«
    Auf demontierten Gleitersitzen, roh gezimmerten Bänken,

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