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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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schizophrenen Verstand! Durch eine Laune des Schicksals bekam er eine Waffe in die Hand, die er nicht bändigen konnte. In meiner Zeit arbeiten mächtige Maschinen für das Geschehen, das Sie in wenigen Momenten erleben werden. All das geschieht, um Ihren Planeten zu retten! Tun Sie es, und meine Nachfahren werden Sie für alle Ewigkeiten als Retter ihres Lebens preisen.
    Carter entdeckte eine Kraft, die Sonnen unaufhaltsam langsam zerfrisst wie Säure Metall. Es dauert Jahre, bis der Todeskampf Ihrer Sonne endet. Alle Menschen aller bewohnbarer Planeten werden sich auf den letzten Zufluchtsstätten zusammendrängen und sich in ihrer Todesangst gegenseitig zerfleischen.‹
    Dem Delinquenten rann der Schweiß der Todesangst über das Gesicht. Er starrte uns schweigend an, einen nach dem anderen. Das kalte Schreckliche folgte in betäubender Stille. Der Fremde drehte sich um, der Robot schaltete den Vorhang ab. Ein Zuschauer vor mir stieß einen unterdrückten Schrei aus. Die Klinge war hochgezogen, vor dem Richtblock wartete ein Korb auf den abgetrennten Kopf. Daneben stand der offene Sarg. Ich blickte, vom Grauen geschüttelt, zu Boden. Der Fremde hatte eine Augenbinde abgelehnt, als ihn die Robots zur Maschine zogen – er schien keine Furcht zu kennen. Er drehte sich noch einmal um, starrte mich an und sagte:
    ›Warnt in euren Zeitungen die Menschheit vor dem Unausweichlichen, Schrecklichen – warnt sie! Bitte!‹
    Er drehte sich herum, wurde auf die Wippe geschnallt, stand mit dem Rücken zu uns allen. Ich wollte mich abwenden, aber mein Nacken war starr. Die Zuschauer standen da wie Statuen. Die Robots wichen zur Seite aus, die Wippe kippte in die Waagrechte, der Henker trat auf den Auslösemechanismus, und das Messer fiel zischend in den wohlgeölten Gleitlagern.
    Die Wippe und der Korb waren leer!
    Der Delinquent war verschwunden.
    Einfach verschwunden!
    Er war weg, hatte sich in Nichts aufgelöst. Unfassbar! Lange bewegte sich niemand, dann begann der Direktor schreiend und kopflos davonzurennen. Die Robotgesetze des Henkers waren gestört; die Maschine drehte sich mehrmals und sank aus allen Öffnungen rauchend zu Boden. Wir drückten uns ängstlich an die Wand.«
    Dann griff ein Gardist nach den herunterhängenden Gurten und tastete das leere Brett ab. Nach einer Stunde untersuchten Zivilisten systematisch Boden, Wände und Decke nach irgendwelchen Spuren. Wir wurden abgetastet und holografiert, dann entließ man uns und sagte, wir hätten Veröffentlichungsverbot.
    »Das ist alles, Bilar.«
    Mein Chef war in seinem Sessel zusammengesunken und sagte schließlich mit gebrochener Stimme:
    ›Schreib deinen Bericht, Dawern. Aber ich weiß nicht, ob wir ihn jemals veröffentlichen können.‹
     
    Der Journalist starrte vor sich hin, blickte dann Cearna an, ohne sie richtig wahrzunehmen und schüttelte sich wieder. Er schien das Grauen nicht loswerden zu können.
    Peet schwieg einige Sekunden lang, deutete auf das Metallschild und sagte: »Wie kam dieses Schild in Ihren Besitz?«
    »Ich fand es beim Diktieren der Story in meiner Tasche.« Der Journalist war fast nüchtern geworden. »Ich hab’s vorher nie gesehen und weiß, dass es vor der Hinrichtung nicht da war. Danach fand ich es.«
    »Hammers Welt, nicht wahr? In geringer Entfernung von einer Vulcan-Sonne?«
    »Richtig. 2900 Lichtjahre.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Peet und streichelte beruhigend Cearenas Finger. »Ich kenne andere Erzählungen und habe selbst ein solches Schild. Diese ... Leute kommen und gehen, wie sie wollen; vielleicht findet man eines Tages ihren Planeten. Oder die Zeit, in der sie leben, wer weiß?«
    Der Journalist gab keine Antwort. Aber Peets Westentaschen-Kommunikator summte. Er drückte ihn an sein Ohr, sah Cearena an und sagte leise:
    »Genau jetzt ist geschehen, was zu befürchten war. Du bist sozusagen soeben entführt worden.«
    »Ins Schiff, und dann ein Rettungseinsatz für mich?«
    Er nickte und zahlte; sie verließen die Bar und schwebten zurück nach Ronrico Capitán. Es war eingetreten, was Peet befürchtet hatte. Jetzt musste er handeln.
     
    Nach langer Suche hatte Cearena Jetstar eine Doppelgängerin gefunden, der es an der Seite von MEA-Minister Rehlrac gefiel; eine Agentur für angehende TriâViso-Schauspielerinnen vermittelte Peet und ihr die Tochter des Gesandten der Äußeren Sterne, Irngarth Accan-Barit. Sie erwies sich, ausgestattet mit Cearenas Schmuck, Kleidung und Haartracht, als sehr begabt. Schon nach

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