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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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soll?«
    »Nicht ›soll‹. Sie wird definitiv abgesetzt.«
    »Wie wollen Sie vorgehen, als Händler ...?«
    »Wir wollen nicht vorgehen.« Tajiri schenkte schweren Rotwein in zwei Pokale. »Wir überlassen diese Regie der Raumgarde und wollen auch etwas für unsere Großzügigkeit.«
    Dann berichtete er von der ärmlichen Bevölkerung, die sich nach professioneller Verwaltung und persönlichem Komfort sehnte, von der wenig erfolgreichen Opposition und dem abenteuerlich hohen Rüstungsetat Clemmerts. Wozu sich Heer und Polizei mit veralteten Waffen bis weit über die Zähne hinaus bewaffneten – außer für die Unterdrückung des Staatsvolks –, blieb rätselhaft: Niemand wollte diese unerschlossene Welt angreifen. Der Major hatte mit sichtlichem Genuss den Pokal geleert und grinste voller Hochachtung.
    »Ihr seid zehn ausgekochte Füchse. Sie verlangen, dass wir 2000 oder mehr Sportlehrer stellen, die innerhalb der kurzen Zeit einen halben Planeten zu Supersportlern machen?«
    »Ausschließlich Ihre Sorge, Major Isoda.«
    »Wer zahlt diesen Einsatz?«
    »Ihre Verrechnungsstelle. Wir verlangen keine Provision, aber erwarten, dass uns die Garde künftig mit Samthandschuhen anfasst. Wir haben, bei allen Sonnen!, nichts Ungesetzliches vor, aber eines fernen Tages könnte es ja den Anschein haben. Dann erbitten wir nichts anderes als eine schlichte Warnung.«
    »Ich verstehe. Nun«, der Major sah zu, wie Tajiri die Pokale wieder füllte, »Ihr Vorschlag ist von bestechender Einfachheit. Wie stellen Sie sich unser gemeinsames Vorgehen vor?«
    »Darf ich annehmen, dass Sie einigermaßen einverstanden sind?«
    »Sie dürfen, Tajiri.«
    Tajiri deutete vage zur Bar und murmelte: »Unsere Unterhaltung ist aufgezeichnet worden. Falls Sie Ihr eigenes Gerät jetzt ausschalten wollen ...?«
    Der Major betätigte ungerührt einen vorsteckten Schalter an einer seiner Ordensspangen. »Wie stellen Sie sich das Vorgehen der so genannten Sportlehrer vor, Händler?«
    Tajiri vollzog eine weit ausholende Geste. »Im Allgemeinen, Major, versteht man unter einem Bogenschützen jemanden, der mittels eines biegsamen Holzes starre Metallröhren mit Spitze und Befiederung in einen Kreis aus geflochtenem Stroh schießt – das ist die eine Seite des edlen Sports. Die andere ist die Möglichkeit, ein anderes Ziel zu wählen. Wie, glauben Sie, reagiert ein bewaffneter Polizist, wenn ihm ein Pfeil mit langwirkendem Lähmgift in den Oberarmmuskel dringt?«
    »Erstaunliche Überlegungen, Händler. Sie streben fröhliche Spiele an, wie?«
    Tajiri nickte kurz. »Geschleuderte Hämmer durchschlagen dünne Mauern und die Panzerung eines Polizeigleiters. Und so weiter, weiter, als Ihre Phantasie reicht.«
    »Zuerst Medaillen, dann Pfeile, Speere und anderes archaisches Kampfgerät. Verstehe. Wir werden etwa fünfzehn Tage brauchen, um die Männer und Frauen zu finden und zu instruieren. Dann, nach Ihrer offiziellen Anforderung, landen zwei randvolle Mannschaftstransporter auf Buc-Center.«
    »Die Garde sollte auch alle Schiffsbewegungen im Sektor dieses Systems überwachen. Wir haben einen Vertrag vorbereitet, wonach wir den Regierungstruppen neue Waffen liefern. Diesen Punkt müssen wir mit einem Ihrer Techniker diskutieren. Dafür verlangen wir Perzente. In harter Währung, in Ecum.«
    »Darüber später mehr. Sie entschuldigen mich jetzt?«
    »Selbstverständlich, Major Isoda. Nicht vergessen: Buccaneers Volk braucht uns! Beide!«
    Ihr fester Händedruck versprach vieles. Der Major stieg in den Raumanzug und ließ sich mit seiner Barkasse ins Gardeschiff einschleusen. Das Schiff verschwand innerhalb von Minuten von Tajiris Orterschirmen. Er ging zu Rica Salmand ins Cockpit und startete, den Arm um ihre schwellenden Hüften, den Flug nach Buccaneer. Ein weiteres Kapitel war geschrieben worden, dachte Tajiri; jetzt mussten sie auf die Pointe warten.
     
    Während die zehn Freunde an ihren unterschiedlichen Arbeitsgebieten arbeiteten, begannen die Steinchen des gewaltigen Mosaiks langsam einen flachen Abhang hinunterzurollen. Noch blieb alles ruhig, aber die Dinge gerieten in Bewegung. Zunächst landete ein zerschrammtes Privatschiff. Einzelne Teams, von Conradth deBlois instruiert und angeführt, schwärmten mit ihrem komplizierten Gerät aus und begannen mit halbrobotischen Vermessungsarbeiten in der ›Ebene des Herrschers‹ und angrenzenden Gebieten. Als Grundlage dienten die ersten Entwürfe der Händler.
    Einen Tag später saßen Conradth und

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