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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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verdammte Demokratie, oder wollen Sie sie nicht?«
    Tajiri brüllte, dass das Tischgeschirr klirrte. Rica zog die Augenbrauen hoch, der Agent zuckte zurück und schien unendlich langsam zu verstehen.
    »Natürlich wollen wir die Demokratie mit all ihren Segnungen.«
    »Und etlichen bizarren Schwierigkeiten. Demokratie heißt Herrschaft des Volkes! Dann soll das Volk gefälligst etwas dafür tun! Wir erwarten es! Gehorcht unseren Sportlehrern aufs Wort – es sind Fachleute. Sorgen Sie dafür, dass es die sieben Satelliten erfahren und jeder Staatspolizist möglichst viel davon hört.«
    »Das ist ja eine regelrechte Verschwörung.« Der Agent ließ den Löffel fallen. »Sie wollen uns helfen, ja?«
    Tajiri stöhnte verzweifelt auf. »Bei Gargirs brünstigen Kamelstuten! Wir werden die Spiele ausrichten. Haben Sie vielleicht einen jungen, dynamischen, erfinderischen Agenten in Ihren morbiden Reihen?«
    »Mitunter ...«
    Die Möglichkeiten, die Tajiri und seine Freunde weit im Vorfeld aller Überlegungen erkannt hatten, überstiegen den intellektuellen Ereignishorizont dieses einfachen Mannes. Tajiri rief beschwörend:
    »Glauben Sie mir endlich. Wir stellen drei Forderungen. Merken Sie sich jedes Wort! Zuerst wird eine Woge nationaler Begeisterung tsunamigleich über den Planeten rollen beziehungsweise fluten. Kämpfe sind Teil des Weges zur Demokratie. Training findet in alten und neu gegründeten Sportschulen statt – ein Jahr ist höllisch knapp! Dann: In dreizehn Monaten finden die Spiele statt. Wir brauchen eine Schattenregierung der Fähigsten, die in Gegenwart unzähliger galaktischer Medienvertreter das Alte stürzt und das Neue sofort in Angriff nimmt. Zuletzt: Allen Personen, gleich welcher Sternenrasse, die in unserem Auftrag handeln, ist bedingungslos zu gehorchen. Sie riskieren ihr Leben für euch! Nur wenn uns jeder Buccaneerier unterstützt, haben wir Erfolg. Eure Opposition gegen Clemmert ist soeben gestorben. Verstanden?«
    Der Agent wurde abwechselnd rot vor Erregung und bleich vor Furcht, nickte unmotiviert und vergoss mit zitternden Fingern den halben Inhalt der Tasse über den Tisch. Er stand auf und verbeugte sich.
    »Ich werde alles weitergeben. Sie werden sich nicht über mangelnde Mitarbeit beklagen müssen.«
    Tajiri nickte zufrieden. »In fünf Tagen melden sich die zukünftigen Olympioniken in den Sportschulen. In einem Monat werden wir auf der Ebene des Herrschers in den entstehenden Anlagen zu trainieren anfangen. Vergessen Sie ihre Tasche nicht.«
    Verwirrt schüttelte der Agent Tajiris Hand, verließ rückwärtsgehend den Raum und polterte an der Wand des Antigravschachts. Rica verfolgte den altersschwachen Servicegleiter auf dem Schwebeflug zum Kontrollgebäude. Peet und Conradth schalteten sich in Tajiris Systeme ein.
    »Das wäre – höchstwahrscheinlich – geschafft!«
    »Ich will bei der ganzen Angelegenheit einen Sonderwunsch erfüllt wissen – ich will die Fackel des olympischen Feuers tragen!«, sagte Conradth deBlois. »Etwas dagegen?«
    »Niemand missgönnt dir diese Absonderlichkeit«, sagte Tajiri. »Wie weit seid ihr, Gargir und Spitfire, mit den Berechnungen?«
    »Mitten in unbezahlter Nachtarbeit«, antwortete Gargir mürrisch. »Wollen wir morgen miteinander frühstücken?«
    »Ohne mich.« Tajiri winkte seinen holografischen Freunden zu. »Ich starte noch heute Nacht.«
     
    AUS: Rekkeswynth Katatympalo u. Jossel W. Seydenblum: Neues Register aller kryptischen Mythologien und Religionen der galaktischen Völker; Verlag Absolute Helligkeit, Port Artemis, Arrowstar 61 Cygni, Epsilon. (c) A.D. Juli 3793
    ... fand eine panarabisch-buddhistisch zusammengesetzte Gruppe von Stellararchäologen, Xenowissenschaftlern und Raumfahrern auf dem (später so genannten) Planeten Sakkathhathya der vierten Welt der Sonne Antigone II insgesamt 118 steinerne Schrifttafeln. Bald waren die »Seiten des Geschriebenen« als Mijje tamantaschar bekannt, als »Die Hundertachtzehn«. (siehe auch: Palimpsestier, -tiera). Während der mühevollen Entzifferung dieser kosmischen Hinterlassenschaft stellte sich heraus, dass die tonnenschweren Tiefenbasalt-Seiten in 12 mal 12 (=144) Absätze eingeteilt waren, die man Capituls und später Caputh nannte. (Bisweilen finden sich andere Bezeichnungen, etwa: Vers, Canto, Gesang oder Psalm). Die Schriftflächen des aufsehenerregenden Fundes, um den ein Museum errichtet wurde (siehe: gal. Pilgerflüge), und der noch heute an Ort und Stelle ruht, waren

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