Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
auf die freiwillige Unterwerfung der Räte zu warten. Nach etwa einem Tag hatten sich die Flotten zu Bändern formiert, deren Enden, nach vorn gekrümmt, einzelne Vulcan-Welten bedrohten.
In den Kursrechnern aller Schiffe waren wertseitig Fehler programmiert. Die Flotten steuerten Scheinziele an und befanden sich nach weiteren Manövern in einer sonnenleeren Zone des Vulcan-Gebietes – und entdeckten sich gegenseitig.
Nach einer Phase totaler Verblüffung, in der Hunderte Funksprüche das Chaos vergrößerten, jagten Torpedoschwärme auf die Gegner los, erfüllten die Schwärze des Alls mit den leuchtenden Abgasbahnen und detonierten in den Schirmen der Kampfschiffe. Auf einigen Planeten der Vulcaner würden diese vielfarbigen Lichteffekte zwischen den Sternen nach Wochen und Monaten zu sehen sein. Die Aktionen spalteten sich in Einzelkämpfe auf, während die Piloten der Landungsschiffe mit der Hilfe weniger Kampfeinheiten mit nunmehr besserem Erfolg die Zielplaneten fanden und ansteuerten.
Dieser Umstand , dachten Peet und Gargir, bringt die Besatzungen von etwa 500 Schiffen aus der Kampfzone und die Männer aus der Gefahr heraus, verwundet zu werden.
Weniger als 500 Kampfschiffe lieferten sich wilde, effektvolle Gefechte. Aber da sämtliche Angriffs- und Verteidigungseinrichtungen gleichwertig illusionär und halb virtuell waren, verschwendete jedes Schiff eine gewaltige Menge Energie, und die Ecum-Speicher leerten sich langsam, aber unaufhaltsam, und die Zerstörungen beim jeweiligen Gegner hielten sich in Grenzen. Das programmierte Verhängnis jedoch erreichte alle Schiffe etwa zur gleichen Zeit.
Zwischen Karasingh Gargirs GTS-Einrichtungen und den Verwaltungen Kobenahs und Ronricos existierte eine zeitlich befristete Vereinbarung. Sie besagte, dass für ein Ecum erneuerter Energie 1,5 Ecum zu zahlen waren; die Flotten verfügten über angemessene Guthaben pro Schiffseinheit. Der Chefpilot des Flaggschiffs, gleichzeitig Befehlshaber der Kobenah-Flotte, legte am nächsten Tanksatelliten Gargirs an, betätigte seine Scheckboni und überwies 1500 Einheiten; der Robot bestätigte sofort schriftlich und vokal die Lieferung von acht Patronen in Schiffskaliber.
»Es sind zehn Einheiten!«, schrie der Schiffsführer. Der Robot wiederholte laut Gargirs letzte Anweisung:
»Die Treibstoffpreise sind seit gestern gestiegen. Ausgleich der Gewinnspanne, Steuern, Produktionskosten ...«
»Verbrechen! Ich bekomme zehn Patronen!«
»Bedaure, Herr – Acht.«
»Wir brechen die verdammte Tankstelle auf.« Der Chefpilot schäumte. »Das ist Raumkrieg, keine Aktionärsversammlung!«
»Bedaure, Herr. In diesem Fall detoniert die Selbstzerstörungsanlage mitsamt Ihrem Schiff, Herr.«
»Geben Sie acht Großpatronen aus.« Der Chefpilot resignierte. Aus dem Transportschacht schoben sich die Hülsen von acht Patronen und wurden von der Automatik des Schiffes ausgetauscht. Das Schiff legte ab und jagte davon; das beobachtete Schicksal drohte jeder anderen Schiffseinheit. Aber Gargir und de Doombacher durften die Kontrolle über die Raumschlacht nicht verlieren.
Von den etwa 100 Schiffen, die sich während der Kämpfe mit Lasern und Thermogeschützen bombardiert hatten, trieben 20 mit lecken Bordwänden und flackernden Schutzschirmen abseits des Schlachtfeldes. Ein Transportschiff kam heran, fing die Wracks mit Traktorstrahlen ein und verschwand mit ihnen im Hyperraum. Über Gargirs Planeten Cockaigne setzte das Bergeschiff die Wracks ab und kehrte wieder zu den Kämpfen zurück. Trupps der Raumgarde nahmen die Raumfahrer fest, verfrachteten sie in große, unbequeme Transporter und verließen Cockaigne. Spezialisten von Vulcan begannen mit den Reparaturen der Wracks.
Die ersten Landekommandos erlitten, noch ehe sie den ersten Fuß auf eine Vulcan-Welt setzen konnten, ein mildes Schicksal. In den meisten roten und blauen Raumanzügen öffneten sich ferngesteuert winzige Gaspatronen und mischten Narkosegas in die Atemluft der Anzugsversorgung. Nur die Piloten wurden vom Schlafgas verschont. Sie landeten die Schiffe, wurden mit Schockstrahlen beschossen und offiziell gefangen genommen, ebenso wie die benommenen Landetruppen. Die meisten Schiffe blieben unversehrt und wurden von der Raumgarde beschlagnahmt; die Bevölkerung der Vulcan-Planeten half, wo immer es nötig war, und die Werft begann bereits, einige Schiffe auszuschlachten und den ärgsten Schrott einzuschmelzen.
Und so schleppte sich die Schlacht der 1000
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