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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Schiffe allmählich im Verglimmen der letzten Laser, den matten Torpedodetonationen und einer ständig steigenden Zahl raumfluguntüchtiger Schiffe beider Flotten dahin. Der Weltraum um die 21 Planeten leerte sich, Schiff um Schiff, Wrack um Wrack. Es hatte, so weit feststellbar, keinen Toten gegeben und nur viele Leichtverletzte; am meisten hatten Stolz und Selbstachtung der kriegerischen Kreise in den Regierungen der beiden Machtblöcke gelitten. Die Raumgarde verurteilte einige Söldner wegen unbedeutender Delikte zu bezahlbaren Strafen, kaufte eine offiziell unbekannte Zahl fast neuer Raumschiffe und beschlagnahmte das meiste eingebaute Kriegsgerät. Auf dem freien Markt gab es eine vorübergehende Schwemme farbiger Raumanzüge aus zweiter Hand. Die Händler verdienten an bestimmten Kriegsfolgen, aber eigentlich blieb ihr Handel lustlos. Aber die Berichterstattung über die Schlacht – auf 1000 Planeten begannen die Bewohner sich darüber auf vielfältige Weise zu amüsieren – schwemmte noch einmal ein paar MioEcum an Lizenzgebühren in die Kassen der Händler. Fancisco Tajiri nahm mit Rica Salmand und der Starwynd Beta Gargirs Einladung an und landete auf dem Planeten der Oase, der ausgedehnten Schrottplätze und der Reparaturhangars.
     
    Er ging mit Rica Salmand durch die Personenschleuse in den Park unter der Kuppel und öffnete seinen Raumanzug. Die Sonnenlampen verbreiteten helles Tageslicht. Er bemerkte eine Gestalt, die unweit des großen Wohnzelts vor einem vergoldeten Käfig exotische Vögel fütterte.
    »Halt, Rica«, flüsterte er. »Wir haben die Chance, zum ersten Mal die Frau Karries unverschleiert zu sehen. Oh! Ist die hässlich!«
    Vor dem Käfig stand eine zwar schlanke Greisin, deren gerötetes, faltenreiches Gesicht aber einem zerknitterten Kinderballon glich. Das grellgelb gefärbte Haar leuchtete unter den Kunstsonnen. Rica wisperte:
    »Stillos!«
    Die Vögel kreischten protestierend, als sich die Greisin abwendete und, von den Tiefstrahlern geblendet, Tajiri und Rica ihr Gesicht zeigte. Sie folgten Aalah vorsichtig im Schutz der Hecken und Palmenstämme. Voller Verständnis sagte Fancisco:
    »Wir werden Karrie empfehlen, sich scheiden zu lassen. Die Sitten, denen die Palimpsestianer gehorchen, sind nicht die besten, dünkt mir – es steht geschrieben in der Ordnung des freien Marktes, dass Frauenkauf durch die Eltern eine fragwürdige Sache ist. Furchtbar!«
    Er betrat das Haus; Gargir kam ihnen entgegen und begrüßte sie mit gewohnter Herzlichkeit.
     
    In der gleichen Sekunde blieb Aaleh, die Gazelle in Gargirs Oasen, vor dem Spiegel im Schlafzelt stehen und fasste sich an die Stirn, vor der laut Gargirs Schilderung jeder Mond erbleichen sollte. Eine farbige Folie löste sich und enthüllte ein Gesicht von beträchtlicher Schönheit; die Frau, kaum älter als fünfundzwanzig, zog die grässliche Perücke vom Kopf und schüttelte ihr langes braunes Haar aus. Sie lächelte in den Spiegel und sagte:
    »Denn es steht geschrieben, dass Tarnung stets die Wahrheit verschleiert. Nur das Auge des Gatten aber ruht liebevoll auf mir.«
    Dann ging sie leichtfüßig und mit schwingenden Hüften, um das Essen für Gargir und seine Gäste vorzubereiten.

 
     
     
    27. Kapitel
    Nach dem Kampf um die Vulcan-Planeten
     
    Die galaktische Umgebung war von Sternen übersät und geheimnisvoll. Im Anflug auf das Zentrum der Milchstraße standen die Sonnen dichter, und Howard Yulsman glaubte, dass deren bewohnbare Planeten interessanter sein würden als an anderen Bezirken des Alls. Die Helligkeit auf den Frontbildschirmen ging von mehr als einer Milliarde Sternen aus; Stille herrschte im Schiff und übertrug sich auf Howard und Shisha Mandraer in den Pilotensitzen. Yulsmans neuestes Schiff, die Descaurion II, schwebte im Normalraum, mitten in der überwältigenden Pracht aus mehrfarbig glühendem und strahlendem Sternenlicht und den phantastischen Ballungen dunkler Staubmaterie.
    »Sechseinhalb Jahre«, murmelte Howard. »Eine lange Zeit.«
     
    Es stand irgendwo geschrieben , dachte er, dass ein guter Mann in seinem Leben einen Baum pflanzen, ein Buch schreiben und einen Sohn zeugen sollte, um in den Gedanken der Nachwelt weiterzuleben. Er hatte vieles unternommen, aber es gab weder Baum, Buch noch Sohn. Andere aufregende Dinge, lustige und fragwürdige – ja. Buch, Sohn und Baum sollten, ging es nach ihm, nachgeholt werden; vielversprechende Anfänge waren eingeleitet.
     
    Yulsman, Fachmann für

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