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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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exotische Beziehungen seiner Freunde, kontrollierte die Anzeigen des Autopiloten und sah, dass die Far Stars tiefer in einen interplanetaren Nebel hineinflog. Schwerkraftfelder eng stehender Sonnen zerrten an dem Meisterwerk der DeDoombacier-Werft. Howard betrachtete Sonnen und grübelte.
    Seit sechs Wochen brodelte der Krieg zwischen Ronrico und Kobenah; eine Materialschlacht, die mangels Material dem wenig glorreichen Ende entgegensah. Da Yulsman der Nachfolgehandel nicht interessierte, hatte er das Schiff mit Ecum-Patronen vollgeladen, das neueste Erzeugnis von Pompeo ral Roborgs Aikmon-Firma AndroPlus an Bord genommen und war abgeflogen.
    »Ich suche etwas und melde mich, wenn ich es gefunden habe!«
    Er überließ seine Freunde dem Geldverdienen, die Flotten der Raumgarde und sich selbst umfangreichen Überlegungen und Berechnungen; der A.L.A.R. war ihm ein wichtiges Instrument. Shisha Mandraer, seine Gefährtin, Pilotin und Sekretärin, hatte ihm bei der Planung geholfen. Der planetarische Nebel – die Bezeichnung stammte aus den buchstäblich dunklen Anfängen terranischer Astronomie –, dessen Rand das Schiff durchstoßen hatte, maß ein Lichtjahr im Durchmesser, also 0,31 Parsek, und dämpfte zunehmend das Licht der Sonnen. Im Zentrum schien eine gelbe Sonne zu lodern.
    »Denken wir daran«, sagte Shisha unvermittelt, »dass alles, das im Mittelpunkt liegt, von der Peripherie weit entfernt ist.«
    »Wie wahr!« Yulsman seufzte. »Aber wir ahnen, was das Zentrum noch vor der Menschheit verbirgt.«
    Mehr als zwölf Jahre lang hatte Yulsman seinen Beruf mit Leidenschaft und wechselndem, zuletzt unglaublichem Erfolg betrieben. Unzählbar viele Kontakte und gewisse kulturpsychologische Einsichteten deuteten darauf hin, dass die Zeit des Homo sapiens abzulaufen begann. Ob es so war, wollte er herausfinden. Bisher fand er nur Rätsel.
    »Kein Rätsel ist unlösbar«, brummte er und dachte an etwa 3500 besiedelte Planeten, auf denen man Menschen und deren Mutationen fand. Auch er war das Ergebnis einer solchen Mutation.
    Er griff in ein Fach seines wuchtigen Multifunktionssessels, tupfte auf die Öffnung einer raumfesten Parfümflasche und praktizierte je einen Tropfen Kestrel-Öl hinter seine Ohren und auf seinen Kehlkopf. In der geräumigen Pilotenkanzel breitete sich betäubender Wohlgeruch aus; Howard gab den Behälter an Shisha weiter und sagte:
    »Wir steuern weiter hinein! Vielleicht finden wir etwas, das wir nicht gesucht haben. Nicht so und nicht hier.«
    »Schließlich musst du Bücher pflanzen, Bäume zeugen und einen Sohn schreiben.« Shisha kicherte ironisch. »Es gibt Dinge, die kannst selbst du nicht allein.«
    Auch die Bewohner des Planeten Vigilant, der zweiten Welt um eine der Sonnen nahe des Arcturus, waren im Lauf vieler Jahrhunderte mutiert. 170 Zentimeter groß, ein Körper, der mit drei Millimeter langem silbernen Pelz bewachsen war, ein haarloses Gesicht mit langem, hellgrauem Haar und grünen Katzenaugen; statt der Finger- und Fußnägel trug Howard stahlharte Krallen, mit denen er Schrammen in Furnier ziehen, Stoff und Leder in Streifen zerfetzen und wertvolle Couches ruinieren konnte. Howards Verstand und sein zivilisatorisches wie kulturelles Verständnis waren terranisch-menschlich-humanoid geblieben, wie auch die seiner wichtigsten Freunde. Was er sah, wenn er in den Spiegel blickte, stellte den Vierzigjährigen ebenso zufrieden wie Shisha.
     
    Mit großer Zufriedenheit las Howard Yualsman einen Essai aus der Sammlung: Finale Entropie aller Kosmogonien von R. Katatympalo und Jossel W. Seydenblum, aus dem Verlag Absoluter Helligkeit auf Arrowstar 61 Cygni; (c) 076 p.F.A.C. 2
     
    ›Zwischen gefrorenen Sternen und schmelzenden Sonnen leben weder Menschen noch deren Abkömmlinge, sondern andere Wesen, die wir Alien nennen, oder Fremde oder die Unbekannten ; aber wir, die Bewohner von ungefähr 3520 erdähnlicher oder terrageformter Planeten, kennen sie nicht. Wir haben die eine oder andere Hinterlassenschaft – die Gewölbetempel auf Aikmon, die Mauern und Ruinen, in die man 118 Seiten des Mijje tamantaschar der Palimpsestianer grub und anderes, mythologisch-Undeutbares –, aus der Vergangenheit der Anderen gefunden, aber nie die Urheber dieser Relikte aus vergangenen Jahrtausenden.
    Wir Hominiden oder Humanoiden und Jene, wir werden uns niemals paaren können. Sie waren unbegreifliche Zeitspannen früher in der Galaxis als wir, und es gibt sie noch immer. Inzwischen mögen einige

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