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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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eigentlich noch?«
    »Dieser Planet ist wahrscheinlich bewohnt, aber nicht von Menschen, wie wir sie kennen. Ich empfehle, nach einigen prüfenden Umkreisungen und gründlicher Analysen eine Landung; die ersten Messungen deuten auf große Ähnlichkeit mit Terra hin.«
    Howards Blicke glitten über die Reihen der Messergebnisse, die zusehends genauer wurden. Die Descaurion schlug einen Pol-zu-Pol-Orbit ein, und Shisha richtete sämtliche Beobachtungsgeräte auf Landmassen, Inseln und Wasserflächen. Je länger das Schiff unbehelligt um den Planeten kreiste, desto erstaunlicher wurde die Übereinstimmung mit allen Parametern des Urplaneten der Menschheit.
    »Das hätte sich nicht einmal Rohanna gedacht«, brummte Yulsman. Er ahnte die Antwort.
    »Es war für mich kein anderer Schluss möglich.«
    Howard und Shisha steuerten das Schiff in einen Landeanflug. Auf den Schwerkraftgeneratoren sank die Descaurion dem Boden entgegen und näherte sich langsam einer seltsam anmutenden Ansammlung von Gebäuden, die sich in einer weiten Parklandschaft erhoben. Leicht und lautlos wie eine Flaumfeder landete Howard sein Schiff und schaltete die Maschinen ab.
     
    Howard legte mit besonderer Sorgfalt die Ausgehuniform an; schwarze Stiefel, weiße bauschige Hose, eine schwarze Dreivierteljacke und einen Gürtel voller kleiner Taschen, die seine umfangreiche elektronisch-positronische Ausrüstung enthielten; es befanden sich auch tödliche Überraschungen in dem Arrangement. An Yulsmans und Rohannas Handgelenken saßen die Übersetzungselemente, funktechnisch an die Schiffs-KIs angeschlossen.
    Das Schott in der mit Lormenfurnier verkleideten Stahlwand, hinter dem sich der Aufenthaltsraum des Roboters befand, öffnete sich. Während Pilotin Shisha bedächtig die vielen Verteidigungs- und die wenigen Angriffseinrichtungen der Descaurion checkte, kam Rohanna in die Zentralkabine. Sie trug ähnliche Kleidung wie Howard; sie war mit drei schweren Schrankkoffern unbekannten Inhalts angeliefert worden, und Howard rechnete fest und verzweifelt mit weiteren Überraschungen. Der Robot sagte kess auffordernd:
    »Ich bin sicher, Howie-Schätzchen, dass wir den Autochthonen gebührend profund gegenübertreten können.«
    »Ich bin nicht dein Schätzchen oder Liebling, Rohanna!«
    Sie erwiderte ungerührt und ernst:
    »Sei nicht bitter, Howard. Du weißt noch nicht, welche positronischen Gefühle ich für dich hege.«
    »Meiner Seel’!« Er keuchte erschreckt. »Robot mit Gefühlen! Deshalb warst du so teuer.«
    »Sprich nicht über die Gefühle eines Höchstleistungsrobots, bevor du sie nicht kennen gelernt hast.«
    Howard starrte sie verblüfft an, kicherte halb hysterisch und fragte sich, ob sie es ernst meinte.
    Zu der schwach ausgeprägten Befürchtung, die Menschheit würde durch eine nicht genauer identifizierbare Gefahr bedroht, gesellte sich jetzt auch noch die Unsicherheit über das gegenwärtige und zukünftige Verhalten Rohannes. Schon jetzt bedauerte Howard seinen Hang zu gewissen Scherzen. Zu spät? Er bemerkte kurz:
    »Gehen wir. Rede draußen keinen Unfug. Benimm dich!«
    »Sämtliche in der Milchstraße gebräuchlichen Regeln guten Benehmens sind ebenso programmiert wie der stilvolle Verzehr grünen und weißen Adargels.«
    Howard schluckte eine anzügliche Bemerkung herunter und ging vor Rohanna hinunter zur Bodenschleuse. Als die Rampe das saftige Gras berührt hatte, öffnete sich das Panzerschott. Rohanna sagte, nachdem sie sich fünfzig Schritte vom Schiff entfernt hatten:
    »Vergiss nicht, deine Überraschung deutlich zu zeigen. Sie werden sich darüber freuen.«
    »Wer – sie?« Niemand schien sie zu erwarten.
    »Unsere Gastgeber.« Die Luft war köstlich, ein großes Insekt flog summend vorbei. Der Park war leer, in der Luft des frühen Vormittags lag ein leises, säuselndes Rauschen. Rohanna, deren hohe Stiefelabsätze im Gras versanken, wandte ihr Gesicht zum Himmel und schien zwischen den Baumwipfeln ein fesselndes Geschehen zu verfolgen. Sie stieß Howard an und deutete auf große Vögel, die in der Luft kreisten wie ein Schwarm wohlorganisierter Geier. Howard kniff die Augen zusammen – sah genauer hin: Es waren keine Vögel!
    »Du scheinst erstaunt zu sein, Master Howard?«
    »Nicht wenig. Phantastisch! Und was hat wohl diese Formation zu bedeuten?«
    Rohanna flüsterte einige Worte in die Anlage an ihrem schmalen Handgelenk, hielt den Lautsprecher ans Ohr und antwortete:
    »Ganz einfach. Buchstaben einer fremden

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