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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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nichts bringt Fremde schneller zueinander als gemeinsame Geschäftsbeziehungen. Wir sind froh, hier auf Anadana eine uns ähnliche Spezies gefunden zu haben, mit denen es sich gut reden und – wahrscheinlich gut handeln lässt.«
    Ein würdevoll betagter Mann, in ein ungewöhnliches Gewand gekleidet und eine mächtige Fliegerbrille auf der Stirn, antwortete in ebenso gesetzter Sprechweise. Howard lauschte der Übersetzung.
    »Ich bin sicher, dass wir etwas von dem haben, was ihr braucht, und umgekehrt. Ich denke, wir sind euch eine Erklärung schuldig, die euch überraschen wird.«
    »Wir hören.«
    Die Schwingen der Avihomiden ragten über die Schultern hinaus und reichten an den Oberschenkeln bis in die Kniekehlen. Der Sprecher deutete auf die Konturen der Stadt.
    »Ich glaube, dass wir gemeinsame Vorfahren haben. Aber das werden wir später klären können.« Von der Stadt waren nur säulenförmige Türme zu sehen; Baumkronen und die hohen Fontänen des Brunnens verdeckten die Sicht. Ein Kind war herabgeflattert, krabbelte über den Rasen und zerrte am silberfarbenen Kleid einer Frau. Der Vogelmann in seinem Anzug aus unzähligen blauen Plättchen fragte:
    »Ihr habt sicherlich ein Fluggerät, mit der ihr zur Stadt fliegen könnt.«
    »Haben wir«, sagte Yulsman. Rohanna fügte hinzu: »Es dauert einen Augenblick.«
    Sie bewegte sich graziös zum Schiff, passierte die Schleuse und startete, nachdem die große Luke aufgeglitten war, den Gleiter. Die weiße Doppelschale schwebte durch die Luft, die Frachtraumluke schloss sich, und neben dem Wasserschleier der Fontänen landete die Maschine. Rohanna stieg aus und bat Yulsman ans Steuer. Das Kind ließ endlich den zerbissenen Saum los und flatterte mitten durch den Wasserstrahl. Das Gefieder wurde nass, kreischend fiel das Kind in das Wasserbecken. Rohanna zog es heraus, stellte es ins Gras und stieg lächelnd zu Yulsman ein.
    »Welche Richtung?«
    »Ich fliege vor eurer Maschine her«, versicherte einer der Flügelmenschen, nahm einen kurzen Anlauf und schwang sich in die Luft. Man sah die mächtigen Muskelbündel seines Rückens. Mit den Händen hatte er die Kanten der Flügel gepackt und unterstützte deren kraftvolle Bewegungen. Während Yulsman startete, schraubte sich der Avihomide in die Höhe; ein Großteil des Schwarms folgte ihm nach und nach. In der Bewegung wirkten die Wesen grazil und schwerelos, so als ob ihre Knochen aus schwammartigem Gewebe wären und kaum Kraft dazu nötig wäre, bemerkenswert schnell zu fliegen. Rohanna sagte leichthin:
    »Ein phantastisches Sternenvolk! Und so elegant.«
    »Alles ist logisch zu erklären«, widersprach Yulsman und schwebte geräuschlos in hundert Metern Höhe hinter dem Anführer her, flankiert von anderen, bunt gekleideten Avihomiden, auf die Stadt zu. Die Gebäude wurden deutlicher sichtbar, und es zeigte sich, dass zwei Stile vorherrschten. Ein grellbuntes Panorama breitete sich vor Yulsman und Rohanna aus. Eine Holokamera übertrug die Bilder zu Shisha Mandraer in die Descaurion II.

 
     
     
    28. Kapitel
    Die Flugmenschen Anadanas, des Palindrom-Planeten
     
    Schlanke Säulen in unterschiedlichen Höhen, die sich in einem unmerklichen Wind zu biegen schienen, trugen große Kugeln als oberen Abschluss. Die kleineren Konstruktionen bestanden aus Dreiecken, an deren Schnittpunkten ebenfalls Riesenkugeln hafteten. Die gesamte Stadt strahlte, Element um Element, in schreienden Farben. Yulsman lehnte sich zurück und bemerkte:
    »Phantastisch! Wohin sind wir hineingeraten?«
    »Die meisten Wohnstätten befinden sich in Höhen zwischen hundert und zweihundert Metern Höhe. Möchtest du auf Dauer dort oben wohnen?«
    »Nicht unbedingt.« Die Flügelmenschen und der Gleiter drehten in etwa 150 Metern Höhe eine Runde, dann winkte der Mann mit der auffallenden Brille und deutete auf eine große Terrasse im hellen Sonnenlicht. Der Schwarm und der Gleiter landeten inmitten der Fläche. Ein Blick auf das Armaturenbrett und ein zweiter auf das Armbandgerät zeigten, dass die Verbindungskanäle zum Schiff weiterhin problemlos arbeiteten. Yulsman war rund 30 Kilometer vom Schiff entfernt.
    »Danke für die Landeerlaubnis«, sagte Howard. »Ich nehme an, dies hier ist Teil einer Wohnung.«
    »Meiner Wohnung. Ich bin Klaaro Sug. Die technische Einrichtung meiner Behausung ist ausreichend und kann auf die planetaren Sender geschaltet werden. Habt ihr etwas dagegen, dass wir die offizielle Begrüßung vor den Augen aller

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