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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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warf sich zur Seite, als eine Fanfare zu schrillen begann, scheinbar dicht an seinem linken Ohr. Ein donnernder Schuss löste sich, eine Stimme sagte in seltsamem Singsang:
    »Mit all seinen Schönheiten beginnt der Tag. Erhebe dich, Conradt deBlois, und nimm das Frühstück ein, um gegen die Fährnisse der nächsten Stunden gerüstet zu sein!«
    Wieder tobte die Fanfare, der Trommelwirbel machte Evers halb taub. Er hatte, das Messer stoßbereit, inzwischen das Bett erreicht, das unberührt aussah. Eine andere Stimme sagte aus der anderen Ecke des Raumes:
    »Weckzeremonie abbrechen. Conradth deBlois ist nicht anwesend.«
    Eine Klappe öffnete sich, der Teppich rutschte, und Evans verlor den Halt. Das Messer überschlug sich in der Luft und zerschlitzte das Kissen. Der Agent fiel und rutschte wie ein Stein vier Meter tief durch einen Schacht in angenehm temperiertes Badewasser. Er tauchte tief ein, war augenblicklich völlig durchnässt, und seine Stiefel stießen auf den Boden eines nachschwarzen Swimmingpools. Evans machte blind einige Schwimmstöße und rammte den Schädel gegen die Pool-Einfassung. Seine Waffen waren unbrauchbar, und er verlor das Bewusstsein. Der Inspektionsrobot fischte ihn aus dem Wasser, während die Unterwasserscheinwerfer aufblendeten.
    Eine Robotzofe Gargirs, vom Lärm aktiviert, betrat das Schwimmbad, erkannte Bill Evers als nicht berechtigten Eindringling und lähmte ihn mit einem präzise gezielten Paralysatorschuss, bevor sie die beiden anderen Zofen Ceyna und Danayd, Gargirs Gattin Aaleh Fazhal-Ajmer und zuletzt ihn selbst alarmierte.
    Tajiri wachte auf, erkannte in seinem Schlafraum eine schattenhafte Gestalt und riss die Schockwaffe unter dem Kopfkissen hervor. Er kippte aus dem Bett, und der Spurstrahl eines Paralysators versengte das Laken. Fancisco feuerte und traf; er erkannte den Eindringling im dunklen Kampfanzug nicht. Als der Fremde zusammenbrach, dachte Tajiri an die Warnungen und wusste instinktiv, dass der Zwischenfall keineswegs harmlos war. Er erfasste die Gefahr, rannte aus seinem Apartment und sah im Korridor zwei mächtige Gestalten, die auf dem Weg zum Tunnelsystem war.
    Zwei Atemzüge später erkannte er Shessony, der Peet Malinowski vor sich herschob. Peet war bewusstlos an einen Nullgravgenerator gebunden. Tajiri stellte die Waffe auf Maximum ein und sagte laut:
    »Das wird eine hohe Rechnung für neun Leichen!«
    Er feuerte; Shessony sackte ächzend zu Boden. Tajiri riss eine Schranktür auf, aktivierte den Reinigungsrobot und schob den massigen Körper halb in den Schrank. Während der Robot heulend den Bodenteppich zu saugen begann, aktivierte Tajiri das Fesselfeld, das sonst den Robot hielt und jetzt Shessony in seiner verkrümmten Haltung arretierte. Irgendjemand schaltete den Alarm ein, der Angreifer und Opfer überraschte. In der Küche des Zentralbezirks sah sich ein Agent drei gutaussehenden jungen Frauen gegenüber und prallte, als er den Raum hastig verlassen wollte, gegen die Cabrominmaschine. Sie überschüttete ihn mit heißem Wasser und feuerte dicke Dampfstrahlen auf ihn ab. Die Frauen umringten ihn schweigend, hielten ihn erbarmungslos fest und trockneten ihn so lange mit Heizgeräten, bis Gargirs Gattin erschien und ihn mit einem Lähmschuss niederstreckte.
    Sämtliche Beleuchtungskörper tauchten schlagartig die halbe Oase in helles Licht. Türen und Schotts, Schleusen und Absperrungen schlossen sich. Weitere Robots erwachten aus ihrer Starre. Sie waren mit den Erkennungsmerkmalen der zehn Händler und aller ihrer Bekannten programmiert worden und machten mit maschinenhafter Sturheit Jagd auf jeden, der nicht in das Erkennensschema passten. Die Eindringlinge wurden in bestimmten Räumen festgesetzt, überall summten die Maschinen zwischen den wenigen Händlern umher und sorgten dafür, dass schrittweise wieder Ruhe einkehrte. Tajiri und Gargir ließen Peet Malinowski, der noch immer ohne Bewusstsein war, in sein Bett zurückbringen; ein Medoroboter spritzte ein aufbauendes Medikament.
    Karasingh Gargir programmierte die Robots, alle Eindringlinge in den Versammlungsraum seines Hauptzeltes zu bringen. Zehn bewusstlose Männer wurden in Reih und Glied auf die kostbaren Teppiche gelegt. Einige waren von Lähmschüssen getroffen worden, einer stank nach dem Parfüm, das aus Madame Gargirs zersplitterter Flasche stammte, ein anderer war von den rotierenden Walzen einer Maschine übel zugerichtet worden. Sie hatten Knöpfe, Nähte und Säume seines

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