Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
schuften die Freihändler ununterbrochen und sind nicht zu bändigen in ihren einkommensintensiven Einfällen. Wer viel arbeitet, soll viel verdienen.«
»Das wird sich vorübergehend ändern«, meinte Gus bedächtig. »Wir werden die Raumgarde um weitere Hilfe bitten müssen.«
»Worin bestünde diese Hilfe?«, fragte Tajiri.
»Wir brauchen schwere Raumanzüge, die jeder denkbaren Atmosphäre widerstehen und in allen Schwerkraftszenarien zuverlässig arbeiten. Unzerstörbare Panzeranzüge.«
Rohanna griff in ein Fach und brachte einige Holofotos zum Vorschein. Gus murmelte fast bewundernd:
»Sogar die streng geheimen Prospekte der Gardeausrüstung kennen Sie. Erstaunlich!« Gherenc rief die einzelnen Abbildungen und die ausführlichen Legenden auf, las sie schweigend und hielt schließlich zwei Holos in die Höhe. Es waren wuchtige Maschinen, voller versteckter Servomotoren und waffenstarrend, mit Vorräten, einer großartigen Ecum-Reserve, Werkzeugen, Antrieb, verschiedenen redundanten Optiken und wuchtigen Gehwerkzeugen. »Genau solche Gerätschaften brauchen wir.«
»Und wir besorgen sie«, versprach Gargir. »Wie viele?«
»Zunächst vier verschiedene Farben, je zwei Stück und viel Reserve«, antwortete Gherenc. »Schließlich müssen mehr als hundert Planeten darauf hereinfallen.«
»Psychokrieg gegen die Aliens!«, stöhnte Yulsman. »Warum haben wir alle nicht die Abschlussprüfungen auf Lancer endlos wiederholt? Dann wären wir noch immer harmlose, verträumte Studenten!«
»Deswegen, weil unsere Eltern«, sagte Tajiri mit Bestimmtheit, »uns mit Drohungen, Zwang und geschmeidigen Ruten eines Besseren belehrt hätten. Aber – das hier wird auch ganz unterhaltsam.«
Rohanna lachte, wie es schien, schadenfroh. Howard glaubte noch immer, dass sie weit mehr war als ein hoch organisierter Robot; er hatte einige diesbezügliche Sensationen miterleben dürfen. Gargir übermittelte die dringenden Wünsche der Aspalomteams an Oberst Isoda: Binnen zehn Tagen würde die Garde die schweren Schutzanzüge an einen noch zu bestimmenden Punkt liefern. Schwarz, weiß, hellrot und himmelblau. Während jene Freihändler, die nicht an dem Treffen teilnehmen konnten, sich ins Netzwerk schalteten, diskutierten die Teams in kleiner Besetzung mit Hilfe von viel heißem Cabromin stundenlang weiter; Klaaro Sug und seine Vertrauten hörten aufmerksam zu.
Erst spät in der Nacht, als die wenigen Sterne blinkten, deren Licht den Weg durch die kosmischen Wolken gefunden hatte, trennten sie sich – die Einzelheiten vieler Pläne wurden analysiert und für hervorragend, viel versprechend oder untauglich befunden.
»Während hundertelf Mal euer Zauber abrollt, erscheinen wir Händler und bieten ausgewählte Waren an«, sagte Howard Yulsman und machte sich Notizen. »Diese Waren haben den Vorteil, dass die Götter oder Götzen oder Lebensphilosophien der Aliens durch die Benutzung besänftigt werden. Die Aliens tauschen unsere Angebote gegen etwas aus, das ihre Planeten liefern. Richtig?«
Gherenc nickte. Klaaros Flügelenden zuckten. Howard redete bedächtig weiter.
»Auch wenn wir nur eine Warengattung tauschen wollen, bedeutet es für unsere Freunde und Gastgeber auf Anadana, dass wir Transmitter und Lagerräume für etwa 250 verschiedene Warengattungen. Mit wenig Phantasie können wir uns vorstellen, dass die Umstände – Werbung, Verkauf, Lagerung und die übrigen Umstände – uns in die Klemme bringen können. Wir brauchen eine neue Vertriebsorganisation.« Er sprang auf und riss die Arme in die Höhe, zeigte dann auf Klaaro. Der Avihomide flatterte schräg aufwärts; seine Schwingen entfesselten einen kleinen Sturm. Howard rief:
»Wieder einer meiner grandiosen Einfälle! Wenn wir ein Prozent Umsatzvergütung zahlen, dazu ein anständiges Gehalt, die Werbung selbst übernehmen – kannst du dir vorstellen, dass die Anadanaer den Vertrieb der Waren übernehmen würden?«
»Ich glaube, meine Leute würden begeistert zustimmen.« Klaaro nickte emsig. »Mit großem Jubel. In eigenen Schiffen? Per Transmitter? Unter eigener Verantwortung eure Waren verkaufen? Ausgezeichnet, Howie!«
»Das werden wir morgen besprechen.«
»Beim Mittagessen«, versprach Rohanna und lächelte Klaaro an. »Ich lasse, um der Aktualität willen, gebratene Masthühnchen servieren.«
Klaaro faltete die Flügel auseinander, warf Rohanna einen drohenden Blick zu und schwebte mit kräftigen Schwingenschlägen aus dem Raum. Stets, wenn
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