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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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übernehmt ihr von Aspalom.«
    »Verlasst euch auf uns. Alles ist minutiös geplant.« Gus lächelte siegesgewiss. »Ihr werdet überleben.«
     
    Der schwarze und der hellblaue Raumanzug hatten sich geschlossen; sämtliche Verständigungsproben verliefen zufrieden stellend. Zwei Zug-Druckstrahlen erfassten die Konstruktionen, während das Raumschiff seine Position verließ und abseits der herabflutenden Sonnenlichtbalken in der Dunkelheit den Planeten anflog und dort die größte Konzentration der festen Bauwerke ansteuerte. Es war eine ausgedehnte Wüstenzone, umgeben von schier endlosen Wäldern. Schweigend versuchten sich Rohanna und Yulsman zu orientieren; die Traktorstrahlen schwenkten sie langsam aus dem Ladehangar, hinaus in die warme Finsternis und mit unendlicher Behutsamkeit auf das bewachsene Dach eines metallverarbeitenden Betriebs aus Adobeziegeln. Als sie nebeneinander aufsetzten, wussten sie, dass sie ziemlich genau in der Mitte einer Siedlung der Khargharawüste standen.
    Die ersten Planetarier näherten sich scheu den Kolossen. Helm- und Gürtelscheinwerfer schalteten sich ein und zeigten die Umgebung in natürlichen Farben. Die Helligkeit, die in Form des Aspalom-Zeichens bis zum Boden durchdrang und eine furchtbare Drohung aus dem All verkörperte, nahm langsam zu. Zum ersten Mal sah Yulsman die Bewohner des Planeten mit eigenen Augen.
    Die Version einer Gruppe sah aus wie ein Stück Quader-Mauer! Einzelne Individuen liefen auf deren Oberkanten oder frei durch den nassen Sand. Die Kraft des Sonnenlichts ließ den Boden dampfen; Nebel entstand im stärker werdenden Licht. Yulsman sagte:
    »So habe ich mir unsere zukünftigen Handelspartner nicht vorgestellt. Sie sind wahrhaft grotesk!«
    »Ebenso exotisch wie ein Zweibeiner in ihren Augen!«, lautete die Antwort.
    Hellgelbe Würfel, deren Kantenlänge etwa fünfundsiebzig Zentimeter betrug, trugen in der Mitte eines jeden Feldes ein großes Auge, darunter öffnete und schloss sich, vermutlich, eine Schallöffnung. Dichter, gekräuselter Pelz bedeckte die würfelförmigen Körper, die sich auf sechs dürren Beinen bewegten. An zwei Kanten wuchsen erschreckend dünne, lange Arme hervor, mit Spinnenfingern und knotigen Gelenken. Entlang der obersten vier Kanten sahen Yulsman und Rohanna andere, ungefähr pilz- oder warzenförmige Sinnesorgane. Jene »Mauern« bestanden aus drei und vier übereinander angeordneten Reihen einzelner Wesen, bis zu dreißig Individuen bildeten eine Reihe, und demnach bestand die Idealgröße einer Gruppe aus etwa 120 Teilen. Rohanna sagte leichthin:
    »Ein paar zehntausend von ihnen, Howie, und dann könnte man eine lebende Burg daraus bauen.«
    »Glücklicherweise verstehen sie deine unqualifizierten Scherze nicht«, antwortete Howard. Er sah zu, wie eine dieser Mauern wuchs und dachte für sich, dass die Erwachsenen wohl die Kinder auf ihre »Rücken« nahmen. Er murmelte: »Also dann!« und schaltete die externen Mikros und Lautsprecher ein. Seine Stimme, vielfach verstärkt, sagte in fehlerfreiem Kharghomak:
    »Wesen von Kharghoyn! Wir sind die Wächter, die der Vorvater schickt, um darüber zu wachen, dass ihr in den nächsten Jahrhunderten nicht wieder der Versuchung anheimfallt. Wir sind gekommen und siehe!, die Finsternis wird weichen. Sehet!«
    Langsam baute sich die Energie der schwarzen Scheibe ab. Die Planetarier dieser mondlosen Welt hatten nie Gelegenheit gehabt, die Gesetzmäßigkeiten einer Sonnenfinsternis kennenzulernen. Als das mittägliche Sonnenlicht über diesem Teil der Welt zurückkehrte und die Landschaft sich in Nebel hüllte, erlebten sie, dass ein großer Teil der voll gesogenen Kakteen zu blühen begann. Unzählige geckoartige Wesen, zwischen fingergroß und unterarmlang, mit Saugnäpfen und grellfarbenen Schuppen, kamen aus den Verstecken und schnappten nach fliegenden und krabbelnden Insekten. Yulsman sah, wie Erregung die Mauern und Einzelwesen durchflutete und redete laut weiter.
    »Die Finsternis schwindet, das Land dampfet, und aus den Nebeln wird ein Rahmen erscheinen, der die Teile unserer Heimstatt bringt. Wir wohnen bei euch, behüten euch und nehmen die Sühne entgegen, die der Vorvater verhängt hat. Für die Opfer erhaltet ihr Gegengaben, die eure Seelen wieder auf den rechten Pfad zurückführen werden.«
    Als sich der Nebel in der Nähe unter der grellen Hitzeflut zu lichten begann, stand auf dem Kamm einer niedrigen Düne ein Transmitterrahmen. Rohannas Stimme kam schneidend

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