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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Reicht das?«
    »Perfekt. Wir kümmern uns um den Rest.«
    »Schöne Grüße an Gherenc und seine Freundin.«
    Das Bild verblasste, der Bildschirm schaltete auf Standby und wurde grau.
     
    Während die Vorbereitungen liefen, entwickelte sich das Geschehen in beängstigender Schnelligkeit. Das schwarze Schiff, das Kurs auf Kobenah genommen hatte, versuchte zu entkommen, aber die Kugelschiffe der Kraken blieben auf der Spur des Angreifers; sie hatten von den Koordinatoren sowohl die bessere Technik erhalten als auch eine bessere Ausbildung hinter sich gebracht. Aber irgendwo in der Galaxis startete in diesen Stunden tatsächlich ein Schiff von der bisher unentdeckten Welt der Koordinatoren.
     
    Howard Yulsman hielt sich an Edward Gibbons Erklärung: Traue keinem erhabenen Motiv für eine Handlung, wenn sich auch ein niedrigeres finden lässt. Er hielt die Koordinatoren ebenso für einfache Verbrecher wie bestimmte Kreise auf Ronrico und Kobenah; die Angriffe auf Freihändler und deren Einrichtungen waren bloße Racheakte. Howard saß am Schreibtisch, vor ihm hatte sich ein Hologramm aufgebaut, das die Zentrale des Garde-Kommandokreuzers zeigte. Stellaroberst Spyro Isoda sah Yulsman in die Augen und fragte halb spöttisch:
    »Schon wieder eine kleine Erpressung, Freihändler Yulsman?«
    »Mitnichten, Meister Admiral«, antwortete Yulsman gutgelaunt. »Wir brauchen die Hilfe einiger Ihrer schwer bewaffneten Einheiten. Vielleicht legen wir dann noch einige Ecum unserer großzügigen Spende bei.«
    »Schon gut. Wie gehen Ihre Geschäfte?«
    »Noch gut. Zufrieden stellend. Aber wenn der Krieg ausbricht, werden wir wieder zum Handel mit Schiffsschrott et cetera zurückkehren müssen.«
    »Ich höre: Krieg?«
    Präzise und wenig ausschweifend berichtete Howard Yulsman, was in den letzten Tagen vorgefallen war. Er gab sämtliche ermittelte Daten, Kurse und Koordinaten durch und schilderte die Konsequenzen, die sich nach Meinung der Freihändler ergaben. Seit mehr als einem Jahr war die Raumgarde von dem verdeckt schwelenden Konflikt verständigt. Er schloss:
    »Irgendwann wird sich das Schiff stellen und kämpfen müssen, und bevor es zusammengeschossen wird, werden die Insassen nach Hilfe rufen. Das bringt erstens alle Schiffe Kobenahs, die noch Kampflaser besitzen, auf den Plan, und wahrscheinlich auch die Koordinatoren. Diese werden die Forschungsschiffe der Kraken angreifen und zerstören. Dann greifen unsere Freunde von Aspalom ein, und vielleicht auch wir, obwohl auch wir miserabel bewaffnet sind. Vermögen Sie sich das Ergebnis all dieser Zwischenfälle vorzustellen?«
    »Nur zu gut.« Oberst Spiro nickte ernst. Er überlegte einige Minuten lang und erklärte dann mit unbewegter Miene:
    »Wir kommen. Die Garde wird eingreifen. Dira necessitas ; grimmige Notwendigkeit. Und wenn wir die Situation entwirrt haben, treffen wir uns ... was halten Sie von folgenden Koordinaten?«
    Er las eine Reihe Kennziffern ab, die Yulsman mitschrieb. Der alte Oberst blickte kopfschüttelnd auf und knurrte:
    »Nichts als Scherereien hat man mit euch Händlern!«
    Yulsman lächelte verbindlich und antwortete kühl: »Ausgenommen wichtige Erfindungen, lückenlose Information und häufige Konsultation der Garde. Und vergessen Sie nicht unsere großmütigen Spenden!«
    »Danke. Ende.« Spyro Isoda trennte die Verbindung. Yulsman kehrte in den Konferenzraum zurück, wo Karasingh Gargir gerade verkündete:
    »Ich habe einen brauchbaren Plan entwickelt. Wollt ihr ihn hören?«
    Alle nickten, auch Gus Gherenc, der sich mit den Konsequenzen für seine Mission beschäftigte, falls sich der Zwischenfall zu einem Krieg ausweitete.
    »Überlassen wir es der Garde, das Kobenah-Schiff aufzubringen. Wenn die Koordinatoren auftauchen – können wir mit ihnen fertig werden?«
    »Wenn sie nicht zu viele Schiffe einsetzen, würden ein Gardeschiff mit einem der neuen Geschütze und mein Schiff genügen. Nötigenfalls thrinquan einige meiner Männer in ein Koordinatorenschiff und sabotieren dort die wichtigen Anlagen.«
    »Bevor wir Avihomiden auf Ma’sundah uns neu einrichten, sollten einige Händler die Kraken beruhigen«, meinte Gargir. »Mit Schiffen voller Geschenken. Wenn sich die Kraken beruhen, gibt es eine Flotte weniger an den neuralgischen Koordinaten. Dann schlagen sich dein Rhomboidschiff, Gus, und die Garde mit den Koordinatoren herum. Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass die Aufwiegler ihre gesamte Raumflotte einsetzen.

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