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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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aus. Über der Brust der Wesen kreuzten sich breite Gurte voller handgroßer Ecum-Patronen.
    Sogar über Ecum verfügen sie , dachten Tajiri. Gus und Yulsman synchron. Das sind harte Brocken, Freunde!
    »Wir werden viel zu tun bekommen«, murmelte Yulsman. »Steinharte Brocken sind’s!«
    Die Fremden redeten miteinander. Es klang, als würden sie Kieselsteine zwischen den Zähnen zermalmen. Der Fremde links im Bild grinste diabolisch. Gus schauderte es. Über den kurzbehaarten Schultern trugen die Wolfsähnlichen hellgelbe, schäbige Pelze in archaischer Machart. Ein kühner, wenn auch unzeitgemäßer Gedanke zuckte durch Yulsmans Verstand; er verschob das Nachdenken darüber auf seinen sehr viel späteren Zeitpunkt. Aus der Ortungsabteilung eines Gardeschiffs fragte ein Leutnant:
    »Geschütze? Ich bin sicher, sie greifen an.«
    »Noch nicht«, antwortete Gus. »Halten eure Schirme den einen oder anderen Schuss aus?«
    »Ja, aber kein konzentriertes Feuer aus schweren Lasern.«
    Die Fremden blickten einander an, redeten kurz, dann zog der eine den räudigen Pelz enger um die Schultern und verschwand aus dem Bild. Es gab keine Warnung: Übergangslos eröffneten die Koordinatoren das Feuer. Strahlenbündel zuckten gegen die Schutzschirme und zauberten farbige, vernichtende Schlieren, Blitze und Schleier. Gus fragte seine Piloten:
    »Entfernung?«
    »Eine Viertel Astronomische Einheit.«
    Es wäre ein sinnloses Unterfangen, aus dem Kurs der letzten Minuten die verborgene Heimat der Koordinatoren zurück errechnen zu wollen. Diese kriegerische Rasse war schlau genug und flog Kurse, die sie nicht verrieten. Gus verständigte sich mit den Abteilungen der befreundeten Schiffe und sagte:
    »Wenn eure Schirme zu flackern anfangen, nimmt je ein Gardeschiff einen Fremden in den Fangstrahl. Setzt die Leistung der Projektoren bis zur Schmerzgrenze herauf.«
    »Verstanden. Hilft aber nicht gegen deren Feuer.«
    »Ich greife sofort ein«, versprach Gherenc. Die Schiffe wirkten, als sie für optische Beobachtung nahe genug heran waren, so fremd und drohend wie ihre Mannschaften. Von den Gardeschiffen zuckten, fast unsichtbar, die Projektionskegel hinüber und hüllten die Fremden ein. Fast ruckartig verloren ihre Schiffe den kinetischen Impuls. Sekunden danach bewegten Gus’ Leute, deren Schiff von halben Breitseiten im Salventakt getroffen wurde, die Projektoren. Seine Einsatzkommandos machten sich bereit. Die zwei fremde Schiffe wurden auf einer halbkreisförmigen Flugbahn auseinander bewegt, auf die Gardeschiffe im Mittelpunkt zu, und darüber schossen die drei Schiffe der Händler ihre Torpedos ab.
    Als die Schiffe kurz vor dem Erreichen des Kollisionspunktes waren, rief Gherenc:
    »Achtung! Achtet darauf, dass sich beide Schiffe genau auf ihren Bahnen treffen. Dann erst schaltet ihr die Projektoren ab. Begriffen?«
    »Völlig!«
    Die Schiffe der Wolfsköpfigen rasten aufeinander zu. Ihre Piloten verdoppelten die Anstrengungen, aus den Kräften der Fesselstrahlen zu entkommen. Aber trotz aller eingesetzter Energie konnten sie sich nicht aus dem Griff lösen. Gebannt starrten alle Mannschaftsmitglieder auf die Ortungsschirme oder in die Holovergrößerungen. Mit grauenhafter Gewalt prallten die Schiffe mit gleich großer Geschwindigkeit aufeinander, schienen eine Nanosekunde lang unbeweglich und bohrten sich ineinander. Ihre Hüllen blähten sich auf und zerrissen in einer grellen Detonation, die dreieckige Trümmer in alle Richtungen schleuderte. Tajiri sagte dumpf:
    »Sie haben es nicht anders gewollt.«
    »Wir konnten einen Funkimpuls auffangen«, erklärte ein Spezialist aus der Ortung. »Mit einiger Sicherheit handelt es sich um einen Hilferuf oder eine Warnung – kann sein, dass sie Unterstützung bekommen.«
    »Unsere Reaktion darauf?«, fragte Gherenc leise.
    »Sofortige Flucht, äußerste Wachsamkeit und Weiterarbeit an unserem Projekt«, sagte Yulsman. »Sobald wir einen Ortungsreflex der kupferfarbenen Ovalschiffe auf die Schirme bekommen ... wir verlassen vor einem Zusammenstoß den Schauplatz.«
    Die Gardeschiffe schwebten auf Parralelkurs auf das Rhomboidschiff zu; Oberst Isoda erkundigte sich mit der Miene eines Mannes, der die Ereignisse in der Zukunft zu fürchten begann:
    »Dürfen wir unsere Aufgabe als beendet ansehen, Mister Gherenc?«
    Gus verbeugte sich und erwiderte:
    »Fliegen Sie bitte zu Ihrer Basis zurück und richten Ihren Verantwortlichen aus, was passiert ist. Wir alle kennen nun unseren Gegner.

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