Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
Vom Netzwerk:
Bild aus Farben und Strukturen.
    Die Spiele begannen.
     
    »O victanisches Wolfsohr!«, sagte Yulsman irgendwann in den Tagen der Wettkämpfe zu Peet, der zusammen mit ihm den erbitterten Kampf zweier Säbelfechter verfolgte, in dessen Verlauf die Überlegenheit des Buccaneeriers deutlich wurde. »Es hat sich für alle gelohnt, diese unsere erste Idee. Die Staatskasse birst beinahe, und unsere Einnahmen übersteigen bei weitem unsere Erwartungen.«
    »Wie viel?«, fragte Peet mäßig interessiert und studierte das klassisch-begehrenswerte Profil Clarity Mestrellet-Agas neben ihm, dann die klirrende doppelte Riposte des Fechters.
    »Nicht ganz 100 Millionen Para. Rund 10 MioEcum. Zu schweigen von noch laufenden Einnahmen und etlichen Provisionen, die wir nach dem ... Fest von den Waffenlieferanten erhalten. Der Technische Dienst der Raumgarde hat Tausende Überstunden machen müssen!«
    »Geschieht ihnen recht.« Clarity zerrte ihre Hand aus Peets Pranke. »Warum sind sie nicht Sportler, T-Shirt-Verkäufer oder Landschaftsgärtner geworden?«
    Yulsman freute sich für Buccaneer. Erstens würden sie ihre Medaillen ehrlich erkämpft haben, und zweitens behielten sie einen Planeten mit einem Handelsbilanz-Überschuss von beruhigender Größe. Wieder fiel eine Platin-Medaille an einen Buccaneerier, die achte nach vier Tagen Spielen. Darüber, wie viele von den insgesamt 179 Medaillen auf dem Planeten bleiben würden, wurden atemberaubende Wetten abgeschlossen.
    Jede weitere Auszeichnung war Anlass zu taumelnder Begeisterung. In diesem Jubel versickerten alle gefährlichen Unterströmungen, aber zahlreiche stichprobenartige Unterhaltungen der Händler bewiesen, dass die Widerstands-Organisation den höchstmöglichen Grad entschlossener Zuverlässigkeit erreicht hatte. Die Tage waren voller Wettkämpfe, jeder Erfolg wurde gefeiert, die Bevölkerung war als Nation von herzlichen Gastgebern in aller Munde, die Abende und Nächte galten ausgelassenen Feiern, und nach dreimal neun Tagen waren die Spiele zu Ende. Die Schlusszeremonie begann kurz nach Sonnenaufgang.
    Wieder lief Conradth deBlois die Stufen hinauf. Clemmert schien misstrauisch geworden zu sein, oder der reibungslose, medaillenreiche Ablauf hatte ihm – oder einigen seiner Sbirren – Albträume verursacht: Das Aufgebot an Militär und Polizisten, teils in Zivil, war beängstigend groß. Bei den Händlern liefen die Meldungen der Sportlehrer-Einsatzkader zusammen: Man war zum Losschlagen bereit. Als die Sportler des Planeten mit ihren Sportgeräten sich im Zentrum des Stadions versammelt hatten und Conradth vor dem Feuer stand, entzündete er seine Fackel am Olympischen Feuer, das langsam erlosch. Er hob die Flamme und rief:
    »Ich beende hiermit die Spiele auf Buccaneer. Das Feuer des edlen Wettkampfes soll allen Planeten leuchten; wir alle singen dich, die kosmische Demokratie. Ich rufe das Volk auf, sich wie ein Mann zu erheben und die Diktatur hinwegzufegen – in den Abfallkorb der Geschichte mit ihr.«
    Ohrenbetäubender Jubel antwortete ihm. Siccine fand die kurze Rede politisch und ökologisch korrekt und hastete zu seinem Gleiter. Scheinbares Chaos brach aus.
    Polizisten, die entlang der Treppe postiert waren, griffen zu ihren Waffen und eilten auf den brillentragenden Sportler zu. Conradth senkte die Fackel, drückte lachend auf einen Kopf und schwenkte das Rohr. Eiskalte Flammenstrahlen griffen nach den Männern, versengten deren Haar, ließen die Ecum-Patronen sich zischend entleeren und schlug die Polizisten mit Stößen schweren Gases nieder. Conradth kämpfte sich die Treppe hinunter und feuerte unablässig. Das Stadion tobte, die Menge splitterte sich in einige tausend Einzelkämpfe auf.
    Zu den Klängen eines exotischen Marsches bewegte sich eine Phalanx Bogenschützen ins Stadion, schwärmte in vollendeter Ordnung aus und bildete zwei Kreise. Zweihundert Sportbogen spannten sich, zweihundert Pfeile fanden ihre Ziele, zweihundert Polizisten sanken gelähmt zu Boden. Die Tore des Stadions schlossen sich wie von Geisterhand, und Siccines Gleiter schwebte herein. Siccine fand Conradth zwischen den weißgekleideten Gestalten zweier Raumgardisten.
    »Hierher, Connie!«, schrie Wilyam. Conradth warf seine leergeschossen Fackel weg und spurtete in weniger als zehn Sekunden hundert Meter weit. Er brach vermutlich den Rekord im Dreisprung, als er in die weiße Schale flankte. Die Maschine schwebte nach oben; viele Szenen, auch diese, wurden von der

Weitere Kostenlose Bücher