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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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eineinhalb Jahre stand auf dem Spiel. Er nickte Siccine zu und erklärte:
    »Ich sorge dafür, dass ausnahmslos jedes Getränk und jede Speise, die auf dieser Party serviert werden, AntiGrim enthalten, die neue Formel. Ich wähle diese Formel, weil sie mehr Depotwirkung hat. Alle sollen sehen, wie schwer es ist, uns Händler übers Ohr zu hauen.«
    »In Ordnung«, antwortete Conradth deBlois. »Ich teile die Anti-Mittel aus. Siccine hakte einen weiteren Posten ab und erklärte:
    »Wenn Conradth für die Rettungsmittel sorgt, werde ich die Räumlichkeiten in eine Festung verwandeln, aus der es für die Schurken kein Entrinnen gibt. Wir müssen damit rechnen, dass jemand vom Syndikat den Braten riecht. Ich lade natürlich auch genügend Juristen ein. Man denkt an alles.«
    »Ich denke an das Servicepersonal«, sagte Fürst Pompeo. »Eine Kompanie Gardisten von Cather, verkleidet, wird unauffällig während der Party die Syndikats-Angestellten ersetzen. Die Polizei der Hauptstadt wird verständigt, und alle unsere Mitarbeiter erhalten genaue Verhaltensregeln.«
    »Genügend Geld für Bestechungen bereithalten«, glaubte Gargir hinzufügen zu müssen. »Wir können uns aufeinander verlassen.«
    Binnen weniger Minuten zogen sich die Freihändler aus der Konferenzschaltung zurück. Nur Don und Ylaid blieben, um an Ort und Stelle die richtigen Fäden zu ziehen und zu verknüpfen. In ständig ansteigender Nervenanspannung vergingen die Tage in rastlosen Besprechungen, von denen das Syndikat nichts erfahren durfte. Als auch die Chef-Angestellten der Freihändler die Einladungen erhielten, lasen sie den Text mit grimmigem Lächeln.
     
    »Innerlich vibriere ich«, murmelte Don und zwängte sich in seine kostbare Abendjacke. »Ich zittre um die Überschrift des achten Kapitels. Um meinen Namen und die Milliarden. Ich fühle förmlich, dass ich verrückt werde.«
    Ylaid saß in einem Sessel, las aus einem Bookchip in einem Bildschirm und schreckte hoch. »Dies wäre die erste berechenbare Angelegenheit, die nicht glatt an die Händler geht.«
    »Deswegen. Bisher. Kein Grund, dass die Party so endet wie wir es wollen, Hast du die Gegenpille schon genommen?«
    »Natürlich. Kurz nach dir.«
    Das verfeinerte Folgepräparat, also AntiGrim beta , Frucht der exotischen Geschäftsbeziehungen der Freihändler, hatte sich als vielfach hilfreich erwiesen. Das Medikament machte aus Streitsucht Milde, ließ Geizige zu Verschwendern werden oder verwandelte einen gerissenen Händler wie Gargir in ein Individuum, das durch unüberbietbare Naivität glänzte. War jemand verbrecherisch, so war er danach bestrebt, seine Verfehlungen wieder gutzumachen.
    »Wir können fahren, Schatz«, sagte Spitfire. Die Händler hatten sich einen Spaß erlaubt, etliche Gags ersonnen und würden in absurderen Verkehrsmitteln erscheinen als nur in Luxusgleitern.
     
    Schlag zehn Uhr ertönte über dem Park ein Donnerschlag, lauter als der Urknall. Die Gäste stürzten ins Freie und sahen sich ratlos um. Am Himmel, in Bündeln verschiedenfarbiger Scheinwerferstrahlen, schwebte ein antikes Vermessungsluftschiff heran. Mehrere Gestalten standen in der hell ausgeleuchteten Luke, warfen zwei schwere Körper hinaus, und während das Gefährt fauchend und knatternd davonschwebte, entfalteten sich zwei große Fallschirme. Ylaid und Don Spitfire schwebten in Abendanzügen zu Boden, vom betäubenden Beifall der Gäste begrüßt.
    deBlois und seine Freundin Cada Senata Clynelis kamen auf einem grün leuchtenden Tandem aus vorgeschichtlicher Zeit. Das Fahrrad, von einem stinkenden und rasselnden Zweitaktmotor angetrieben, rief helles Entzücken der Anwesenden hervor. Die Kameras der Medien schwirrten nur noch um die Freihändler. Siccine und Teane Tweet jagten auf düsengetriebenen Inside-Scatern über die Platten der Terrasse; Jupiter Strongfort und Actres Suntide tauchten in Begleitung stämmiger Polizisten als Bettlerpaar auf. Mit unnachahmlicher Würde übergab Actres, nachdem sie sich der Lumpen erledigt hatten, die Fetzen einem Butler.
    Peet Malinowski und Cearena Jetstar fuhren in dieselgetriebenen Kleinstrennwagen ein Rennen, das mit Cearenas Sieg vor dem kalten Buffet endete. Karasingh Gargir ritt allein auf einem Rennkamel ein; mit verhülltem Gesicht und einem Korb auf dem Kopf folgte Clarity Mestrellet-Aga zwanzig Schritte hinter ihm. Im Saal öffnete sich der Deckel des Korbs, und ein Schwarm weißer Tauben flatterte auf und verlor sich unter dem Dach des

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