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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanns Kneifel
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Kronanwalt wurde blasser und zeigte Fassungslosigkeit. Peet kam hinzu, erfasste die Vorgänge und fragte laut:
    »Und zum Schluss Ihrer Geständnisse – was haben Sie für den heutigen Galaabend geplant?«
    Fast gleichzeitig antworteten die drei Sprecher:
    »Wir wollen die gesamte Spitze der Freihändler mit einem Schlag ausschalten. Ein für allemal. Strohmänner werden die Anteile zu einem höheren Kurs aufkaufen, und wir gelten die Schulden in einem Jahrzehnt ab.«
    »Auf welche Weise soll das geschehen?« Gargier kicherte in sich hinein. Die Antwort überraschte nur den Kronanwalt.
    »Wir haben alle Speisen und Getränke mit einer Droge versehen, die aus Ihnen unrettbar geistesschwache Marionetten gemacht hätte. Eigentlich müsste sie schon wirken ...«
    Don nickte dem Kronanwalt zu, stieg auf einen Sessel und sah sich im Saal um. Unter den Männern – es gab nur wenige Frauen im Syndikat – war die reine Mitteilungsfreude ausgebrochen. Sie standen ebenso wie ihre Abteilungsleiter bei den Händlern und redeten pausenlos auf sie ein. Don schätzte die Anzahl der Aufnahmegeräte auf mehr als zweihundert. Gardisten, Männer von Aspalom und Vertreter der Handelskammern hörten die erstaunlichsten Geschichten. In dieser Nacht erfuhren gereifte Buchhalter einen kostenlosen Unterricht in der Behandlung dubioser Abrechnungen. Das zusammengetragene Beweismaterial füllte ein mittelgroßes Labor. Don fühlte, wie kalte Ruhe über ihn kam. Seine Planung hatte nicht versagt, und das Ende konnte nicht schlimmer sein als die Ungewissheit am Beginn der Aktion.
    »Jetzt glaube ich Ihnen die Wut«, sagte der Kronanwalt, sichtlich erschüttert, zu Don und wandte sich an Gargir. »Wir geht es weiter?«
    Dons Blick suchte Gus Gherenc. Zehn Sekunden nach Dons Signal ließ ein Kellner einen Stapel von zwei Dutzend Tellern auf dem Marmorboden zerschellen. Das Klirren drang bis in die hintersten Winkel des Parks. Fast unauffällig eskortierten verkleidete Gardisten die neun Syndikatssprecher in einen Nebenraum des Schlösschens. Dort warteten einige Anwälte, etliche Geheimpolizisten und bewaffnete Gardisten. Der Kronanwalt, Gargir und Don spazierten ohne Hast hinterher, und Don wandte sich an Gargir.
    »Da du die Gabe der milden Überzeugungskraft besitzest, Freund, bitte ich dich, das Notwendige zu sagen.« Gargir nickte und begann, einige Steine in seinen Ringen am Burnus zu polieren. Als sich die Türen geschlossen hatten, entsann er sich, in welch altruistischer Stimmung er nach der Einnahme von AntiGrim gewesen war. Er stellte sich vor die Sprecher, die man in Sesseln im Halbkreis postiert hatte.
    »Meine lieben, außerordentlich tüchtigen Geschäftspartner«, begann er, »ich weiß, dass eure Herzen voll wilden Schmerzes sind. Nicht zu Unrecht. Ihr habt uns um phantastische Beträge betrogen, und eines nicht fernen Tages werden wir sie auch ausgerechnet haben. Und heute wolltet ihr uns und unsere Spitzenkräfte beseitigen. Pfui und abermals Pfui, ihr bösen Syndikalisten! Ein unverzeihliches Verbrechen!«
    Die Sprecher sanken weinend in sich zusammen und stammelten wirres Zeug. Gargir fuhr mit der öligen Diktion eines Palmkernverkäufers fort: »Wir stellaren Freihändler aber sind nicht nur aufsehenerregende Kaufleute, sondern auch edle Menschen und milden Sinnes. Wir verzeihen euch. Unter einer Bedingung.«
    Die Sprecher schienen zu jeder Gegenleistung bereit.
    »Bitte, verzeihen Sie uns. Wir dürfen hoffen ... ?«
    »Jede Gegenleistung? Wirklich jede ?«
    »Wir tun, was Sie verlangen.« Die Anwälte und Wirtschaftler zeigten sich überrascht. Gargir zog aus seinem Ärmel eine Rolle hervor, aus der zusammengedrehte Dokumente herauskamen. Er legte die Blätter, auf denen das Wort Verkaufsvertrag zu lesen war, nebeneinander auf den Tisch.
    »Ich bitte die Herren Anwälte, die Vertragstexte zu prüfen«, sagte Don. In den Verträgen wurde festgehalten, dass die Syndikatssprecher mit einfacher Mehrheit ihre Anteile zu je 100 MillEcum zum Nennwert an die Freihändler zurückverkauften. Bis die Gesamtsumme der Verfehlungen ausgerechnet war, verblieb der Betrag auf einem Sperrkonto. Ferner erklärten sie hiermit den Austritt aus dem S+F-Konsortium, gaben ihren Versuch zu, die Freihändler zu entmündigen, und einige weitere Paragrafen galten den Ausführungsvorschriften und ähnlichem Procedere. Schließlich erklärte auch der Kronanwalt seine juristische Zufriedenheit.
    »Ich sehe hier eine achte Unterschrift. Der Syndikalist

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