Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
meine Lieferanten nicht in Schwierigkeiten bringen. Aber im Gepäck habe ich für uns alle genügend vom Gegenmittel; wenn Sie sich nicht allzu ungeschickt anstellen, besteht kein Risiko.«
»Ja, Nummer Vier?«
»Es dürfte auffallen, wen wir und unsere Vertrauten geistig gesund bleiben, während Tausende um uns herum sich für Pharaonen, Piraten oder andere Spaßvögel halten.«
Die Tischrunde lachte. Obwohl es Don zu frösteln begann, lachte er mit. Nummer Sieben erklärte, was er sich ausgedacht hatte; es schien eine weitschweifige Schilderung zu werden:
»Ein Kellermeister einer unserer Lieferanten, den wir mit dem Abbrennen seiner beträchtlichen Weinberge bedroht und daher hervorragende Einkaufspreise erzielt haben, starb vor kurzer Zeit. Ich betone: Ein natürlicher Tod. Nierenversagen und Altersschwäche. Ich ließ Abschiedsbriefe schreiben, in denen er sich wegen seiner miesen sozialen Stellung an der Allgemeinheit rächen wollte. Er hat die Lieferung, von mir bestellt – etliche Millionen Hektoliter – entsprechend präpariert. Während eines fingierten Streits müssen wir diese Flaschen zertrümmern; keine Chance für die Behörden, den wahren Sachverhalt herauszufinden.«
Er unterbrach sich, leerte ein Kelchglas voll Neoabsynth und fuhr kichernd fort:
»Einige von uns müssen erkranken. Ich sorge sowohl für Spezialärzte als auch für Geheimpolizisten, die uns keine Schuld geben werden, wenn unter ihren Augen all diese feinen Aktionen ablaufen.«
»Es scheint alles vorzüglich organisiert zu sein?« Don Spitfire entließ eine Folge präziser Rauchringe in die Luft. »Gratulation! Wann soll diese finale Party stattfinden?«
»Am dreißigsten des gegenwärtigen Monats. Hier, im Park.«
Also in dreizehn Tagen, sagte sich Don. In den folgenden Stunden diskutierten die Syndikalisten den Zeitplan und die Vorbereitungen, verschiedene Erfolgsmöglichkeiten und die Aussichten für die Zukunft. Don Spitfire erfuhr, dass weitere Überfälle wie auf Prospectors Luck zum Teil geglückt, zum Teil fehlgeschlagen waren.
»Aber die Schutzgeld-Forderungen an unsere Konzessionäre werden zuverlässig erfüllt. So summieren sich kleine und kleinste Beträge zu stattlichen Summen!«, schloss Nummer 6 zufrieden.
Don nickte; seine Zufriedenheit resultierte aus anderen Quellen.
Schließlich wurde das Treffen beendet; jeder Teilnehmer erhielt ein Skript, das sich innerhalb dreier Tage auflösen würde. Don verstaute die Phiolen des Gegenmittels in seinem Köfferchen, raffte seine Unterlagen zusammen und verabschiedete sich von den übrigen Teilnehmern.
Mietgleiter hielten vor dem Haus. Don stieg in den siebenten Gleiter. Howard ließ die Tür aufgleiten und murmelte:
»Ich habe vor Angst um dich geschwitzt, Freund Spitfire.«
Der Gleiter schoss los und reihte sich in den mitternächtlichen Verkehr ein. Don antwortete:
»Ich habe euretwegen und wegen der Kaltblütigkeit des Syndikats gefroren. Schnell ins Apartment – wir brauchen eine Zehner-Konferenz!«
Er schwieg, bis sie angekommen waren. Dann erst, als alle Freunde zugeschaltet waren, spielte er die Aufnahmen ab und gab seinen Kommentar dazu. Er war sicher, dass es den Freihändlern nicht schwer fallen würde, entsprechende Gegenmaßnahmen zu treffen. Sie mussten sich innerhalb weniger Tage auf die überaus widrigen Umstände vorbereiten.
Karasingh Gargir rief in einem Tonfall, als jage er mit den goldäugigen Falken der Warak-Kabiine: »Ich sage nur eines: AntiGrim! «
Die Freihändler bereiteten sich auf das Große Fest vor, auf die Party des Syndikats, zu der sie samt Begleitung aufwendig eingeladen worden waren. Don Spitfire meinte:
»Ich wäre mehr für das Folgepräparat. Gift gegen Gift. Wie in antiken Mantel- und Degendrama. Ich kümmere mich um die Lieferung der geistigen Getränke.«
»Und ich übernehme die Polizisten«, sagte Gus Gherenc. Der Freund der Händler hatte angekündigt, dass sich der Planet Aspalom aus dem galaktischen Geschehen zurückzuziehen beabsichtigte. »Klar?«
»Einverstanden«, antwortete Spitfire. »Wir haben die Handelskammer, das Handelsgericht, die Raumgarde und die Finanzbehörden verständigt. Gut, dass unser Plan völlig legal ist. Wir dürfen uns keine einzige Panne leisten – es wäre tödlich.«
»Gefahr, dein Name ist Spitfire«, knurrte Siccine. Rohanna rief: »Umsatz!«
»Perzente«, echote Don Spitfire, die letzten Überschriften seines Annalen-Kapitels im Sinn. Die gesamte Arbeit der vergangenen
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